Samstag, April 19, 2025
Zumindest ein internationaler "big player" wird von Anfang an an der Austrostrombörse EXAA mitmischen: Die RWE Trading. "Wir sind dabei", betont deren Stromhandelsschef Thomas Niedrig. Zwei seiner Mitarbeiter hätten bereits die Konzession, an der EXAA zu handeln. Und EXAA-Vorstand Ludwig Nießen gibt sich zuversichtlich: "Jedenfalls noch im ersten Quartal" erfolge der operative Start.

Kurz vor Weihnachten sei das Handelssystem geliefert und in den vergangenen Wochen auf Herz und Nieren getestet worden. In den nächsten Tagen beginne die Handelssimulation. Die werde ungefähr vier Wochen dauern, danach gehe das Spotmarktsystem in Produktion. Systembetreiber ist übrigens die X-Trade, an der der Softwareprovider Smart Technologies und die Wiener Börse zu je 45 Prozent beteiligt sind. Die restlichen zehn Prozent hält die Kontrollbank.

Neben dem Stundenhandel sollen ehestmöglich das Clearing für außerbörsliche Termingeschäfte (OTC-Clearing) sowie der Handel mit Kleinwasserkraftzertifikaten angeboten werden. Das bei Letzterem gegebene Problem der uneinheitlichen Bestimmungen in den Ländern geht Nießen offensiv an: "Wir wollen ein länderübergreifendes Meeting organisieren, um mögliche Lösungen zu diskutieren." Auch mit der E-Control will Nießen diesbezüglich reden. Zuversichtlich gibt er sich, was die Einhaltung des Businessplanes betrifft: Die Wiener Börse habe rund eine halbe Million Euro in die EXAA investiert. "Schwarze Zahlen wollen wir 2004 schreiben, mit Abschluss des Geschäftsjahres 2006 sollten wir auch die Anlaufinvestitionen wieder herinnen haben."

Noch nicht alles unter Dach und Fach ist indessen bei der geplanten Fusion der deutschen Strombörsen EEX und LPX. Letztere stehe zwar "Gewehr bei Fuß", betont deren Geschäftsführer Carlhans Uhle. Der Aufsichtsrat habe die Fusion abgesegnet, auch den Konsozialvertrag hätten die LPX-Vertreter unterschrieben. Er hoffe, dass auch seitens der EEX bis Mitte Februar alles klar sei: "Es wäre wünschenswert, wenn die Dinge zu einem Abschluss kämen." Verschlossener ist EEX-Chef Hans Schweickardt: Bis der Deal unter Dach und Fach sei, wolle er nichts sagen, lässt er ausrichten.

Es sei höchste Zeit, sich mit dem Thema Emissiontrading (ET) näher zu befassen, betont Hannes Takacs, Head of Consulting der Wiener Börse. Denn der Handel mit den Zertifikaten, mit dem die Unterzeichnerstaaten des Kiotoprotokolls ihre Verpflichtungen zur Reduktion von Treib-hausgasen ("heißer Luft") erfüllen wollen, werde rascher beginnen, als viele meinten: "Nach dem neuen Entwurf zum EU-weiten Emissionshandel soll dieser schon 2005 verpflichtend starten." Die Vorbereitungen in Sachen Kioto liefen auch in österreich bereits auf vollen Touren. "Wir wollen spätestens bis zum Herbst alle rechtlichen Voraussetzungen geschaffen haben", bestätigt Helmut Hojeski, einer der zuständigen Experten des Umweltministeriums.

Einer der wichtigsten Punkte ist laut Takacs die Erstellung von Methodologiehandbüchern, damit die Unternehmen in den betroffenen Branchen (derzeit Energie, Eisen und Stahl, Zement, Ziegel und Glas, Papier und Pappe mit mehr als 20 Tonnen Tagesleistung) wüssten, welche Maßnahmen auf die Kiotoziele angerechnet würden und wie diese umzusetzen seien.

"Endlich stimmt die EU die nationalen Programme der zur der Solarenergieforschung aufeinander ab", so Hubert Fechner, Experte für erneuerbare Energien bei Arsenal Research. Er vertritt österreich im mit dieser Aufgabe betrauten PV-EC-Net. Es soll auch den Beitrittskandidaten helfen, sich auf den Umgang der EU mit erneuerbaren Energieträgern vorzubereiten. Dieser Tage gibt es einen Kick-off-Workshop.
Es geht um 20 Milliarden Dollar. Diesen Betrag erhofft sich die russische Regierung durch die Endlagerung von Atommüll auf ihrem Staatsgebiet. Aber der Geldsegen könnte ausbleiben: Die Partei Jabloko des ehemaligen Paradereformers Grigorij Jawlinski will ein Referendum zu Stande bringen, das die im Sommer vergangenen Jahres verabschiedeten einschlägigen Gesetze kippen soll. Einfach ist das nicht, erläutert Gerhard Mangott, Russland-Experte des österreichischen Instituts für Internationale Politik (öIIP): "Damit das Ergebnis des Referendums bindend wäre, müssten mindestens 50 Prozent der Teilnahmeberechtigten tatsächlich teilnehmen, und davon wiederum müssten es mindestens 50 Prozent unterstützen."

Zwar wächst der Widerstand gegen den strahlenden Müll. So gab es in den vergangenen Monaten immer wieder Demonstrationen in Gebieten, die als Endlagerstätten vorgesehen sind, wie Tscheljabinsk im Ural und Krasnojarsk in Zentralsibirien. Im vorigen Herbst starteten Umweltschutzgruppen schon einmal eine Initiative für ein Referendum und sammelten dafür 2,6 Millionen Unterschriften. Doch die Wahlkommission akzeptierte nur 1,9 Millionen, um gerade 100.000 weniger als die für die Abhaltung eines Referendums nötigen zwei Millionen.

Unterdessen macht das Atomministerium gegen das Referendum mobil. Die in seinem Auftrag agierende Gruppe "Umweltforum" um das Akademiemitglied Jewgenij Welichow initiierte ein Gesetz zum Verbot landesweiter Abstimmungen über strategisch wichtige Technologien im Nuklearbereich. Mangott: "Das Gesetz wurde noch nicht verabschiedet. Aber es ist in petto, falls das Referendum zustande kommt oder gar erfolgreich ist." Präsident Wladimir Putin könnte es notfalls auch rückwirkend in Kraft setzen.

Johannes Schenk, Geschäftsführer des Fachverbands der Bauindustrie, weiß, wo die Schwächen österreichischer Manager liegen: "Der Anteil von Auslandsprojekten der heimischen Bauunternehmen wird immer größer. Zusätzliche Qualifikationen wie Fremdsprachen werden für die Bauindustrie immer wichtiger", konstatiert er akuten Nachholbedarf in den Führungsebenen der österreichischen Bauunternehmen. Fortbildung ist also ein Thema - nicht nur für Bauarbeiter, die Poliere werden wollen, sondern auch für Manager. Allerdings wollen Unternehmen kaum auf Monate hinaus auf ihre Führungskräfte verzichten.

Die Alternative, Lehrveranstaltungen am Abend oder an Wochenenden zu besuchen, mag vielleicht nicht familienfreundlich sein, sie dient aber sicherlich der Karriere. "Trotz rückläufiger Beschäftigtenzahlen in der Baubranche gibt es immer mehr derartige Lehrgänge", ortet Schenk einen Trend zu berufsbegleitenden Fortbildungen. Um höhere Angestellte anzusprechen, hat der Fachverband gemeinsam mit dem Wirtschaftsförderungsinstitut Wien und der Wiener Bauinnung vor einem Jahr die Bauakademie ins Leben gerufen, die eintägige Seminare zu Themen wie Baukalkulation, Claimmanagement oder Betriebsorganisation anbietet. Schenks Resümee: "Seminare, die rechtliche Themen zum Inhalt haben, sind nicht so gut angenommen worden, einige Veranstaltungen mussten wir wieder aus dem Angebot nehmen. Die haben wir wahrscheinlich nicht richtig beworben!"

Die Spiele lassen sich über das WAP-Portal des Unternehmens auf das Handy herunterladen. Das Angebot beinhaltet Schach sowie Geschicklichkeitsspiele. Weitere Anwendungen für den Business- und News-Bereich sind geplant. Während der Probephase fallen laut T-Mobil nur die WAP-Verbindungsentgelte an.

T-Mobil benutzt den Standard Java 2 Micro Edition (J2ME). Damit soll sicherstellt werden, dass die Services auf allen Handys funktionieren. Zurzeit unterstützt allerdings nur das Siemens SL42i, das ab Februar im Angebot des Mobilfunkanbieters ist, die Technologie.

Am Zusammenschaltungsmarkt ist etwas Ruhe eingekehrt. Einige Unternehmen sehen darin eine mangelnde Aktivität der Regulierungsbehörde. Geht es nach One-Sprecher Michael Sprinzl, dann könnten Oberregulator Heinrich Otruba und sein Team am IC-Markt durchaus mehr Zähne zeigen. "Der Zusammenschaltungsmarkt ist insgesamt verbesserungswürdig. Es findet nämlich gar kein Markt statt, sondern der Regulator steuert ihn de facto“, begründet Sprinzl seine geringe Freude mit der Behörde. Denn durch die Entscheidungen des Regulators würden die Marktpreise faktisch festgelegt, auch wenn es in vielen Fällen gar keine direkte Entscheidung der rtr dazu gegeben habe. Außerdem werde die Verhandlungspflicht, die der Telekom Austria auferlegt ist, immer mehr zur Farce, da die Telekom überhaupt nicht an ernsthaften Gesprächen interessiert sei, vermutet Sprinzl.

Gleichzeitig sieht er aber auch Verbesserungen, wie im jüngsten Fall bei der Entscheidung über die Zusammenschaltungsentgelte zwischen mobilkom und max.mobil. Sprinzl: "Der Regulator geht offenbar davon ab, im gleichen Netz das Gleiche zu verlangen. Nun werden zu Recht auch die wirtschaftlichen Verhältnisse der Betreiber beurteilt, und in dem Fall bekommt halt A1 dann weniger Geld.“ Getreu seiner überzeugung, dass der Regulator indirekt die Marktpreise der Mitbewerber regelt, geht Sprinzl davon aus, dass bis Jahresende die Engelte dann für alle Anbieter bei 11 Cent liegen werden (siehe Infobox "mobilkom versus max.“).

"TA schadet sich selbst“. Mit Kritik spart auch nicht Christian Rosner, Geschäftsführer von eTel österreich: "Es ist erschütternd, dass wir Carrier höhere Interconnection-Kosten als die Mobilfunker haben. Aber leider reguliert der Regulator im Moment sehr wenig - und die Telekom macht, was sie will.“

In das gleich Horn stößt Martin Halama, Sprecher der UTA: "Wir rechnen bei den Interconnection-Preisen heuer mit keinen großen Veränderungen. Im Festnetzbereich sind sie ohnehin schon so gering, dass sich Investitionen in diesen Bereich fast nicht mehr rechnen. Und der Marktbeherrscher Telekom Austria drückt die Endkundentarife noch weiter runter, wodurch daraufhin auch die Interconnection-Tarife sinken. Aber damit schaden sie sich ja auch selber.“ Die Aufregung der Alternativen kann rtr-Geschäftsführer Heinrich Otruba nicht ganz nachvollziehen. Geht es nach ihm, dann wird das Thema Interconnection "zusehends aus dem Tagesgeschäft der rtr verschwinden“. Otruba: "Bei der Interconnection geht es im Wesentlichen um Preise. Aber irgendwann hat auch die Preisregulierung ihr Ende.“

Keine Bewegung beim Mobilfunk. Der Kampf gegen die TA verbindet zwar die Alternativen, aber da hört sich auch schon wieder die Gemeinsamkeit auf. Ganz unterschiedliche Meinung herrscht verständlicherweise zwischen Festnetzbetreibern und Mobilfunkanbietern was die hohen IC-Entgelte vom Festnetz ins Handynetz betrifft. Doch hier scheinen die Fronten festgefahren zu sein. Während Martin Halama ohnehin nicht damit rechnet, dass sich in diesem Bereich heuer noch etwas bei den Preisen tun werde, ist Michael Sprinzl verwundert, wie die Festnetzbetreiber überhaupt geringere Entgelte verlangen können. Sprinzl: "Der Ausbau eines Festnetzes kostet einen dreistelligen Millionenbetrag, Mobilfunk hingegen kostet einen zweistelligen Milliardenbetrag.“

Völlig neutral verhält sich in diesem Konflikt verständlicherweise der Verband Alternativer Telekomnetzbetreiber (VAT), der sowohl reine Festnetzanbieter wie auch Mobilfunk- und Festnetzbetreiber vertritt.

UPC droht "Marktbeherrschung“. Mit ganz anderen Problemen hat inzwischen UPC-Telekabel zu kämpfen, denn ihm droht Unbill aus Brüssel. Erkennt nämlich die EU das Unternehmen in zahlreichen Märkten als Marktbeherrscher an, dann könnte UPC beispielsweise dazu verpflichtet werden - und die Folgen daraus wären wirtschaftlich katastrophal. Entsprechend zurückhaltend wird dieses Thema daher auch kommentiert. UPC Telekabel-Sprecherin Inge Schultes-Holenka: "Zur Zeit laufen die Marktanalysen in Brüssel, daher will sich die Konzernzentrale momentan dazu nicht äußern.“

Open Source-Gedanken in der Welt der Telefon-Anlagen? "Sind voll im Gang", sagt Karl Weilguny, Vorstand der Kapsch BusinessCom, im Report-Gespräch, "entsprechend den Kundengegebenheiten erfolgt eine langsame Migration zur Offenheit der verwendeten Software." Langsam, denn: Neue Gesamtsysteme on the green field sind selten. Jedenfalls gilt: "Voice im Network kann nicht proprietär sein." Für die Kommunikation zwischen verschiedenen Telefonanlagen hat die VoIP-Schnittstelle ihren Vorgängern längst den Rang abgelaufen.

Nach der Mehrheits-übernahme der Schrack BusinessCom will die Kapsch-Tochter in der Zukunft allumfassender "Problemlöser für Kommunikationsangelegenheiten" sein. Ein vormaliger Hardware-Seller also, der bereits heute mehr als 50 Prozent mit Software und Services einspielt. "Lösungen gehört die Zukunft. Das sieht in der Praxis dann etwa so aus, dass wir Ericsson-Hardware mit Call-Center-Software von Nortel bestücken, aber selbst Consulting und Integration beim Kunden durchführen." 2004 soll der Software-Anteil am Umsatz bereits zwei Drittel erreichen.

Der Lifecycle im Telefonie-Business beträgt durchschnittlich nicht mehr länger als drei bis vier Jahre. "Eine laufende Beschäftigung mit Lieferanten ohne Exklusivität kann hier nur die Antwort sein."

Die vormaligen Proporz-Lieferanten haben allerdings unterschiedlich auf neue Marktgegebenheiten reagiert: Während Ericsson in österreich nach einem Management-Buyout eben in Kapsch aufgegangen ist und zusammen massiv den Export in Richtung Zentral- und Mitteleuropa forcieren will, hat Alcatel etwa die Reorganisation auf internationaler Ebene durchgeführt; Siemens setzt ebenso auf internationale Konzern-Stärke.

Die Vorbilder. Weilguny kann sich durchaus anfreunden mit Vorbildern wie IBM auf der einen, Microsoft auf der anderen Seite: "Sehr breites Business-Portfolio mit Hersteller-Unabhängigkeit à la IBM? Fein. Schaffung von De-facto-Standards à la Microsoft? Noch besser. Mit Smart-user-Komponenten oder dem Projekt Internet for rooms sind wir auch am besten Weg dorthin." Bei letzterem handelt es sich um eine Web-Access-Lösung, die speziell auf die heimische Hotellerie zugeschnitten ist und dort vorhandene Fernseher mit Set-Top-Boxen integriert. - Der allumfassende Problemlöser hat also unter den Begriff Kommunikationsangelegenheiten neben der Telefonie und E-Business auch bereits Multimedia-Services eingereiht.

Die Kritik. An der aktuell schick gewordenen Jammerei betreffend die Wirtschaftslage will Weilguny nicht teilnehmen: "Provider-Investments steigen bereits heuer wieder. Jedoch: Viel wichtiger ist, endlich zu erkennen, dass in österreich eine massive Unterbewertung der Telekommunikation in der Forschung vorherrscht."

Und dass nicht zuletzt die Drehscheibe Wien sich gar viel langsamer drehe als allgemein behauptet: "Insgesamt sind die wirtschaftliche als auch die politische Präsenz in den Oststaaten höchst mangelhaft bis kaum vorhanden. Hier haben wir die eigentlichen Versäumnisse begangen."

Wireline - Wireless: Die Suche nach dem optimalen Organigramm des Telekom Austria-Konzerns hat ein Ende. Was bleibt, ist der Fokus auf zwei getrennte Märkte mit zwei selbständigen Units, eben das Mobilfunkgeschäft und das zusammengefasste Festnetz-, Internet- und Datengeschäft. Oder, anders ausgedrückt: Anstatt vier Rechnungen nur mehr zwei.

Wireline - Wireless: "Ich will an Konvergenz eigentlich nicht recht glauben", sagt General Heinz Sundt, "der Massenmarkt teilt sich nach wie vor in zwei fundamentale Märkte, die grundverschieden sind." Wireline, oder eben nicht. Und das spiegelt sich auch in den internen Rationalisierungsmaßnahmen durchaus wider: Denn die in Umsetzung befindlichen Steps in Richtung zentrales customer care schließt die mobilkom aus. 80 Prozent der Kundenanfragen binnen 20 Sekunden von einem single-point-of-service - die Ansage gilt für Wireline. "Vollständig integriertes Billing, konzernweit einheitliche Software - glauben Sie mir, aus mir sprechen 20 Jahre EDV-Erfahrung - sind für die Telekom Austria nicht sinnvoll." Nun ja, max.mobil istgleich T-Mobile macht es. "Ich wünsche denen viel Spaß dabei."

Dennoch: "Die Rede ist von integrierten Angeboten, die marktkonform und mit weniger internen Reibflächen entwickelt werden." Strategie- und Technologie-Entwicklung im drahtgebundenen Telekom-Business rücken zusammen, im Retail-Bereich sollen mit klarem Fokus auf Unternehmens-Kunden zweistellige Zuwachsraten erzielt werden. Als ausführendes Organ bedeutet das für den neuen Datakom-Boss Anton Steinringer heuer einen geschätzten Umsatz in der Höhe von 7,3 Milliarden Schilling. Und Heinz Sundt ist visionär genug, nicht alleine von Unified Messaging, intelligenten Voice-Services sowie Festnetz-SMS zu sprechen, sondern kann sich durchaus auch vorstellen, dass die Systemintegration künftig auch Vertrieb und Service von Servern und vor allem Software umfasst.

Weihnachten, das ganze Jahr. überhaupt: Der Re-Strukturierung ist die Neu-Strukturierung gewichen. Nach dem Projekt WERT - Personalabbau, Kosteneinsparung & Investmentkürzung - steht das Projekt WIN am Programm: Und das beabsichtigt neben der Festnetz-Einheit samt Profitcenter-Struktur und zentralem Support vor allem eines: Marktoffensive total. "Wir wollen Kunden retour."

Anders ausgedrückt: "Die letzte Weihnachtsaktion war äußerst erfolgreich - mittlerweile machen die per TikTak-Tarif verrechneten Gespräche 20 Prozent des Sprachaufkommens aus. Derlei Aktivitäten sollen nun das ganze Jahr folgen. Es geht um eine laufende Unter-Druck-Setzung des Mitbewerbs." Mit der Konsequenz einer weiteren Marktbereinigung gegen Ende des Jahres.

Neues Selbstvertrauen. Generell ist die weinerliche Stimmung im Festnetz-Bereich neuem Mut gewichen. Der monatliche Zwei-Prozent-Marktanteils-Verlust im Jahr 2000 sei nunmehr aufgefangen - 56,24 Prozent market share sei der aktuelle Wert.

überzeugend sind die hard facts: Kostensenkung im Festnetz-Bereich um 10,3 Prozent bei einem EBITDA-Plus von 44,1 Prozent. Rund 2100 Mitarbeiter netto im Jahr 2001 abgebaut. Und am wichtigsten: "Wir sind die einzige Telekom Europas, der es gelungen ist, im letzten Jahr die Debts deutlich zu verringern." - Der Schuldenstand des Konzerns sank von 3,581 Milliarden Euro auf 3,291 Milliarden. (Das Verhältnis Net.Debt zu Eigenkapital sank damit von 137,5 Prozent auf 126,3 Prozent.)

Finanz-Boss Stefano Colombo fügt hinzu: "Wohlgemerkt ist dieser Schuldenabbau nicht durch den Verkauf von Firmenjuwelen erzielt worden, sondern Resultat ordentlicher Arbeit." Und: "Bedenken Sie auch, dass uns das Engagement bei der slowenischen Si.Mobil weitere 200 Millionen Euro gekostet hat."

Alles in allem also Grund genug für die internationale Investoren-Gemeinde - 60 Prozent der an der Börse notierten Aktien sind in ausländischem Besitz, 13.000 Mitarbeiter-Aktionäre verfügen nicht einmal über ein Prozent des Aktienbestandes, der größte Aktionär hält mehr als 10 Millionen der insgesamt 112 Millionen Aktien - bei guter Laune gehalten zu werden: "Ich denke, wir sind mittlerweile so weit, dass der Kursanstieg die tatsächliche betriebswirtschaftliche Ertragskraft und nicht etwaige übernahme-Phantasien widerspiegelt", kommentiert der General. Investor-Relations-Mann Hans Fruhman spricht überhaupt von Unterbewertung: "Kursziel: 11,5 Euro."

Wirtschaftsmotor Telekom. Allen Filetierungs-Spekulationen zum Trotz präsentiert sich der Konzern also gesünder und einheitlicher wie schon lange nicht. Bedeutet das für die vor- und nachgelagerten Branchen ein baldiges Auftragsplus? "Sie haben Recht, wenn Sie sagen, dass die TA der Haupt-Stimulans der österreichischen Wirtschaft ist. Eine Investitions-Rücknahme trifft vor allem die Ausrüster-Unternehmen. Diese haben allerdings geraume Zeit exzellent von der Liberalisierung profitiert, müssen aber nunmehr auf neue Gegebenheiten reagieren."

Von einer "Konzentrierung" der Investments, nicht einem generellen "Zurückschrauben" sei die Rede. Und zwar eine Konzentration auf das Breitband-Business, das die Hälfte der spendings vereinnahmen soll. Neben der Verdoppelung der ADSL-Nutzer in österreich - für Tschechien gibt es noch keine Rollout-Pläne - bis Ende des Jahres denkt CTO Rudolf Fischer an den "Multimedia-Anschluss der ersten Generation": Als Wegbereiter für digitales Fernsehen sind 1 - 2 Mbps sowie höhere Downloadlimits angedacht, zudem Versuche mit Set-Top-Boxen sowie der X-Box von Microsoft im Laufen. Insgesamt bedeutet das "mehrere Milliarden für das Netz" sowie "massive Bemühungen, die öffentliche Wahrnehmung unserer günstigen Angebote dramatisch zu steigern". Durch eine ADSL-Radiuserweiterung von drei auf vier Kilometer und den Ausbau weiterer 60 Wählämter soll die ADSL-Versorgung von 71 auf 77 Prozent der Gesamtbevölkerung angehoben werden. 656.000 Webkunden verbuchte die Telekom per Ende 2001.

Zukunfts-Pläne. Die von der UTA und einem weiteren halben Dutzend Provider für das heurige Jahr massiver angekündigten Entbündelungs-Versuche lassen den Telefontanker relativ kalt - bis dato seien gerade einmal 3600 Leitungen aus dem TA-Netz entflechtet: "Auch hier gilt: Wo im Business-Bereich die individuelle Lösung finanziell sinnvoll ist, herrschen beim Massen-Geschäft andere Gesetze." Soll heißen: Die Nutzung der Telekom Austria-Leitungen für DSL-Angebote alternativer Anbieter sei in der Regel entschieden billiger als der Betrieb einer jeweiligen Last Mile.

Weit eher ruft den General die nunmehr bereits oftmals erwähnte Forderung nach symmetrischer Regulierung auf den Plan - "Hoffnung auf ein Ende der Umklammerung", heißt das im TA-Jargon. Zeigt aber dennoch eher Optimismus denn Selbstmitleid: "Wir haben die Konsequenzen einer sehr harten Regulierungs-Strategie in österreich bereits hinter uns. Wir müssen nicht mehr um Modalitäten rund um die Preselection diskutieren, was sich aktuell etwa in Deutschland bemerkbar macht."

Abseits positiver Kennzahlen und schlagkräftiger Struktur häuft sich dieser Tage freilich die Frequenz der Gespräche mit der Telecom Italia. Der Ausstiegswunsch aus dem Süden sei dabei in Ausschreibungs-Zeiten für Großprojekte wie den Bündelfunk TETRA des Innenministeriums "alles andere als förderlich". Der Zuschlag für den Deal ist für Heinz Sundt dennoch wichtig: "Notfalls auch mit anderen Finanzierungs-Methoden."

Und wie sehen Sie die Versäumnisse österreichs, sowohl wirtschaftlich als auch politisch, in den osteuropäischen Reformstaaten präsent zu sein? "Es stimmt, hier hat österreich zahlreiche Chancen vertan, kaum Voraussetzungen geschaffen. Für einen Konzern wie die Telekom Austria jedoch, der aus Börsegängen keinen Cent lukriert, sind Expansions-Pläne à la Deutsche Telekom ein anderes Kaliber."

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