Mittwoch, April 16, 2025
Der Jurist Walter-Wolfgang Reichling hat eine nette Geschichte hinter sich und keine einfache vor sich. Zehn Jahre Mischek, danach drei Jahre Selbstständigkeit und seit November des Vorjahres in der Bauträger Austria Immobilien AG (B.A.I.) zuständig für Eurogate, österreichs größtes Stadtentwicklungsprojekt.

Der aktuelle Stand sieht so aus: "Ich bin guter Dinge, dass in dem nun in Ausarbeitung befindlichen Strukturplan etwas entsteht, das dem von Norman Foster vorgegebenen Masterpaln gerecht wird“, hofft der Projektentwickler.

Das führende heimische Ingenieur- und Beratungsunternehmen für die Bereiche Energie, Umwelt, Infrastruktur und Verkehr, die Verbundplan GmbH, hat einen Generationenwechsel hinter sich gebracht. Mit Anfang Jänner wurden Günter Moraw und Michael Schmidt zu Geschäftsführern der Verbundplan. Sie folgen damit Heinz H. Giljum und August Grausam nach.

Schmidt, der zuletzt als Chef der Verbund-Umwelttechnik fungierte, wird sich um die kaufmännischen Agenden kümmern, Moraw, zuletzt Vorstandsmitglied der Tessag Austria AG, ist für Vertrieb und Technik zuständig.

Als Tochtergesellschaft des Verbund verfügt die Verbundplan GmbH über ein breites Leistungsspektrum, das sowohl Planungs- und Beratungsleistungen für Wasser- und Wärmekraftwerke, elektrische Anlagen, Wasserwirtschaft als auch Bau- und Projektmanagement, Energie- und Netzeinsatzplanungen umfasst. Das Unternehmen beschäftigt 300 Mitarbeiter, der Jahresumsatz 2001 liegt bei rund 43 Millionen Euro.

Dietmar Steiner hat Grund zum Feiern: Vor zehn Jahren wurde der Grundstein für das Architekturzentrum Wien (AZW) gelegt. Geburtshelfer waren Ursula Pasterk und Hannes Swoboda sowie Kunstminister Rudolf Scholten - "die einzigen Politiker, die Architektur buchstabieren konnten", so Steiner. Sie bestellten sich beim Architekturpublizisten ein Konzept für eine Architekturgalerie. Seine Idee: Ein Zentrum, basierend auf den Säulen Archivierung, Publikation, öffentliche Diskussion und Präsentation von Architektur.

"Ich habe damit meinen Job selbst definiert", räumt der gelernte Architekt ein - mit Erfolg: Ein Jahr später wird Steiner zum Leiter des AZW ernannt. Dass es trotz Wiener Mehrheitsbeteiligung - Stadt und Bund teilen sich das Jahresbudget von ungefähr zwei Millionen Euro im Verhältnis zwei zu eins - eine nationale Institution wurde, "haben wir Wien zu verdanken", so Steiner. "Die Republik muss endlich eine Architekturpolitik definieren", bemängelt er fehlendes Interesse des Bundes an der Architektur und meint das auch finanziell.

Die Zukunft seines Zentrums sieht der meist schwarz gekleidete Architekturfanatiker Steiner nicht so schwarz: "Ende der Achtzigerjahre meinte Wissenschaftsminister Busek zum Konzept: Das wird nie was. Heute ist unser Modell internationaler Standard. Jetzt müssen wir uns neu definieren. österreich hat gute Architektur, wir müssen eine Plattform bieten, um sie stärker im öffentlichen Bewusstsein zu implantieren."

Knauf-Chef Manfred Winkler sieht seine Vorahnungen bestätigt. Die Baukonjunktur habe sich in österreich talwärts bewegt, und die Winterarbeitslosigkeit sei enorm hoch, kritisiert Winkler, der damit vor allem die Regierung meint, die trotz mehrfacher Appelle nicht reagiert hat.

Gleichzeitig warnt er davor, die Konjunktur auf gut österreichisch krank zu jammern. Denn in ganz Westeuropa sind die Wachstumsraten laut Euroconstruct für 2002 mit 1,7 Prozent nach wie vor positiv. In Osteuropa geht die Prognose sogar von 6,6 Prozent Steigerung aus.

Das sei aber erst der Anfang, denn erst ab dem EU-Beitritt 2004 "wird in diesen Ländern ein kleiner Bauboom bevorstehen, von dem auch österreich profitieren kann";. Der Grund dafür sei, dass große internationale Konzerne sich erst dann entschließen würden, dort zu investieren.

Für Knauf interessant sei auch die Prognose, dass sich im Westen und Osten Europas der Nichtwohnbau und die Sanierung überproportional entwickeln werden. "Für 2004 sind in Osteuropa bereits gewaltige Wohnungsbausanierungen geplant, und es ist zu hoffen, dass die Maastrichtkriterien diese nicht zunichte machen werden";, so Winkler. Aber auch in österreich sieht er ein paar Hoffnungsschimmer für die nächsten zwei Jahre in Gestalt von "hoffentlich vorgezogenen öBB-Projekten und dem Neu- beziehungsweise Umbau von Schulen";.

In Linz beginnts, in Wien solls weitergehen. Unter diesem Motto verlegt der Güteverband Transportbeton sein Verbandsbüro ab Februar in die Bundeshauptstadt. Zudem wurde er einer personellen Frischzellenkur unterzogen. Das neue Vorstandstrio bilden der Readymix-Boss Wolfgang Schuster als Vorsitzender sowie Ernst Richter (Wibau-Holding) (Oö) und Franz Thurner von Thurner Transportbeton (T). Geschäftsführer wird Reinhold Lindner, Donau-Uni Krems.

Das neue Team verfolgt drei Hauptziele: engere Zusammenarbeit mit anderen Interessenvertretungen der Betonindustrie, Umsetzung der neuen Betonnorm B 4710-1 auf Basis der europäischen Betonnorm EN 206 sowie verstärkte öffentlichkeitsarbeit für Beton.

Bereits ein Monat später soll der Verband österreichischer Betonfertigteilunternehmen (VöB) seinen Sitz ebenfalls nach Wien verlegen. "Wir sind auf der Suche nach einem Büro", erklärt der neue Geschäftsführer Manfred Assmann. Ins Wiener VöZ-Haus will er noch nicht einziehen, der Standort Linz wird im Sinne eines schonenden übergangs bis Ende des Jahres erhalten. Assmann möchte das Jahresbudget von rund 730.000 Euro künftig durch gebündelte Werbemaßnahmen effizienter einsetzen. Zudem sollten neue Dienstleistungen kreiert und die angekündigte Produktgruppenarbeit intensiviert werden.

Bei der Vereinigung der österreichischen Zementindustrie (VöZ) wurde die Nachfolge des langjährigen Geschäftsführers Ernst Roubin geklärt. Er wird sich - nach Vollendung der Kooperation mit verwandten Verbänden - Ende Juni verabschieden. Sein Nachfolger Felix Freimbichler war zuletzt Porr-Vorstandsmitglied und ist bereits seit Anfang Jänner beim VöZ.

"Massives Unbehagen" beschleicht Paul Jankowitsch, den Geschäftsführer der Energie Allianz Austria, wenn er an den 12. Dezember des Vorjahres denkt. Ein Brandalarm im Wiener Twin Tower, ausgelöst durch einen Kurzschluss in der Stromschiene, zwang ihn und hunderte andere Mieter, den 138 Meter hohen Turm A fluchtartig zu verlassen. Wolfgang Reithofer, Vorstand des Miteigentümers Wienerberger, musste von Mitarbeitern in seinem Rollstuhl vom 32. Stock hinuntergetragen werden, nachdem die Aufzüge wie vorgesehen stehen blieben. Die Folge war eine fünftägige Betriebsunterbrechung des gesamten Turms am Wienerberg.

Für die Hausverwaltung, die Immofinanz-Tochter IMV Immobilien Management und Verwaltung, wurde der erste Ernstfall seit Eröffnung vor neun Monaten zum technischen und organisatorischen Schlamassel: Voreilig trieb sie die Mieter aus dem Gebäude, anstatt auf die Feuerwehr zu warten.

Wegen einer teilweise nicht funktionierenden Lautsprecheranlage saßen Mieter ahnungslos in ihren Büros, während 700 Leute ratlos im Freien herumstanden.

Jankowitsch verursacht das, wie er meint, fehlende Krisenmanagement im Haus Unbehagen. Vonseiten der Hausverwaltung habe es keine offizielle Stellungnahme gegeben. Dem widerspricht die IMV. "Fast alle Mieter", so ein Sprecher, wären über ein Treffen zwischen Eigentümern, Hausverwaltung und Mietern informiert worden.

Friedrich Perner, Leiter der Wiener Feuerwehr, ortet technische, organisatorische und kommunikative Schwächen der Hausverwaltung: "Ich werde mehr Druck machen. So kann es nicht gehen", kündigt er Folgegespräche an.

Die Visitkarten sind perfekt, der eigene Standort gefunden. Nun beginnt der eigentliche Umbau der Bank-Austria-Tochter Konzern Service Betriebs GmbH zur Domus Facility Management. Der soll in etwa bis Anfang 2003 dauern, und danach sollte österreichs ganzheitlichstes Facilitymanagement-Unternehmen aus der Taufe gehoben werden.

Bis dahin gilt es, strategische Partnerschaften zu etablieren und die eigenen Strukturen auf den freien Markt vorzubereiten. "Wir planen mittelfristig, unsere Services, die vom Immobilienmanagement über Catering und Druckmanagement bis zum Personalservice reichen, verstärkt am Drittmarkt anzubieten", erläutert der Domus-Chef Johannes Raul die Strategie.

Ein erstes Mal so richtig Flagge zeigen wird Domus auf der neu etablierten FM-Messe Anfang Juni in Wien. Nicht nur als Anbieter, sondern auch als Hauptsponsor eines Facilitymanagement-Preises.

Manche Aufzüge im Wiener Gasometer B fahren nicht so, wie sie sollten. Nach anfänglichem Stillstand ruckeln manche der Förderkabinen noch immer abwärts, berichten betroffene Mieter. "Es ist eine zähe Geschichte, man merkt, dass sehr viele Aufzüge in sehr kurzer Zeit geliefert und installiert wurden", sagt ein hochrangiger Vertreter der betroffenen Wohnbauvereinigung GPA. Trotzdem möchte er dem Lieferanten, der Firma Otis GmbH, nichts übles nachsagen. Grund dafür ist die Marktkonzentration bei Aufzügen, die verärgerte Kunden zu Schweigern werden lässt.

Peter Schweng, Chef der Otis GmbH, welche rund 40 Lifte in die Gasometer geliefert hat, bedauert. "Die Sachlage ist nicht einfach, ursprünglich war eine stufenweise Fertigstellung der Gasometer geplant, nach dem Einsturz der Decke hat sich einiges verzögert", sagt er. Weiters verweist er auf die Komplexität von Liftanlagen: "Ein Aufzug ist eine Anlage, deren Feinjustierung erst im Schacht, also beim Kunden, vorgenommen werden kann." Dazu komme, dass ein Teil der für die Fernüberwachung der Lifte erforderlichen Telefonleitungen kurz nach der Inbetriebnahme der Wohnanlage einfach gekappt wurde.

Nachträglich als Handicap sieht Schweng auch das Faktum, dass die Aufzüge im Gasometer B bereits während der Bauzeit in Betrieb genommen wurden. Trotzdem ist er zuversichtlich, dass die Sache bald vom Tisch ist. "Wir haben permanent ein Team vor Ort, das sich der Sache annimmt, in zwei bis vier Monaten sollte der Fall ohne Kosten für die Mieter erledigt sein", betont Schweng. Beruhigend, wenn man bedenkt, dass manche Wohnungen bereits seit Juli bezogen sind.

Die Sache mit den Ruckelliften ist jedoch nur Teil einer Geduldsprobe, der die Simmeringer Neumieter ausgesetzt sind. Bei zahlreichen Wohnungen wurden bereits zuvor die Türschlösser und die WC-Spülkästen ausgetauscht.

Der Verkauf von Gemeindewohnungen brächte wesentlich mehr Nachteile als Vorteile. Und zwar für die Mieter, für die neuen Wohnungsbesitzer und für die Steuerzahler.&ldquo Der Wiener Wohnbaustadtrat Werner Faymann im August des Jahres 2000. Eine Wahl später greift der Ressortchef nun doch eine verstaubte Forderung der Wiener öVP auf - den Verkauf von Gemeindewohnungen.

Rund 40.000 atypische Wohnungen sollen verkauft werden, erklärte Faymann kürzlich. Eigentlich nichts Neues, denn auch bisher wurden bereits Gemeindebauten veräußert. Die Verfahren dazu sind allerdings nicht gerade von Transparenz geprägt. Bei manchen Gebäuden wurde ein Bieterverfahren eingeleitet, andere gehen unter der Hand weg. "Seit die Stadt Wien sich von atypischen Gemeindebauten trennt, kommen immer wieder Interessenten auf uns zu", erklärt Gabriele Payr, Direktorin von Wiener Wohnen.

Auch dass ein Immobilienunternehmen, die Firma Dr. Jelitzka & Partner Immobilienberatung und -verwertung GmbH, dabei häufig zum Zug kommt, ist für sie nicht beunruhigend. "Das Unternehmen hat sich als verlässlicher Partner erwiesen", sagt sie. Kurz vor Jahreswechsel war Jelitzka im fünften Bezirk erneut erfolgreich. Dort erwarb die Firma um knapp eine Million Euro das Objekt Margarethenstraße 34. Ein Prachtstück mit Innenhof und für Jelitzka die fünfte Liegenschaft im fünften Bezirk aus dem Bestand der Gemeinde. Der Deal ging wieder einmal ohne Ausschreibung und Mitbieter über die Bühne. "Das Unternehmen ist in diesem Fall an uns herangetreten", gibt Payr zu. Danach wurde die Liegenschaft geschätzt, ein bisschen gefeilscht und verkauft. Im Büro von Stadtrat Werner Faymann erklärt man die Sache so: Zuerst wurde der Bau begutachtet, dann erfolglos den Mietern und schließlich den Eigentümern von Nachbarliegenschaften angeboten.

Einziger Schönheitsfehler: Die Mieter haben davon nichts bemerkt. Der Immobilienverwerter Daniel Jelitzka ist wortkarg. Er wollte am Telefon lediglich wissen, woher die Information über die getätigten Geschäfte stammt - und legte auf.

Meistgelesene BLOGS

Andreas Pfeiler
19. Dezember 2024
Unlängst mit der Frage »Was sind die Gründe für die sinkende Produktivität in der Baustoffindustrie?« konfrontiert, begab sich der Autor dieser Zeilen auf die Suche nach Antworten. Und wurde rasch fün...
AWS (Amazon Web Services)
18. Dezember 2024
Amazon Web Services (AWS) stellt 100 Millionen Dollar für benachteiligte Schüler:innen zur Verfügung, um ihnen Kenntnisse in den Bereichen KI, Cloud Computing und Alphabetisierung zu vermitteln. In de...
Josef Muchitsch
23. Dezember 2024
Die Entscheidung, die KIM-Verordnung auslaufen zu lassen, ist ein wichtiger Erfolg für die Bauwirtschaft und alle Beschäftigten. Ursprünglich eingeführt, um den Immobilienmarkt zu regulieren, hat die ...
Alfons A. Flatscher
19. Dezember 2024
Europa steht vor drängenden Herausforderungen: Banken sind zunehmend restriktiv, alternative Formen der Finanzierung sind unterentwickelt. Die Folge? Vielversprechende Projekte und innovative Ideen sc...
AWS (Amazon Web Services)
07. Jänner 2025
Jedes Jahr fordert Krebs weltweit etwa 10 Millionen Menschenleben, und die WHO geht davon aus, dass die weltweiten Krebserkrankungen bis 2040 um 60 Prozent steigen werden. Während die Welt immer noch ...
Bernd Affenzeller
18. Dezember 2024
 Das Auslaufen der KIM-Verordnung hat in der Bau- und Immobilienbranche zu einem deutlich wahrnehmbaren Aufatmen geführt. Und tatsächlich mehren sich die Anzeichen, dass 2025 besser laufen wird a...
Nicole Mayer
16. Jänner 2025
Gründe für das neue Excellence Framework EuropeDas aktuelle gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Umfeld in Europa stellt Organisationen vor immer größere Herausforderungen. Exzellente Organisat...
AWS (Amazon Web Services)
23. Jänner 2025
Von Maureen Lonergan, VP, Amazon Web Services (AWS) Training and Certification Unternehmen haben bereits viel über generative KI gesprochen und versucht, die Auswirkungen auf das eigene Unternehmen zu...

REPORT | Meistgelesen

Log in or Sign up