Samstag, April 19, 2025
Auch der Schaden durch Raubkopien ging zurück: von 79,6 Millionen auf 47,3 Millionen Euro. Weltweit stieg die Raubkopierate von 37 auf 40 Prozent, in Westeuropa von 34 auf 37 Prozent. Deutschland verzeichnet einen Anstieg um sechs auf 34 Prozent und nimmt mit einer Schadensumme von rund 762 Millionen Euro den ersten Platz in Europa ein. Der weltweite Schaden betrug 12,26 Milliarden Euro. Die Zahlen ergeben sich aus einer Untersuchung, die vom unabhängigen Marktforschungsinstitut IPR seit 1994 jährlich durchgeführt wird.

Die Region mit dem höchsten Schaden durch Raubkopien war wie in den Jahren zuvor Asien/Ozeanien mit rund 4,7 Milliarden Dollar. Dahinter lag auf Westeuropa. Aufgrund der wirtschaftlichen Stagnation sank der Verlust von 3,08 Milliarden Dollar 2000 auf 2,66 Milliarden Dollar. Die Raubkopierate stieg allerdings um drei auf 37 Prozent. Osteuropa blieb mit einer Steigerung von 63 auf 67 Prozent auch im vergangenen Jahr Spitzenreiter bei der Raubkopierate. Nordamerika ist weiterhin die Region mit dem geringsten Piraterieanteil (26 Prozent), wobei in den USA mit einer Rate von 25 % anteilsmäßig die wenigsten Raubkopien im Umlauf sind.

Der Schaden durch Softwarepiraterie ging weltweit von 11,8 Milliarden auf 10,9 Milliarden USD zurück. Im Gegensatz dazu stieg die Piraterierate, die schon 2000 leicht gestiegen war, nun mit 40 Prozent weiter auf ein Niveau, dass zuletzt 1997 herrschte. Nur zwei Regionen, Lateinamerika und der Mittlere Osten, konnten ihre Piraterieraten senken: auf 57 beziehungsweise 51 Prozent. In Afrika stiegen Piraterierate und Schadenssumme von 52 auf 53 Prozent beziehungsweise 136 Millionen auf 147 Millionen USD.

Entgegen dem globalen Trend steigt in Osteuropa der Schaden durch Softwarepiraterie genauso wie der Anteil unlizenzierter Programme. Mit 67 Prozent liegt er um vier Prozent über dem des Vorjahres, der Schaden wuchs von 404 auf 435 Millionen USD. Ukraine und Russland konnten sich mit 87 Prozent Raubkopierate zwar leicht verbessern (2000: 89 beziehungsweise 88 Prozent), die Schadenssumme stieg dennoch in beiden Ländern: auf 58 Millionen und 120 Millionen USD. Von den EU-Beitrittskandidaten haben Bulgarien und Rumänien mit einer Rate von 75 Prozent den höchsten Anteil gewerblicher Raubkopien.

Die Bauproduktion ist im Vorjahr um drei Prozent gesunken, der Absatz von Zement auch. Die heimischen Produzenten haben davon allerdings nichts gemerkt. Sie verzeichnen ein hauchdünnes Absatzplus (plus 0,9 Prozent) und ein Umsatzplus von 3,7 Prozent auf nunmehr knapp 270 Millionen Euro. Der Rückgang ging eindeutig zulasten der Importe. »Die Importe reduzierten sich auf 0,7 Millionen Tonnen, was einem Minus von 13 Prozent entspricht«, sagt der neue Vorstandsvorsitzende der Vereinigung der österreichsichen Zementindustrie (VöZ) und Lafarge-Chef Peter Orisich.
Die Gründe für den deutlichen Importrückgang seien vielfältig, erklärt er weiter: Steigende Energie- und Transportpreise sowie die deutliche Belebung der Baukonjunktur in den exportierenden Ländern hätten dazu geführt, dass zum Teil österreichisches Preisniveau erreicht wird.

Um auch in Zukunft am Bauball zu bleiben, wurde vom scheidenden VöZ-Geschäftsführer Ernst Roubin eine Strukturbereinigung auf Verbandsebene eingeleitet. Zudem sollen neue Themen den Baustoff Beton zukunftssichernd positionieren. »Das Forschungsinstitut der Zementindustrie bietet sich für eine derartige Positionierung geradezu an«, erklärt Roubins designierter Nachfolger Felix Friembichler.
Ein Beispiel seien die nach den verheerenden Tunnelunfällen europaweit eingesetzten Forschungen im Bereich des Brandschutzes. Derzeit wird versucht, durch Faserbeimengung den bei Hitzeeinwirkung entstehenden Dämpf im Beton abzuleiten, um damit den Baustoff im Hochtemperaturbereich resistent zu machen. Des Weiteren laufen inzwischen Versuche, die die speicherwirksame Masse von Beton zur Entfaltung bringen sollen.

Der Villacher Bauingenieur Markus Lackner liebt seinen Beruf. Was er nicht mag, ist die jährliche Versicherungsprämie von mehr als 14.000 Euro, die er und sein Partner für das Siebenmannbüro zu berappen haben. »Die Honorare sinken, die Prämien steigen, es entsteht eine Schere, die mittelfristig nur durch reduzierte Qualität bewältigbar ist«, analysiert Lackner.
Die steigende Anzahl von Schäden am Bau geben ihm Recht. Sein Gegenrezept: ein verpflichtender Prüfingenieur, der im Bauwesen das Vieraugenprinzip zur Regel machen soll. »Wir tragen Verantwortung und wickeln Bauvorhaben mit großem Wert ab«, begründet Lackner seine Mission. Als nächsten Schritt will er die Kammern und große Auftraggeber ansprechen und ihnen klar machen, dass der Prüfingenieur die Baukosten nicht erhöhen würde. »Weniger Schäden bedeutet weniger Anwaltskosten und geringere Versicherungsprämien«, argumentiert Lackner, der innerhalb der Kollegenschaft eine totalen Meinungsumschwung feststellt. »Vor drei Jahren waren alle dagegen, jetzt dafür.«

Rückendeckung hat Lackner inzwischen von der Uniqa-Versicherung erhalten, die ihm in einem Unterstützungsschreiben beipflichtet. Sein Resümee: »Man könnte stundenlang darüber reden, wie gut die Sache für die Bauwirtschaft insgesamt ist.« Angesichts der grundlegenden Skepsis der Branche wird ihm das wohl nicht erspart bleiben.

Die neue Norm für Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) macht nicht nur Freude. »Es ist ein Lapsus passiert«, ärgert sich der Geschäftsführer der Firma Durisol-Werke GesmbH, Manfred Temmel. Er ist mit der kürzlich verabschiedeten önorm B 6410, welche die Verarbeitung von Wärmedämmverbundsysteme regelt, alles andere als glücklich.

Obwohl es noch nie Probleme mit der Verklebung der Wärmedämmung auf Mantelsteinen gegeben habe, müssten Dämmplatten nach der neuen Norm gedübelt werden.
Passiert sei das Unglück, so Temmel, zwischen Gründruck und Endfassung der Norm. Welcher Dübel der Mantelsteinfraktion den Dübel verpasst hat, ist leicht zu erraten. Temmel nimmt es gelassen und geht davon aus, dass der Normungsausschuss die Sache bald repariert.

Der Businesscenterbetreiber Regus tut sich schwer. Trotz Umstrukturierung und Neuorganisation als Reaktion auf die Flaute 2001 läuft die Nachfrage nach kurzfristig vermieteten Büroflächen mit dazugehöriger Infrastruktur nach wie vor schleppend - international, aber auch in österreich.

Von den 5500 Quadratmetern, die Regus voriges Jahr im Wiener Twintower angemietet hat, steht rund die Hälfte noch immer leer. Bis Jahresende hofft man auf einen Verwertungsstand von 75 Prozent. Das entspricht rund 600 Arbeitsplätzen, für deren Bereitstellung Regus zwischen 500 und 1000 Euro verlangt.

Die Asamer & Hufnagl Kies & Betonwerke GmbH (A & H) übernimmt 51 Prozent an der insolventen Firma Bitumen Mischgut-Anlage Edith Wanko GmbH mit Sitz in Wien und Zweigstelle in Meidling im Tale (Nö). »Durch den Bahnanschluss und die Nähe zu Sankt Pölten und Krems ein strategisch gutes Investment«, ist der technische Geschäftsführer von A & H, Oskar Berger, überzeugt.

Der Zukauf besteht aus ein Asphaltmischanlage und einem Steinbruch, der über eine Jahreskapazität von 500.000 Tonnen verfügt und Gleisschotter, Asphaltzuschlag und Material für den Straßenunterbau liefert. Bevor Berger offiziell die Geschäfte übernehmen wird, muss der am 16. Mai abgewickelte Zwangsausgleich durch den Gläubigerausschuss.

Die MABA kooperiert mit der Firma Pimiskern KG und verfügt über eine dreijährige Option, 50 Prozent am Andorfer Unternehmen zu übernehmen.
»Es ist keine übernahme, sondern eine freundliche Annäherung«, erklärt Gottfried Bauer, Geschäftsführer des Betonfertigteilwerkes Pimiskern. Und: »Zusammen haben wir das Vollsortiment für die öBB«, sagt er.
Zu glauben, dass dieser Schritt ganz freiwillig passiert, wäre falsch. »Bisher wurde heftig gekämpft, und Firmen wurden bewusst mürbe gemacht.« Das Resultat ist ein Preisverfall in den letzten fünf Jahren von 20 bis 25 Prozent. Das im Familienbesitz befindliche Unternehmen macht jährlich einen Umsatz von rund 13 Millionen Euro und arbeitet mit Gewinn. Für eine gänzliche übernahme durch die MABA kann Bauer sich im Moment nicht erwärmen. Diese sei »aus heutiger Sicht nicht absehbar«, meint er. Zugleich gelte es aber zu bedenken, dass innerhalb der Familie kein Nachfolger vorhanden ist. Die MABA selbst löst mit der Kooperation die Erschließung Oberösterreichs, was bisher bei Tiefbauprodukten bei kleinen Mengen ein Problem war.
17 Prozent mehr Umsatz und ein um 20 Prozent erhöhtes Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) - Reinhold Süßenbacher, Vorstandsvorsitzender der Umdach AG, hat gute Nachrichten. Der Umsatz der Gruppe stieg im Jahr 2001 nicht zuletzt durch die übernahme von Assmannauf 527 Millionen Euro. Das EGT wuchs auf knapp 37 Millionen Euro. 364 Millionen vom Gesamtumsatzes stammen aus der Doka, die trotz schwieriger Rahmenbedingungen ein Umsatzplus von fünf Prozent erzielte.
Besonders erfreulich entwickelt haben sich die Märkte in Ost- und Mitteleuropa, den Benelux-Staaten, in Südeuropa und den USA. Am US-Markt will die Doka bald aus der Beteiligung an der Vertriebsfirma Conesco Industries Ldt. Eigentum machen.
Public-Private-Partnership, das Zauberwort für leere Kassen und dünne Auftragsbücher, hat vom oberösterreichischen Landesrechnungshof (LRH) einen Dämpfer bekommen. Konkret geht es um das von der Raiffeisen-Landesbank vorfinanzierte Straßenstück Umfahrung Ebelsberg in Linz. Dieses gut 5,4 Kilometer lange Stück Asphalt wurde zwischen 1997 und 2000 von einer Tochter der Raiffeisen-Landesbank (RLB) mit deren Geld errichtet. Das Land Oberösterreich förderte das Projekt mit fast 78 Millionen Euro. Der Rechnungshof hält dazu nüchtern folgende Punkte fest:
- Durch die private Vorfinanzierung fallen zusätzlich zu den rund 100 Millionen Euro Gesamtkosten Zinszahlungen in der Höhe von rund 36,5 Millionen Euro an.
- Die gesamten finanziellen Lasten und Risiken verbleiben trotz der privaten Beteiligung aufgrund der vertraglichen Regelungen bei der öffentlichen Hand.
- Durch die »beschränkte Interessentenfindung« wurden die Chancen des freien Wettbewerbes, mög- lichst wirtschaftliche Angebote zu erzielen, nicht umfassend genutzt.
- Mit der Abwicklung des Vorhabens wurde ein Unternehmen beauftragt, welches im Vorfeld bereits beratend tätig war.

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