Grundsätzlich zeigt sich die Union zwar mit den Bedingungen für den UMTS-Betrieb sehr zufrieden, ein paar änderungen können sie sich jedoch vorstellen - und die hätten gravierenden Einfluss auf die Kosten der nächsten Mobilfunkgeneration.
Aus Sicht der Kommisssion sind nämlich Kooperationen der Telekombetreiber ein geeignetes Mittel, um eine finanzielle überforderung durch die hohen Lizenzgebühren und Anlaufkosten abzufedern. An den Lizenzbedingungen für den Aufbau der Mobilfunknetze der dritten Generation solle jedoch im Grundsatz nichts geändert werden, so die Kommission.
Aber auch hier gibt es eine Hintertür: änderungen sollten bei unvorhersehbaren wirtschaftlichen Ereignissen in Erwägung gezogen werden.
Demnach können die Netzbetreiber dann eine Vorleistungs-Flatrate beziehen, wenn sie ihr Netz an 475 Punkten an das DT-Netz anschließen. Die Telekom hatte hingegen einen Anschluss an mehr als 1600 Orten gefordert, was allerdings der Regulator als Behinderung des Wettbewerbs ansah.
Geht es nach der deutschen Regulierungsbehörde, dann wurde mit dieser Entscheidung ein "chancengleicher Wettbewerb“ möglich. Die Telekom sieht das naturgemäß anders und spricht von einem "Marsch gegen den Standort Deutschland“. Begründung: Investitionen würden in die falsche Richtung gelenkt und nicht in die Breitbandtechnologie.
Bei dieser Argumentation dürfte die DT aber nicht in ihr eigenes Produktportfolio geschaut haben, denn die Telekom biete seit geraumer Zeit selbst intern eine entsprechende Vorleistungs-Flatrate für Internet-Verkehr an, so Oberregulator Matthias Kurth. Dies wurde allerdings umgehend von der Deutschen Telekom zurückgewiesen. Der Konzern berechne diese Flatrate nicht nur intern, sondern biete sie auch den Mitbewerbern an.
Die Höhe der Vorleistungspauschale will die Regulierungsbehörde noch in einem eigenen Verfahren festlegen. Der Incumbent wurde aufgefordert, innerhalb von sechs Wochen einen Entgeltantrag einzureichen.
Das Geld, das da verbaut wird, kriegen sie nie wieder herein«, bemerkt die Taxifahrerin. Kein Zweifel, Graz ist nicht anders. Und würde die steirische Politik grantelnde Lenker als ökonomische Seismografen akzeptieren, käme die Inszenierung Kulturhauptstadt 2003 erst gar nicht zustande. Weil die Transportdienstleister auch in Graz das bleiben, was sie sind, findet der Event planmäßig statt. Der Mitteleinsatz: 55,5 Millionen Euro. Der Effekt: eine Vielzahl von Projekten, die es nicht leicht macht, den überblick zu bewahren und Beobachter ätzen lässt, dass vonseiten der Intendanz alles und jedes ins Programm und den Finanzplan aufgenommen wurde, um etwaige Kritik gleich von vornherein abzustellen. Wie dem auch sei, rein baulich betrachtet, ist die Graz 2003 - Kulturhauptstadt Europas Organisations GmbH nur für ein Projekt, die Murinsel des US-Stars Vito Acconci, verantwortlich. Der Bau soll je nach Betrachtungsweise zwischen 3,8 und 5,1 Millionen Euro kosten und, wenn wirklich alles gut geht, mit Jahresende 2002 fertig sein.
Heraklith, Heralan und Heraflax sind etabliert. Nun möchte die doch beim RHI-Konzern verbliebene Heraklith auch für den Bereich Akustikdecken- und Wandverkleidungssysteme eine eigenes Produktlinienmanagement etablieren. Geholt hat man dafür Helmut G. Walten, der zuletzt als Kommunikationsberater tätig war. Intern übernimmt Richard M. Paulini den Bereich Holzwolle-Leichtbauplatten (Heraklith), für den Produktbereich Dämmstoffe aus Steinwolle und Flachs (Heralan und Heraflax) macht sich Margit Wukisiewitsch stark. Der Heraklith-Chef Gilbert Isep sieht insbesonders im Akustikmarkt erhebliche Wachstumschancen. info: www.heraklith.com
Die Vereinfachung der technischen Bauvorschriften ist bekanntermaßen eine heikle Sache. Nun soll im Auftrag der Landeshauptleute versucht werden, die Bauordnungen über eine Vereinbarung nach § 15 a der Bundesverfassung zu harmonisieren. Offiziell beauftragt mit dieser Angelegenheit ist das Institut für Bautechnik (OIB). Dort liegt bereits ein Entwurf im Tresor, der schon im April diskutiert werden sollte. Jetzt hat man sich die Sache aber anders überlegt, und der Minikracher bleibt bis Ende Juni hinter Schloss und Riegel. info: www.oib.or.at
Gate 2 nennt sich eines der Büroprojekte für den Erdberger Mais. Als Verlängerung der Gasometerachse planen die Bauträger BAI und SEG 32.000 Quadratmeter Nutzfläche: einen 21-geschoßigen Tower mit 17.000 Quadratmetern sowie einen zehngeschoßigen Mittelteil und einen vierstöckigen Flachbau. Für den Turm wird laut BAI-Geschäftsführer Gerhard Hieber ein einziger Großmieter gesucht. Er erwartet sich Mieteinnahmen zwischen 11,50 und 18 Euro pro Quadratmeter. Die zum Zweck der Errichtung gegründete Firma Vectigal - zu Deutsch indirekte Steuer - teilen sich BAI und SEG im Verhältnis 60 zu 40. Geteilt ist auch der planerische Aufwand für das Projekt: Während das Team Hermann & Valentiny als Gegenleistung für die städtebaulichen Vorstudien die kleinen Bauteile planen darf, wurde Hans Hollein unter Mithilfe von Heinz Neumann mit dem Bau des Hochhauses betraut - ohne Wettbewerb, versteht sich. info: www.seg.at und www.bai.at
Reinhart Werinos, Geschäftsführer von sechs öbau-Teubl-Baumärkten, sorgt für Unruhe in der Baumarktszene. Er geht als stellvertretender Vorsitzender des öbau-Beirates fremd und wechselt mit seinen Baumärkten ab 2003 zum Konkurrenten Obi. Im Segment Baustoffhandel wird Teubl weiterhin öbau-Gesellschafter bleiben. Wenig erfreut darüber ist naturgemäß der öbau-Geschäftsführer Andreas Pilliczar, der betont, dass diese »Schritte in Harmonie« gesetzt wurden.
Hörbar zornig wird der Manager aber, wenn er auf einen Beitrag im Verbandsorgan österreichischer Baumarkt angesprochen wird. Darin ist zu lesen, dass mit dem Absprung von Teubl ab 2003 in der Steiermark kein öbau-Standort mehr vorhanden sei und die bundesweite öbau-Werbekampagne überflüssig werden würde. »Absoluter Schwachsinn«, hält Pilliczar zerknirscht fest. Er will nun klagen.
Info: www.obi.at und www.oebau.at
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Unter diesem Motto vergab das Wirtschaftsministerium den Auftrag einer bundesweiten Immobiliendatenbank. Ist das Kunststück vollbracht, wissen Martin Bartensteins Beamte auf Knopfdruck, wie viel an Immobilienfläche tatsächlich an die Bundesimmobilien-Gesellschaft (BIG) übertragen wurde. Die BIG wird später zugleich Nutznießerin der Datenbank und kann feststellen, wo etwaige Einsparungen zu lukrieren sind.
Peter Prischl, Chef des Softwarehauses A-Null EDV GmbH, hat vergeblich ein Angebot für die Immobiliendatenbank gelegt und sich an das Vergabeamt gewandt. Aus seiner Sicht ist der Zuschlag an die VA Tech Elin EBG unverständlich. A-Null legte ein Angebot, wurde im Zuge des Verhandlungsverfahren aber nie kontaktiert, behauptet Prischl. Erst als feststand, wer den Auftrag mit einem kolportierten Wert von rund 600.000 Euro erhält, kam Post aus dem Ministerium. Das von Prischl gelegte Anbot lag bei knapp zwei Millionen Euro und umfasste ein Gesamtpaket inklusive Erfassung der rund 10.000 Gebäude.
Eine Differenz, die die Beamten der Bundesbaudirektion nicht stutzig machte. Die önorm 2050, nach der bei Verhandlungsverfahren mit Bandbreiten eine Anhörung vorgesehen ist, wurde schlichtweg ignoriert. Im Nachhinein wird auch klar, was in der Ausschreibung nur vage formuliert war: Das aufwändige Datenmanagement wird nämlich von den Beamten selbst gemacht.