Bis zum Jahresende wird Ericsson Austria wieder auf 450 Mitarbeiter zurückgewachsen sein, Ende August waren es noch 530. Dies ist die personelle Konsequenz aus der D/A/CH-Kompetenzenzusammenlegung. Nach gleichem Prinzip hat der Stockholmer Konzern 130 Länderrepräsentanzen auf 25 Markteinheiten komprimiert. Die weiterhin von Kjell Johansson geführte österreich-Niederlassung wird gleichzeitig organisatorisch vereinfacht zur GmbH gewandelt, nachdem die letzten Streuaktionäre aus der alten Schrack-Zeit ausgekauft worden sind. Laut Sprecher Gerhard Gindl geht überdies bereits etwa die Hälfte des Personalstandes auf das Konto nach österreich geholter Konzernzweige. Sony Ericsson Mobile Communications hat mit dieser Statistik nichts mehr zu tun: Die Handyianer sind jetzt lediglich Mieter im längst überdimensionierten Meidlinger Bürokomplex.
Führung bei 3G. Unterdessen hat Ericsson eine upgedatete 3G-Liste herausgegeben. Demnach sind die Schweden bei weltweit 40 UMTS-Netzen involviert. Diese - glasklare - Marktführerschaft begründet sich auf Lieferverträge mit Amena (Spanien), AT & T (USA), Ålands Mobiltelefon (Finnland), E-Plus (Deutschland), France Télécom/Orange (Rahmenagreement für alle global betriebenen Netze), H3G (Italien), Hi3G (Schweden), Hutchison Telecoms (Australien), Japan Telecom (Japan), KPN Mobile (Niederlande), KPN Orange (Belgien), Leap Wireless (USA; kein WCDMA-System, sondern CDMA2000), Libertel-Vodafone (Niederlande), Mannesmann D2 (Deutschland), MobilCom (Deutschland), mobilkom (österreich), Mobitel (Slowenien; abhängig von Lizenzerwerb), NTT DoCoMo (Japan), One (österreich), Optimus (Portugal), Rogers AT & T (Kanada), SmarTone (Hongkong), Sonera (Finnland), Suomen 3G (Finnland), Svenska UMTS Nät (Schweden), Swisscom (Schweiz), Telcel (Mexico; EDGE), Telecel (Portugal), Telecom Italia Mobile (Italien), Telefónica Móviles (Spanien), Telenor (Norwegen), Telfort (Niederlande), TMN (Portugal), VoiceStream (USA; EDGE), Vodafone (UK), Wind (Italien) und Xfera (Spanien).
Ericsson möchte damit im Laufe des kommenden Jahres wieder schwarze Quartalsergebnisse zu schreiben beginnen.
"Wir verfügen über die Fördermittel, wir wollen Forschungsprojekte durchführen", lautet die zentrale Message, die Georg Stonawski, Geschäftsführer des Zentrums für Virtual Reality und Visualisierung (VRVis), an die öffentlichkeit bringen will. Seit etwas mehr als einem Jahr gibt es das Kompetenzzentrum nun schon, seit dem Frühsommer residiert der Thinktank im neuen Tech Gate in der Wiener Donaucity. Mit 15 Angestellten sowie zehn von Unternehmen beigestellten Mitarbeitern wird an "anwendungsorientierten Forschungsprojekten" gearbeitet - Projekten also, hinter denen ein konkreter wirtschaftlicher Nutzen steht.
So unterstützt ein Salzburger Vermessungsbüro das Projekt "City Scanner", das Stadtlandschaften bis zu einer Auflösung von zehn Zentimetern dreidimensional erfassen und darstellen kann. Mit Folgeaufträgen: Die Stadt Graz hat beim VR-Zentrum bereits die Bestandsaufnahme ihres Stadtkerns bestellt.
Bindeglied zwischen Wirtschaft und Forschung und Fördergeber des VRVis sind die Technologie Impulse Gesellschaft (TIG) und der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF), die das Vierjahres-Budget von 130 Millionen Schilling zu 60 Prozent abdecken. Den Rest muss sich das VRVis von der Wirtschaft holen.
Dort liegt auch die Zukunft: Nach sieben Jahren läuft das von Bund und Ländern geförderte Programm für Kompetenzzentren K-Plus aus. "Dann wollen wir aber nicht einpacken, sondern im nicht-geförderten Bereich weitermachen", gibt sich Stonawski optimistisch.
"Eine Erholung der Baukonjunktur scheint nicht in Sicht zu sein", lautet das ernüchternde Resümee, das die österreichische Bauinnung in ihrer Konjunkturbeobachtung für das dritte Quartal 2001 zieht. Aus einer Umfrage unter 500 Gewerbebetrieben mit rund 22.000 Beschäftigten kommt die Innung zum Ergebnis, dass die Auftragsbestände ihrer Mitglieder im Vergleich zum dritten Quartal 2000 im Schnitt um 2,5 Auftragswochen auf 14,4 gesunken sind. Einziger Ausreißer ist Vorarlberg, das seine Aufträge um 4,5 Wochen steigern konnte.
ähnlich das Bild bei der Frage nach der Auftragserwartung: Im Bundesdurchschnitt erwarten 38 Prozent der befragten Betriebe aus dem Baugewerbe einen Rückgang bei ihren Auftragseingängen, nur in Vorarlberg sowie im Burgenland überwiegen die Optimisten, wenngleich die positive Grundhaltung im Ländle im Vergleich zum Vorjahr schon zurückgegangen ist. Das Wiener Baugewerbe hingegen sieht schwarz: 30 Prozent der Betriebe rechnen hier, dass sich die Auftragslage in der Bundeshauptstadt verschlechtern wird.
Hans Reifenberger, ehemaliger Vertriebsleiter von Bramac österreich, kehrt in das operative Führungsteam der österreichischen Zentrale des Dachziegelherstellers zurück. Seit 1994 war Reifenberger für die internationale Expansion des Unternehmens tätig, mit diesen Erfahrungen tritt er an, den heimischen Vertrieb neu zu strukturieren. Damit soll ein kompletter Relaunch von Bramac österreich gestartet werden.
Ausgelöst wurde der Umbau durch den Weggang des bisherigen Marketingverantwortlichen Werner Kronlachner. Ihm folgt Ingo Wedam, dessen bisherige Vertriebsfelder in Ländern des ehemaligen Ostblocks nun um österreich, Kroatien und Slowenien erweitert werden. Kronlachner wird der Bramac International bis Jahresende als Konsulent zur Verfügung stehen. 2002 wolle man, falls heuer die Ergebnisse aus dem Vorjahr gehalten werden können, den Turnaround schaffen, so Bramac-Geschäftsführer Johann Wörndl-Aichriedler.
Microsoft österreich wird Mieter des Büro- und Geschäftshauses "Euro Plaza" am Wienerberg. Ende nächsten Jahres werden rund 200 Mitarbeiter auf "vier- bis fünftausend Quadratmeter" übersiedeln, wie Konzernsprecher Thomas Lutz bestätigte.
Bauherr des Hauses ist die 1996 gegründete Kapsch Immobilien GmbH, ein Familienunternehmen aus dem Haus des gleichnamigen Wiener Elektronikkonzerns, Errichter das Wiener Immobilienunternehmen Strauss & Partner. Der erste Bauabschnitt umfasst 30.000 Quadratmeter Bürofläche, bis 2008 sollen es insgesamt 100.000 werden. Für die laut Geschäftsführer Karl-Heinz Strauss "hervorragende" Ausstattung werden Mietpreise zwischen 160 und 180 Schilling pro Quadratmeter verlangt.
Dass es der Bauwirtschaft im Wandel nicht gut geht, ist kein Geheimnis. Der Wettbewerb wird schärfer, auch die Baubranche muss sich an die schnellere Kommunikation gewöhnen und tüftelt, wie die neuen Technologien in den Bauprozess integriert werden können.
Das Stuttgarter Fraunhofer Institut, eine der ersten Adressen, wenn es um Forschungen im Bereich Arbeit und Organisation geht, hat sich europäische Baukapazunder wie die deutsche Hochtief oder die französische Bouygues an Bord geholt, um die Informations- und Kommunikationsbedürfnisse auf der Baustelle zu erkunden. Das Ergebnis: Es wurde ein "Kommunikationscontainer" entwickelt, über den mit portablen Sprach- und Datenendgeräten zwischen Büro und Baustelle kommuniziert werden kann und der, so die Studienverantwortlichen, den Aufwand für Administration verringern soll.
Michael Steibl, Geschäftsführer der Vereinigung Industrieller Bauunternehmen österreichs (VIBö), stellt der Republik eine Haftungsforderung in Aussicht. "Falls sich die für Mitte 2003 geplante Einführung der Lkw-Maut weiter verzögert, muss es eine Unterstützung vom Bund geben", verlangt der Interessenvertreter der heimischen Bauindustrie. über die Entscheidung Deutschlands, die elektronische Maut im Jahr 2003 einzuführen, ist er erleichtert und erwartet sich, dass nun auch österreich nachzieht. "Jetzt ist der Druck unseres Nachbarn da!"
Grund für Steibl, nun seinerseits Druck zu machen, ist der Beschäftigungsrückgang in der Bauwirtschaft, besonders im Tiefbau. Da tut jede hinausgezögerte Investition der öffentlichen Hand weh. Die Bauindustrie hat bereits durch die Verschiebung des ursprünglich geplanten Termins 2002 genug gelitten: Zwei Milliarden Schilling würden ihr entgehen, so hört man von Interessensverbänden.
Die Reserven der Straßenbaugesellschaft Asfinag seien außerdem bald aufgebraucht, meint VIBö-Geschäftsführer Steibl, weitere Projekte im hochrangigen Straßennetz müsste sie dann aus ihrer Substanz finanzieren.
Die Garantie für eine Ausfallshaftung sieht er im Kontext mit der Frage der Finanzierung von Straßenbauprojekten. "Privatisierungen des hochrangigen Straßennetzes sind in österreich ja eher unwahrscheinlich", so Steibl über die realpolitischen Gegebenheiten, die eine Diskussion über andere Modelle gar nicht erst zulassen.
Die Politik hat entschieden: Oberösterreichs Hauptstadt wird kein Musiktheater bekommen. Der Linzer Gemeinderat hat am 20. September den Neubau am Jahrmarktgelände von Urfahr abgelehnt. öVP und Liberale waren dafür, alle anderen Parteien dagegen.
Damit wird die Diskussion um den Kulturbau zur unendlichen Geschichte: 1992 beschlossen öVP, SPö und FPö den Neubau im Berg, ein Projekt von Architekt Otto Häuselmayer. Eine von den Freiheitlichen initiierte Volksabstimmung kippte Ende vergangenen Jahres dieses Vorhaben, nun wurde auch die Variante am Donauufer zu Grabe getragen. Nun soll ein runder Tisch klären, was kommt.