
Wie sich findige Unternehmer in einer strukturschwachen Region zu einer gemeinsamen Initiative zusammengeschlossen haben.
Christoph Matznetter über Österreich als All-inclusive-Hotel, Zukunftsmärkte und das Roulettespiel mit Währungsspekulationen.
Von Angela Heissenberger
Leicht aufgeholt hat Österreich beim alljährlich von der Heritage Foundation und dem Wall Street Journal ermittelten "Index of Economic Freedom". Platz 21 weltweit belegt Österreich. Innerhalb Europas landet Österreich auf Platz 10. "Die Unternehmensbesteuerung ist wettbewerbsfähig, Private aber tragen eine erdrückende Steuerlast", meinen die Autoren des Vergleichs.
Richtig schlechte Noten bekommt Österreich allerdings für die hohen Staatsausgaben, die selbst für europäscihe Verhältnisse ausufernd seien. Die Heritage Foundation sieht das heimische Pensionssystem und die Sozialausgaben in akuter Gefahr.
Die Aussagen der Heritage Foundation über Österreich als pdf.
Die Generation Y tritt ins Berufsleben ein und sorgt für frischen Wind in den Unternehmen. Die neuen Werte und Arbeitsweisen können aber auch für Irritation sorgen, bei älteren Mitarbeitern ebenso wie bei Führungskräften. Worauf sich die Unternehmen einstellen müssen und wie das Potenzial der neuen Generation optimal genutzt werden kann.
Von Yves Schneuwly
Christian Kern machte Tabula Rasa. Wie der »Report Plus« vorab berichtete, wechselte der Bahn-Chef quasi über Nacht das Management der Gütertochter RCA aus.
Von Heinz van Saanen
In komplizierten Modellen versuchen Analysten die Bewegungen auf den Finanzmärkten vorherzusehen. Das irrationale Verhalten der Anleger macht ihnen dabei nicht selten einen Strich durch die Rechnung. Die Privat Bank AG schlägt nun einen neuen Weg in der Vermögensverwaltung ein und berücksichtigt auch psychologische Aspekte.
Infolge der Krise zogen, global gesehen, rund 25 Prozent der Kunden ihr Vermögen teilweise oder zur Gänze von Vermögensverwaltungsgesellschaften ab. Das Vertrauen der Anleger hat nicht zuletzt aufgrund der hohen Verluste nachhaltig gelitten. Die Privat Bank AG, Tochter der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, verlor zwar »keinen einzigen Kunden«, wie Vorstandsvorsitzender Helmut Praniess stolz betont, trotzdem wurde mit dem neu entwickelten Produkt »Dynamik Mandat« die Vermögensverwaltung nachjustiert.
Zählte früher allein der in Aussicht gestellte Ertrag, »wollen nun viele Kunden lieber auf der sicheren Seite der Straße sein«, meint Praniess. Risikominimierung lautet das Gebot der Stunde. Trotzdem erwarten die Anleger von ihrer Bank, dass sie mittels Umschichtungen im Portfolio an Aufwärtstrends partizipieren können.
Beim »Dynamik Mandat«, das die Privat Bank AG gemeinsam mit Kepler KAG entwickelt hat, fließen neben den üblichen ökonomischen Aspekten auch Erkenntnisse aus der Psychologie und Soziologie ein. »Financial Behaviour« heißt der Forschungsansatz, der Anomalien des Marktes aufzeigt und in Anlagestrategien umsetzt. »Stimmungen treiben Märkte«, sagt Teodoro Cocca. »Durch eine Reihe von Indikatoren werden diese Stimmungen objektiviert und quantifizierbar.« Cocca lehrt Asset Management an der Universität Linz sowie Private Banking an der Universität Zürich und fungiert künftig als Mitglied des Investmentkomitees der Privat Bank AG. »Dynamik Mandat« wird ab einem Veranlagungsvolumen von 500.000 Euro in drei Risikoabstufungen angeboten. Die Fondsmanager aktualisieren laufend das Portfolio innerhalb der individuellen Bandbreiten. Bei »Gefahr in Verzug« ist auch ein rascher Rückzug aus dem Aktienmarkt, bis zu 100 Prozent in Cash, möglich.
Die Krise hat auch bei den Führungsstrategien der Unternehmer Spuren hinterlassen. Galten bislang betriebswirtschaftliche Parameter als Kriterium für den Erfolg, sind nunmehr permanente Selbstreflexion, Lernbereitschaft und Interesse an Veränderungen gefragt. Zu diesem Ergebnis kommt die »Leadership 2020« der Karmasin Motivforschung im Auftrag des Fachverbandes Unternehmensberatung und IT (UBIT) der Wirtschaftskammer. Blinde Euphorie und fast naiver Optimismus sind einer neuen Wachsamkeit gewichen.
»Materielles Wachstum ist nicht alles«, sagt UBIT-Obmann Alfred Harl. Verantwortungsvolles und flexibles Wirtschaften sei jetzt notwendig. Unternehmer von morgen müssten partnerschaftlichen Umgang im Betrieb, aber auch in Allianzen mit anderen Unternehmen pflegen. Die Zusammenarbeit über Kulturen, Alters- und Geschlechtergrenzen hinweg sollte selbstverständlich werden, meint Harl. Für die IT-Branche wünscht sich Harl einen Anstieg des Frauenanteils auf 50 Prozent, derzeit liegt er bei nur zehn Prozent. Die Wirtschaftskammer Wien unterstützt mit einem Bündel an Maßnahmen Unternehmen bei der Neupositionierung.
Im Auftrag der card complete Service Bank AG, mit den Marken Visa und MasterCard Österreichs größter Kreditkartenanbieter, untersuchte das Zukunftsinstitut Österreich aktuelle Trends für das bargeldlose Zahlen. »Früher wurde Konsum mit Emotion verknüpft. Jetzt ist Nachhaltigkeit das vorrangige Thema, die Menschen denken mehr über ihr Konsumverhalten nach«, sagt Harry Gatterer, Geschäftsführer des Zukunftsinstitutes. Die Bereiche Individualisierung, Digitalisierung, Mobilität und Umweltbewusstsein werden künftig noch stärker an Bedeutung gewinnen.
card complete will die Produktpalette anhand dieser Erkenntnisse weiterentwickeln. So sollen schon im kommenden Jahr Studentencommunitys im Rahmen eines Designwettbewerbs über das Aussehen der neuen Karten entscheiden. Auch die steigende Zahl an Internetkäufen stellt das Unternehmen vor neue Herausforderungen: »Menschen neigen zu einfachen Lösungen. Die Vergangenheit zeigt, dass sich komplizierte Technologien nicht durchsetzen«, so Gatterer. Dennoch bleibt der Sicherheitsaspekt unumgänglich. »Das ist unser oberstes Prinzip: Unsere Produkte müssen überall auf der Welt unkompliziert, schnell und sicher funktionieren. Daran werden auch die Zahlungslösungen der Zukunft gemessen werden«, sagt Heimo Hackel, Vorstandsvorsitzender von card complete.
Dem Thema Umwelt trägt das Unternehmen schon länger Rechnung: Das Kundenmagazin wird seit geraumer Zeit auf ökologischem Papier gedruckt.
Fazit: Der Begriff »Luxus« wird nicht aussterben, lediglich die Bedeutung ändert sich. Zeit oder Glück sind der Luxus der Zukunft und nicht mehr materielle Güter.