Freitag, April 11, 2025
Innovative Forschung und Wirtschaft
Bilder: Bookkeepr, MartaGillner, Isotonenphysik Uni Wien, iStock

Was mit der Nutzung einer guten Idee, einer Prise Digitalisierung und neuen Wegen auch in der Forschung möglich wird: Services, Apps und Methoden für effiziente Prozesse und Messungen weltweit.


Buchhaltung neu gedacht

Bild: Das Bookkeepr-Team Ronaldo Saçaj, Lorenz Kromer, Sanjin Kreibich und Sebastian Koller.

Mangelndes Fachwissen, zeitaufwendiger Wissensaufbau, hohe Kosten für Beratungsleistungen und ungenutzte Möglichkeiten zur Steueroptimierung. Sanjin Kreibich erkannte die Herausforderungen, vor denen viele Kleinunternehmer*innen stehen. Das Kärntner Start-up Bookkeepr arbeitet seit seiner Gründung im Jahr 2022 durch Kreibich und Lorenz Kromer an der Modernisierung der Buchhaltung und Steuerverwaltung für Einpersonenunternehmen. Mit der intuitiv nutzbaren App (Bild oben) kann die Buchhaltung einfach und bequem übers Smartphone erledigt werden. Durch die Erfassung und Verwaltung von Rechnungen durch Fotografieren oder Hochladen, wird lästige Papierarbeit überflüssig. Die App bietet zudem zahlreiche Funktionen zur Automatisierung von Buchhaltungsaufgaben. Auf dieser Basis kann auch die Steuererklärung kostengünstig und fehlerfrei selbst erledigt werden. In einem aktuellen Forschungsprojekt mit der FH-Kärnten untersucht das Bookkeepr-Team, wie auch mit Hilfe von KI Buchhaltungsaufgaben noch effizienter gestaltet werden können.

 

Wege verstehen

Wiederin_Hain_c_Isotonenphysik_Uni_Wien.jpg

Bild: Doktorand Andreas Wiederin und Projektleiterin Karin Hain vor dem Teilchenbeschleuniger VERA in Wien.

Wir sind von radioaktiven Elementen umgeben. Ihre genaue Messung kann Forschenden nun helfen, die Wege von Wasser zu verstehen. Karin Hain und ihr Team an der Universität Wien entwickeln zusammen mit Kolleg*innen in Japan neue Methoden, um diesen radioaktiven Hinweisen – insbesondere dem Element Neptunium – in der Umwelt auf die Spur zu kommen. Denn die Kernwaffentests in den Fünfzigern und Sechzigern sowie Wiederaufbereitungsanlagen für nukleare Brennstäbe dominieren die Verbreitung von künstlichen radioaktiven Elementen auf der Erde, darunter das künstlich produzierte Neptunium, das schwerer als Uran ist. Wenn die Forschenden wissen, woher die radioaktiven Umwelttracer kommen, können sie auch nachvollziehen, welchen Weg das Wasser im Meer oder Untergrund nimmt – ein wichtiger Aspekt in der Umweltforschung. Für diese Arbeit sind aufwendige Messapparate wie der Vienna Environmental Research Accelerator (VERA) nötig, um auch kleinste Spuren des Elements nachzuweisen.

 

Wiederverwendung

PV_Scrap_iStock-2011593724.jpg

Die Solarenergie steht an vorderster Front bei den Bemühungen, die Kohlenstoffemissionen zu verringern und den globalen Temperaturanstieg zu begrenzen. Doch das Recycling von PV-Modulen ist nicht einfach. Aktuelle Verfahren werden als Downcycling bezeichnet, was zu einem irreversiblen Verlust von wertvollen Rohstoffen führt. In einer internationalen Zusammenarbeit mit Partnern in 13 Ländern soll nun gezeigt werden, dass mit innovativen Lösungen auch hochwertiges Recycling möglich werden kann. Ein Partner des Projekts Photorama ist RHP Technology mit Sitz in Seibersdorf, das sich auf fortschrittliche Materialien und Verarbeitungstechniken konzentriert. Die Österreicher*innen suchen innovative Lösungen für die Wiederverwendung von recycelten Materialien, nämlich Silber, Indium, Silizium und Gallium. Recyceltes Silber wird in Pasten und Tinten genutzt, die in der Photovoltaik, aber auch in anderen Elektronikbereichen wie dem 3D-Druck wiederverwendet werden können. Recyceltes Silizium etwa ist wiederum besonders interessant für Anwendungen, die zur Kühlung von Elektronik bestimmt sind.

 

Soziale Vergabe

iStock-827615404.jpg

Die WETgruppe ist der größte gemeinnützige Bauträger Niederösterreichs und verantwortlich für die Verwaltung ihrer Objekte – von der Auflösung eines Mietverhältnisses über das Inserieren freier Wohnungen bis zur Bearbeitung von Bewerbungen. Da die spezifischen Richtlinien für den gemeinnützigen Wohnbau in den bestehenden Systemen nicht abgebildet waren, wurde der gesamte Wohnungskreislauf weitgehend manuell bearbeitet. In einem Modernisierungsschritt wurden gemeinsam mit dem Technologiepartner Squer Solutions Prozesse und Anforderungen analysiert und eine digitale Plattform entwickelt, um die Verwaltung zuverlässig, effizient und transparent zu gestalten. Zusätzlich wurde ein Webportal für den Bewerbungsprozess implementiert. Die Plattform ermöglicht es, online transparente Informationen einzuholen, den Status von laufenden Prozessen wie zum Beispiel laufende Bewerbungen einzusehen und jederzeit mit der Verwaltung in Kontakt zu treten. Die flexible Lösung kann jetzt in vorhandene Systeme integriert und erweitert werden, um unnötige Kosten zu vermeiden.

Eine Serie des eAward: Jetzt einreichen beim großen Wirtschaftspreis für Digitalisierungsprojekte und -services! Informationen unter www.report.at/award

Meistgelesene BLOGS

Andreas Pfeiler
19. Dezember 2024
Unlängst mit der Frage »Was sind die Gründe für die sinkende Produktivität in der Baustoffindustrie?« konfrontiert, begab sich der Autor dieser Zeilen auf die Suche nach Antworten. Und wurde rasch fün...
Firmen | News
16. Dezember 2024
Kryptowährungen und Investieren erscheinen oft exklusiv und komplex, doch innovative Technologien machen sie zunehmend einfacher und für alle zugänglich. Mit einer niedrigen Einstiegsschwelle von 50 €...
AWS (Amazon Web Services)
18. Dezember 2024
Amazon Web Services (AWS) stellt 100 Millionen Dollar für benachteiligte Schüler:innen zur Verfügung, um ihnen Kenntnisse in den Bereichen KI, Cloud Computing und Alphabetisierung zu vermitteln. In de...
Josef Muchitsch
23. Dezember 2024
Die Entscheidung, die KIM-Verordnung auslaufen zu lassen, ist ein wichtiger Erfolg für die Bauwirtschaft und alle Beschäftigten. Ursprünglich eingeführt, um den Immobilienmarkt zu regulieren, hat die ...
Alfons A. Flatscher
19. Dezember 2024
Europa steht vor drängenden Herausforderungen: Banken sind zunehmend restriktiv, alternative Formen der Finanzierung sind unterentwickelt. Die Folge? Vielversprechende Projekte und innovative Ideen sc...
AWS (Amazon Web Services)
07. Jänner 2025
Jedes Jahr fordert Krebs weltweit etwa 10 Millionen Menschenleben, und die WHO geht davon aus, dass die weltweiten Krebserkrankungen bis 2040 um 60 Prozent steigen werden. Während die Welt immer noch ...
Bernd Affenzeller
18. Dezember 2024
 Das Auslaufen der KIM-Verordnung hat in der Bau- und Immobilienbranche zu einem deutlich wahrnehmbaren Aufatmen geführt. Und tatsächlich mehren sich die Anzeichen, dass 2025 besser laufen wird a...
Nicole Mayer
16. Jänner 2025
Gründe für das neue Excellence Framework EuropeDas aktuelle gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Umfeld in Europa stellt Organisationen vor immer größere Herausforderungen. Exzellente Organisat...

Log in or Sign up