Sonntag, April 20, 2025
Statements: Erwartungen an 2021 für den IT-Markt
Foto: Thinkstsock

Welche Erwartungen haben Sie für den Markt im Jahr 2021? Welche Trends sehen Sie für 2021?

Wir haben in der Branche nachgefragt.

Gerald Pfeifer ist CTO bei SUSE und lebt in Wien und Nürnberg.

»Manche Unternehmen werden 2021 aufgrund der Auswirkungen der Pandemie nach wie vor Investitionen zugunsten kurzfristiger Ziele verschieben. Andererseits sehen wir in Österreich aktuell Kunden verstärkt in innovative Bereiche investieren. Häufig geht es dabei darum flexible IT-Infrastrukturen zu schaffen, mit denen sie ihre Geschäftsprozesse agiler machen und schneller im Markt agieren können.

Oft kommt dabei Open Source-Innovation zum Zug, die von schnell wachsenden Open-Source-Communitys in nie dagewesenem Tempo vorangetrieben wird. Ich denke da besonders an Themen wie Cloud- und cloudnative Anwendungen, Kubernetes und Container, Artificial Intelligence und Machine Learning oder Edge Computing – und das gerade auch für geschäftskritische Anwendungen. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend im Jahr 2021 fortsetzen wird.«

 

Stefan Trondl ist General Manager bei Dell Technologies Österreich.

 

»Für das Gros der Unternehmen steht die Umsetzung und Beschleunigung ihrer digitalen Transformation ganz oben auf der Agenda. Dabei suchen sie Wahlmöglichkeiten, wie sie IT konsumieren und finanzieren können. Wir haben uns in diesem Herbst mit Project APEX verpflichtet, alle unsere Lösungen als »As-a-Service« anzubieten.

Neben dem Shift hin zum »Everything-as-a-Service«-Prinzip sehen wir Hybrid-Cloud-Modelle für die organisierte Zusammenarbeit, Edge-Computing – also eine moderne IT-Infrastruktur, die für die Daten-Workloads am Netzwerkrand optimiert ist – und eine neue Stufe digitaler Konnektivität durch 5G als bestimmende Trends. Wir bei Dell Technologies haben es uns mit unseren Partnern zur Mission gemacht, unsere Kunden auf dem Weg in die stärker vernetzte, automatisierte und datenintensive Zukunft zu begleiten – mit erstklassigen und skalierbaren End-to-end-Lösungen, die sich über Cloud, Rechenzentrum und Edge erstrecken und sich ihren individuellen Anforderungen anpassen.«

 

Oliver Krizek ist Eigentümer und Geschäftsführer der NAVAX Unternehmensgruppe.

»Für 2021 erwarten wir ein neuerliches Wachstumsjahr. Die Internationalisierung in der Branche Finanzindustrie als auch der Fokus auf Bau, Produktion, Professional Services in Österreich sind unsere Wachstumsbringer. Ganz stark sehen wir die Entwicklung der App-Technologien, das heißt, dass Teile der Geschäftsprozesse über einfache Apps abgebildet werden. Damit wird die Komplexität der ERP- und CRM-Systeme reduziert.

Ich rechne außerdem mit einem Schub Richtung Cloud-Lösungen, jetzt auch im ERP-Bereich, da viele Unternehmen die bekannten Vorteile wie zentrale Servicierung, Flexibilität und Zugriff von überall, geringe Initialkosten und monatliche Fixkosten nutzen wollen. Ein weiteres großes Thema ist sicher das Data Warehouse (DWH) und Big Data, mit Auswertungen und Analysen über BI und KI, die immer mehr automatisiert werden. Nicht zu vergessen ist der digitale moderne Arbeitsplatz und alles, was hier dazu gehört. Wir werden diesbezüglich einen holistischen Ansatz zur umfassenden Betreuung verfolgen.

Die IT-Branche wird in den nächsten Jahren weiterhin eine Innovations- und damit Wachstumsbranche bleiben. Wie wir in den letzten Monaten erleben durften, wäre ein Arbeiten ohne IT und Homeoffice kaum mehr möglich gewesen und hat damit zumindest einen Teil unseres Wohlstandes gesichert.«

 

Markus Mattmann ist Regional Director Schweiz und Österreich bei Commvault.

»Die Trends für das ›New Normal‹ nach der COVID-19-Krise sind vielfältig und reichen von Schutz vor Ransomware über intelligentes Datenmanagement bis hin zu Themen der Informationssicherheit. Die Zeiten, in denen hauptsächlich Endnutzer von Ransomwareattacken betroffen waren, sind eindeutig vorbei: Unternehmen, sowohl aus dem öffentlichen als auch dem kommerziellen Sektor, sind Zielscheibe immer intelligenterer Ransomware, die zunehmend Backuptechnologien angreift. Es ist also für Unternehmen von immenser Bedeutung, über geeignete Lösungen zu verfügen, um Backups sofort durchführen zu können.

Auch in Zukunft wird verstärkt auf Remote Work gesetzt werden, was zu einer höheren Datendichte führt. Wir erwarten deshalb einen Anstieg von Investitionen, um dieser Herausforderungen zu begegnen. Backup-as-a-Service wird hier eine große Rolle spielen. Zusammenfassend sehen wir die Prioritäten 2021 also klar bei Sicherheit, Datenanalyse, Backup und Recovery.«

 

Wolfgang Mayer hat als Country Manager die Verantwortung für das Citrix in Österreich inne.

»Auch schon vor Corona waren Betriebsunterbrechungen ein Damoklesschwert, das über Unternehmen hing. 2020 aber hat dann so richtig offenbart, wer mit großen Krisen tatsächlich gut umgehen kann. Im Vorteil waren und sind ganz klar jene Betriebe, die einen Business-Continuity-Plan bereits im Vorfeld erarbeitet hatten. Sie konnten die Auswirkungen diverser Lockdowns auf ein Minimum reduzieren.

Für 2021 ist eine entsprechende Strategie demnach unverzichtbar. Business Continuity soll bestmöglich in der Unternehmensstruktur sowie -kultur verankert werden. Dabei ist Flexibilität in allen Facetten Trumpf. Ob frei gestaltbare Arbeitszeiten oder der Einsatz von Digital Workplaces für einen reibungslosen und ortsunabhängigen Arbeitsalltag: ›the show must go on‹.«

 

Markus Neumayr ist ­Geschäftsführer Ramsauer & Stürmer Software.

»2021 wird die Digitalisierung und Automatisierung ohne Zweifel weiter zunehmen. Viele Betriebe haben während der Lockdowns ihren Nachholbedarf an digitalen Lösungen und Prozessen erkannt, daher zeichnet sich eine stärkere Nachfrage ab. Insofern gehe ich davon aus, dass der Markt sowohl bei allgemeinen EDV-Lösungen, als auch bei sehr spezialisierten Anwendungen wachsen wird.

Im ERP-Bereich geht der Trend hin zu gesamtheitlichen Lösungen, man sieht bereits jetzt die Investition in Komplettsysteme stärker. Auch Cloud und Künstliche Intelligenz werden wichtige Themen bleiben – das sind auch Bereiche, mit denen wir uns bei Ramsauer & Stürmer intensiv beschäftigen. Dazu erwarten wir eine noch stärkere Prozessoptimierung durch die IT. In dieser Hinsicht liegt unser Fokus aktuell bei Process Mining und dem Auffinden unternehmensweiter ERP-Daten über semantische Suchmodelle.« 

 

Karl Freundsberger ist Country Manager von Fortinet Austria.

»Homeoffice und mobiles Arbeiten sind 2020 gekommen, um zu bleiben. Wurde dieses Konzept von heimischen Unternehmen bislang größtenteils als Option angesehen, ist es heute fester Bestandteil des rot-weiß-roten Unternehmensalltags. Für die IT-Abteilungen heißt das: IT-Konzepte anpassen und investieren. Vor allem in Cybersecurity. Denn Homeoffices und Netzwerk-Edges werden verstärkt zur Zielscheibe für Hacker, um sich über diesen Weg Zugriff zum zentralen Firmennetzwerk und zu geschäftskritischen Daten zu verschaffen.

Nur wer sich hier mit einer umfassenden und automatisierten Cybersecurity-Lösung absichert, wird ruhig schlafen können. Wir sind davon überzeugt, mit unserer Vision und einem breit angelegten Portfolio – von Secure SD-WAN über Zero Trust Access bis hin zu Dynamic Cloud, OT-Security-Lösungen und Secure Access Service Edge – bei vielen Unternehmen zu diesem erholsamen Schlaf sowie zusätzlichem Geschäftserfolg beitragen zu können.«

Gerald Haidl ist CEO von ­NEWCON



»Newcon ist seit Jahren einer der führenden Produkt- und System­integrationshäuser in den Bereichen Innovation und Digitalisierung. Auf dem Fundament unserer laufenden Investitionen in Forschung und Entwicklung erwarten wir für 2021, dass der Markt unsere fertigen Lösungen im Sinne von Digitalisierungsprojekten noch stärker annimmt. Unsere Produktreife umspannt sämtliche Branchen und Sektoren der nationalen und internationalen Wirtschaft. Die IT unterstützt die Ökologisierung und Ökonomisierung von Geschäftsmodellen – dieses Thema exisitiert bei uns nicht nur am Papier ist in handfesten »Use Cases« abgebildet und bereit, umgesetzt zu werden. Newcons Innovationen sollten nicht nur Trends adressieren, sondern dabei helfen, die oft gestressten Stichworte rund um Technologieentwicklungen in die Realität zu bringen. Damit wird die Digitalisierung auf den Boden gebracht.«

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