Freitag, April 18, 2025
Innovatives Österreich im Dezember 2024
Bild: iStock

Neue Lösungen und Ansätze, Digitalisierung made in Austria: Modellierung für Raumfahrzeuge, niederschwelliges Sprachtraining am Smartphone, ein innovatives Wiege-System und Avatare zur Visualisierung von Schmerzempfindungen. Eine Serie des Wirtschaftspreises eAward.

Unterstützung der Raumfahrt (Bild oben)

Die Europäische Weltraumorganisation ESA ist auf der Suche nach neuen Methoden, um Informationen und Projekte zu verwalten, bei den verschiedene technische Disziplinen zusammenarbeiten. Eine modellbasierte Systementwicklung bieten nun einen digitalen Rahmen für die Darstellung komplexer Systeme. Mit ihr können Raumfahrzeuge um bis zu 30 % schneller entwickelt und die Kosten massiv gesenkt werden. In einem aktuellen Projekt des ESA-Partners Beyond Gravity Austria (ehemals RUAG Space) gemeinsam mit LieberLieber wird Software für Satelliten entwickelt. »Komplexe Systeme in den verschiedenen Branchen haben einiges gemeinsam: Es gibt mit der Zeit immer mehr Subsysteme, Komponenten und vor allem verschiedene Disziplinen wie Software, Hardware und Mechanik, die eng miteinander verbunden sind. Um dieses Zusammenspiel der unterschiedlichen Disziplinen besser zu verstehen, eignet sich eine abstrahierte Darstellung des physischen Gesamtsystems durch ein Systemmodell«, erklärt Philipp Kalenda, Leiter Consulting bei LieberLieber.

 

Sprachtrainer

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Bild: Die sprachgewandten Gründer*innen von Parlai, Nina ­Authried und Juan Herrera.

Englisch üben, ganz ohne Terminkollisionen und Kurse? Die KI-gestützte Sprachlernlösung Parlai wird einfach via WhatsApp ausgeliefert. Sie richtet sich an Menschen, die ihre Sprachkenntnisse für den Job verbessern möchten – sei es, um Englisch für internationale Meetings zu üben oder flüssiger in der Kommunikation mit Kund*innen zu werden. Parlai ermöglicht aktive Sprachpraxis durch Text- oder Sprachnachrichten mit einer KI, die individuell Feedback gibt. Nina Authried hat gemeinsam mit Juan Herrera das Start-up Parlai gegründet, dafür auch eine Förderung durch das AWS-First-Inkubator-Programm erhalten. »Herkömmliche Sprachlernmethoden sind oft passiv und fördern selten die Sprechpraxis, die für fließende Kommunikation notwendig ist. Mit Parlai können Nutzer*innen täglich flexibel und individuell üben. Sie können aktiv sprechen und erhalten direktes Feedback bei Fehlern«, sagt Authried. Die KI simuliert einen Sprachpartner und passt die Unterhaltung individuell an das Sprachniveau und die Interessen der Lernenden an.

 

Effizient gewogen

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A1 Digital hat gemeinsam mit dem österreichischen Hardwarepartner Cargomon ein innovatives System zum Wiegen von Güterwagen entwickelt. Die Lösung ermöglicht ein optimales Befüllen der Frachtwaggons mit einer Abweichung von weniger als zwei Prozent, ohne dabei zeitraubende Umwege über Waagen nehmen zu müssen. Durch präzise Echtzeit-Gewichtsmessung können Über- und Unterbeladungen sowie ungleichmäßige Beladungen zuverlässig erkannt und vermieden werden. Die neue Art der Verwiegetechnik basiert auf Dehnungsmessstreifen,  die an den Drehgestellen montiert werden. Die Sensoren kommunizieren drahtlos mit der Telematikeinheit des Wagens, die für die Datenübertragung und die Steuerung der Sensoren verantwortlich ist. Eine mobile App ermöglicht das Auslesen der Gewichte vor dem Wagen in Echtzeit. Zusätzlich zu den Dehnungsmessstreifen verfügt das System über sekundäre, standardmäßig im Tracker verbaute optionale Sensoren, darunter einen Temperatursensor und einen Drei-Achsen-Beschleunigungsmesser.

 

Schmerz und Geschlecht

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Schmerzen und Krankheiten sind etwas höchst Subjektives, gleichzeitig sind sie nur durch Kommunikation vermittelbar – und dabei stoßen Betroffene nicht nur auf sprachliche Grenzen, sondern auch auf Vorurteile und lokal geltende soziale Normen. In einem Projekt unter Leitung des Center for Technology Experience des AIT wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. Verschiedene Aspekte des Schmerzes – wie Intensität, Ort, Ausbreitung und Art des Empfindens – sollen mithilfe von Visualisierungsmethoden präzise dargestellt und so für Außenstehende klar und schnell erfassbar gemacht werden. »Durch diversitätssensible 3D-Visualisierungen können Patient*innen ihre Empfindungen auf eine neue Art ausdrücken. Das hilft dem medizinischen Personal, den individuellen Schmerz der Patient*innen besser zu verstehen und gezielter zu behandeln«, erklärt AIT-Projektleiterin Diotima Bertel.

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