Samstag, April 12, 2025
Mit neuer Gesundheitsplattform ins neue Zeitalter? 

Einer neuen Case Study des Unternehmens-und Strategieberaters Accenture zufolge wünschen sich österreichische Patient*innen mehr digitale Gesundheitsleistungen. 

Die Corona-Pandemie hat der Digitalisierung in vielen Bereichen einen Schwung verpasst  - nur im österreichischen Gesundheitssystem ist davon noch recht wenig zu spüren. Über die Hälfte aller Befragten der aktuellen Gesundheitsstudie von Accenture spricht sich beispielsweise für virtuelle Arzttermine auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten aus - vor allem aus Gründen der Zeitersparnis.

Philipp Krabb, der Studien-Projektleiter von Accenture Österreich, erklärt: „Wir sehen in der Studie deutlich, dass es eine hohe Bereitschaft für virtuelle Leistungen gibt. Befundbesprechungen, Unterstützung bei chronischen Krankheiten, Erinnerung an Medikamente - alles Bereiche, die vielfach genannt wurden“.

Gleichzeitig sind viele Patient*innen aus datenschutzrechtlichen Gründen aber weiterhin skeptisch. Mangelnder persönlicher Kontakt zum Arzt hingegen sei weniger ein Problem - die digitale Affinität steige ohnehin über alle Altersgruppen hinweg. 



Michael Zettel, Chef bei Accenture Österreich: „Bis dato stand das System im Mittelpunkt. Wir haben uns gefragt: Was aber wollen die Patientinnen und Patienten? Und unsere Studie zeigt: Patienten wollen digitale Gesundheitsleistungen.“

Nach der elektronischen Patientenakte wären die technischen und regulatorischen Voraussetzungen für mehr Digitalisierung zwar gegeben - was Vernetzung und Datennutzung betrifft, bestünde allerdings Verbesserungspotenzial.

Accenture schlägt deshalb eine zentrale, öffentliche Gesundheitsplattform vor - gewissermaßen eine Erweiterung der ELGA - die alle Leistungen vereinen soll: Vom Symptomchecker zur Terminbuchung bis hin zum e-Rezept, dem Teilen von Gesundheitswerten via App oder kurzfristigen Videokonsultationen bei der Hausärztin. 

Teresa Herold, Gesundheitsexpertin bei Accenture, beschreibt: „Unsere Vision für eine Gesundheitsplattform in Österreich ist es, alle relevanten Gesundheitsleistungen mit einem Klick 24/7 zur Verfügung zu stellen. Es ist sozusagen 'Mein Zuhause für Meine Gesundheit', über alle Stationen hinweg: angefangen von Angeboten für Prävention über Krankenhaus- und Arztbesuche, bis hin zur Dokumentation, Nachsorge und Therapie.“

Sollte die Gesundheitsplattform auf diese Art umgesetzt werden, könnten über eine Million Arbeitsstunden im Gesundheitssystem eingespart werden, so Michael Zettel, der Geschäftsführer von Accenture Österreich. Eine effizientere Verwaltung könnte außerdem das - im europäischen Vergleich recht kostenaufwendige - österreichische System um ganze sechs bis sieben Milliarden Euro entlasten, meint Studienleiter Krabb. Innerhalb von ein bis drei Jahren stellt er eine 70 - bis 80-prozentige Nutzungsrate bei der Bevölkerung in Aussicht. 

Der bisherige Weg zum Arzt - also klassisch analog - sollte aber weiterhin offen bleiben. Zudem bleibt abzuwarten, wie die Ärzteschaft zu solch einer digitalen Umstellung steht, dazu will Accenture in Zukunft weitere Studien anstellen. Mehr zur aktuellen Case Study lässt sich unter folgendem Link nachlesen: www.accenture.at/gesundheitsstudie

Meistgelesene BLOGS

Andreas Pfeiler
19. Dezember 2024
Unlängst mit der Frage »Was sind die Gründe für die sinkende Produktivität in der Baustoffindustrie?« konfrontiert, begab sich der Autor dieser Zeilen auf die Suche nach Antworten. Und wurde rasch fün...
Firmen | News
16. Dezember 2024
Kryptowährungen und Investieren erscheinen oft exklusiv und komplex, doch innovative Technologien machen sie zunehmend einfacher und für alle zugänglich. Mit einer niedrigen Einstiegsschwelle von 50 €...
AWS (Amazon Web Services)
18. Dezember 2024
Amazon Web Services (AWS) stellt 100 Millionen Dollar für benachteiligte Schüler:innen zur Verfügung, um ihnen Kenntnisse in den Bereichen KI, Cloud Computing und Alphabetisierung zu vermitteln. In de...
Josef Muchitsch
23. Dezember 2024
Die Entscheidung, die KIM-Verordnung auslaufen zu lassen, ist ein wichtiger Erfolg für die Bauwirtschaft und alle Beschäftigten. Ursprünglich eingeführt, um den Immobilienmarkt zu regulieren, hat die ...
Alfons A. Flatscher
19. Dezember 2024
Europa steht vor drängenden Herausforderungen: Banken sind zunehmend restriktiv, alternative Formen der Finanzierung sind unterentwickelt. Die Folge? Vielversprechende Projekte und innovative Ideen sc...
AWS (Amazon Web Services)
07. Jänner 2025
Jedes Jahr fordert Krebs weltweit etwa 10 Millionen Menschenleben, und die WHO geht davon aus, dass die weltweiten Krebserkrankungen bis 2040 um 60 Prozent steigen werden. Während die Welt immer noch ...
Bernd Affenzeller
18. Dezember 2024
 Das Auslaufen der KIM-Verordnung hat in der Bau- und Immobilienbranche zu einem deutlich wahrnehmbaren Aufatmen geführt. Und tatsächlich mehren sich die Anzeichen, dass 2025 besser laufen wird a...
Nicole Mayer
16. Jänner 2025
Gründe für das neue Excellence Framework EuropeDas aktuelle gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Umfeld in Europa stellt Organisationen vor immer größere Herausforderungen. Exzellente Organisat...

Log in or Sign up