Dienstag, April 22, 2025
Versuchslabor Schule

Am Sacre Coeur in Pressbaum hat Rigips ein Klassenzimmer mit Akustiklochplatten ausgestattet und in einem Feldversuch hinsichtlich Lärmpegel und Nachhallzeiten mit einem gleichwertigen, aber unbearbeiteten Raum verglichen. Das Ergebnis: Der wahrgenommene Lärm konnte halbiert, die Sprachverständlichkeit verdoppelt werden.

Jeder, der sich an seine eigene Schulzeit zurückerinnert, weiß, wie laut es in Schulklassen mitunter werden kann. Dass Akustik und die Verständlichkeit des gesprochenen Wortes einen Einfluss auf den Lernerfolg haben, ist wenig überraschend. Und für Lehrer sind Räume mit schlechter Akustik eine Herausforderung für die Stimme. Am Sacre Coeur in Pressbaum hat nun Saint Gobain Rigips gemeinsam mit Experten des TGM einen Versuch gestartet, wie sich die akustische Ertüchtigung eines Raumes auf die Betroffenen auswirkt.

Das Schulgebäude aus der Zeit der letzten Jahrhundertwende lieferte dafür die ideale Spielwiese. Die großen hohen Räume sorgen zwar für eine positive Raum­atmosphäre, schaffen im Hinblick auf die Akustik allerdings durchaus Probleme. Die überwiegend schallharten Oberflächen bedingen selbst bei Vollbelegung vergleichsweise hohe Nachhallzeiten, was entsprechende Nachteile für die Sprachverständlichkeit zur Folge hat.

Der Versuch

Verglichen wurden zwei Klassenzimmer, die mittelbar nebeneinander liegen und mit einer Grundfläche von jeweils 8 mal 8 Metern, drei Fensterachsen, Putz­oberflächen und Parkettböden über annähernd idente Raumabmessungen und -eigenschaften verfügen. Damit kann am konkreten Beispiel nicht nur ein Vorher-Nachher-Vergleich simuliert, sondern jederzeit der direkte Vergleich hergestellt werden, indem man einfach von einer Klasse in die Nachbarklasse wechselt.

Die akustische Ertüchtigung erfolgte mit Gyptone Quattro 20 – einer Akus­tiklochplatte mit Quadratlochung auf Basis einer 10 Millimeter starken Gipsplatte mit einem rückseitig aufkaschierten Akus­tikvlies. Die speziellen Gipsplatten wurden im gesamten Deckenbereich von der tragenden Decke abgehängt. Zusätzlich wurden an der Seitenwand gegenüber der Fensterfront sowie der Rückwand Gyptone-Instant-Elemente im oberen Wandbereich installiert. Diese dienen vor allem der Schallabsorption im Rückwandbereich, damit auch in den hinteren Reihen der Widerhall verringert und die Sprachverständlichkeit erhöht wird.

Das Ergebnis

Die Messungen des TGM zeigten signifikante Verbesserungen. Der Geräuschpegel konnte im Schnitt um sechs bis acht Dezibel reduziert werden. »Das ist eine Menge, wenn man weiß, dass zehn Dezibel einer Verdoppelung des subjektiv wahrgenommenen Lärmpegels bedeuten«, erklärt Herbert Müllner vom Fachbereich Akustik und Bauphysik am TGM. Und auch die sogenannte Nachhallzeit konnte mehr als halbiert werden, was einer Verdoppelung der Sprachverständlichkeit entspricht.

Vom Ergebnis begeistert waren nicht nur Lehrer und Schüler, sondern auch die Schulleitung. Zusätzlich zu den von Rigips gesponserten umgebauten Klassenzimmern wurden drei weitere Klassenzimmer auf eigene Kosten saniert und akus­tisch ertüchtigt. Die reinen Materialkos­ten belaufen sich dabei auf etwa 3.500 Euro pro Klasse. »Geld, das sehr gut investiert ist, denn dank der besseren Sprachverständlichkeit sind auch die Ergebnisse bei Übungen, Prüfungen und Schularbeiten besser geworden«, erklärt Schuldirektor Harald Strauß. Aktuell werden keine weiteren Räume akustisch ertüchtigt, für Sommer sind aber weitere Sanierungsarbeiten zumindest angedacht.

Für Rigips-Geschäftsführer Michael Allesch sind Schulen natürlich ein sehr interessanter Markt. »Die Anzahl akustisch suboptimaler Schulklassen ist enorm hoch. Wir bieten das ideale Portfolio, damit sich Schüler und Lehrer wohler fühlen und, wie die Ergebnisse am Sacre Coeur zeigen, auch bessere Lernergebnisse erzielen.«

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