Dienstag, Mai 20, 2025

Laut einer Studie fallen für die Übertragung, Bearbeitung und Filterung von Spam weltweit jährlich 33 Terawattstunden Energie an. Dies entspricht Treibhausgas-Emissionen von 3,1 Mio. PKW, die insgesamt über 7,5 Mrd. Liter Benzin verbrauchen.

Am 11. November 2008 wurde der in den USA ansässige und für die Verbreitung von E-Mail-Spam berüchtigte Web-Host-Provider McColo, Inc. von seinem Internetanbieter vom Netz getrennt. Von einem Moment zum anderen sank das Spam-Aufkommen um 70 Prozent. Die offensichtlichste Folge für fast jeden Internet-Benutzer mit E-Mail-Adresse war eine sofortige Verringerung der Menge an unerwünschten E-Mails. Eine weitere, weniger offensichtliche Folge war die positive Auswirkung auf die Umwelt. Jede Spam-E-Mail, die nicht abgesendet wurde, war gleichbedeutend mit weniger verbrauchter Energie und damit einhergehend geringerem CO2-Ausstoß.

Nach Angaben des Consulting-Unternehmens ICF entsprach der verringerte Spam-Verkehr einer Stilllegung von 2,2 Millionen PKWs. Zwar ist bei der Verbreitung von Spam kein Transport physischer Waren erforderlich, dennoch wird zum Absenden, Übertragen, Verarbeiten, Speichern, Anzeigen und Filtern von Spam zahlreiche Computer-Hardware benötigt. "In einer Zeit, in der unsere Welt mit Klimawandel und immer stärkerer Industrialisierung in Entwicklungsländern zu kämpfen hat, ist es daher an der Zeit, die weltweiten Auswirkungen der 62 Billionen Spam-E-Mails zu untersuchen", ließ der IT-Security-Anbieter McAfee das Energieproblem Spam unterrsuchen.
 
Die Studie "Carbon Footprint of Spam" beziffert den weltweiten Energieverbrauch für das Erstellen, Speichern, Betrachten und Filtern von Spam. Anhand des Stromverbrauchs wurde dabei die CO2-Bilanz („carbon footprint“) von Spam ermittelt. Der Berechnung liegt die Tatsache zugrunde, dass fossile Energiequellen nach wie vor den größten Anteil an der weltweiten Energieerzeugung ausmachen. Da die Emissionen nicht für ein Land isoliert werden können, wurden die Ergebnisse im Durchschnitt gewertet, um so auf den globalen Einfluss zu kommen. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie sind:

-- Die durchschnittliche Treibhausgas-Emission einer einzigen Spam-Nachricht beträgt 0,3 Gramm CO2. Dies entspricht etwa einer Fahrstrecke von einem Meter mit dem Auto; multipliziert mit dem jährlichen Spam-Volumen wäre dies jedoch der gleiche Ausstoß wie 1,6 Millionen Erdumrundungen per Auto.

-- Ein großer Teil des Spam-Energieverbrauchs (fast 80 Prozent) entsteht beim Löschen von Spam und Suchen nach legitimen E-Mails („false positives“). Das Filtern von Spam ist nur mit 16 Prozent an dem durch Spam verursachten Energieverbrauch beteiligt.

-- Das Filtern von Spam spart jährlich 135 TWh Strom ein. Dies entspricht der gleichen Energieeinsparung, wie wenn man 13 Millionen Autos ein Jahr lang stilllegen würde.

-- Wenn jeder Posteingang durch einen aktuellen Spam-Filter geschützt wäre, könnten Unternehmen und Privatpersonen den Spam-Energieverbrauch um 75 Prozent oder 25 TWh pro Jahr reduzieren. Das entspricht 2,3 Millionen stillgelegten Autos.

-- Länder mit großflächiger Internet-Verfügbarkeit und vielen Benutzern, wie die USA und Indien, haben proportional höhere Emissionen pro E-Mail-Benutzer. Die USA haben landesweit um das 38-Fache höhere Emissionen im Vergleich zu Spanien.

-- Während Kanada, China, Brasilien, Indien, die USA und Großbritannien jeweils einen ähnlichen Energieverbrauch durch Spam aufweisen, liegen Australien, Deutschland, Frankreich, Mexiko und Spanien meist rund zehn Prozent niedriger. Spanien weist hier den niedrigsten Wert auf, sowohl was die Spam-Quote als auch Spam-Energieverbrauch pro Benutzer betrifft.

Meistgelesene BLOGS

AWS (Amazon Web Services)
23. Jänner 2025
Von Maureen Lonergan, VP, Amazon Web Services (AWS) Training and Certification Unternehmen haben bereits viel über generative KI gesprochen und versucht, die Auswirkungen auf das eigene Unternehmen zu...
Firmen | News
27. Jänner 2025
Internationale Geschäftsreisen sind ein essenzieller Bestandteil vieler Unternehmen und erfordern eine präzise Planung, um Zeit- und Ressourcenkosten zu minimieren. Gerade im europäischen Markt, wo di...
Nicole Mayer
29. Jänner 2025
Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und Quality Austria suchen wieder die besten Organisationen in Österreich. Bis 15. März haben Organisationen noch die Möglichkeit, sich online au...
Alfons A. Flatscher
30. Jänner 2025
Der mündige Wähler hat Konsequenzen gezogen – und er wird es wieder tun.Die Welt befindet sich im Umbruch. Eine konservative Welle rollt: Donald Trump in den USA, Giorgia Meloni in Italien, Javier Mil...
Nicole Mayer
29. Jänner 2025
Wie wird sich der Trainingsbereich weiterentwickeln und welche Trends sind nun wirklich gekommen, um zu bleiben? Was erwartet uns 2025 im Bereich der Aus- und Weiterbildungsangebote, um den anderen im...

Log in or Sign up