Mittwoch, April 23, 2025

Wenn CIO und IT-Dienstleister gut miteinander können: Das Klinikum Wels-Grieskirchen blickt auf zehn Jahre Partnerschaft mit Hitachi Data Systems zurück.

Zehn Jahre engste Zusammenarbeit – das ist in der IT-Branche mit berüchtigt kurzen Produktzyklen keineswegs selbstverständlich. Seit 2006 setzt das Klinikum Wels-Grieskirchen auf Lösungen von Hitachi Data Systems in der Speicherung, Archivierung und dem Management von Daten.

Als Lehrkrankenhaus aller Medizinischen Universitäten Österreichs beschäftigt das Klinikum in 30 Abteilungen und Instituten rund 3.600 Mitarbeiter an zwei Standorten. Mehr als 80.000 Patienten können so versorgt und zirka 31.000 Operationen jährlich durchgeführt werden. Tagtäglich fallen dabei große Mengen klinischer und administrativer Daten an. Aktuell werden im eigenen Rechenzentrum über 800 TB Daten verwaltet. Zur Speicherung der Daten des Klinikums kommt eine Multi-Tier-Storage-Lösung auf Basis der Hitachi Unified Storage VM zum Einsatz. Die HUS VM bietet als erste Unified-Speicherplattform EnterpriseVirtualisierung sowohl für Block- als auch für File- und Objektdaten, was eine extreme Vereinfachung des Datenmanagements bedeutet.

Weg beschritten

»Das Besondere und Spannende an dem gemeinsamen Weg war die Entwicklung von einer rein infrastrukturbezogenen Partnerschaft zu einer strategischen Zusammenarbeit«, beschreibt Andreas Schlecht, Vertriebsleiter Hitachi Data Systems, die erfolgreiche Kundenbeziehung. »Elmar Flamme, CIO des Klinikums Wels-Grieskirchen, hat stets visionäre Gedanken in diese Partnerschaft getragen und uns entsprechend auch gefordert«, gibt Schlecht offen zu. Doch ergaben die Forderungen des Kunden auch für Hitachi neue Geschäftsmöglichkeiten. Eines der frühen Resultate war die Umsetzung des Hitachi Clinical Repository (HCR). Diese Informationsmanagementlösung vereint Hard- und Softwarekomponenten in einem integrierten, standardisierten Rahmen.

»Die Geschäftsführung hatte ein einheitliches Archivsystem für unterschiedlichste Anwendungen gefordert. Wir sind bei den herkömmlichen Produkten am Markt dann schnell auf funktionale Einschränkungen und auf geschlossene Systeme mit proprietären Standards gestoßen«, erinnert sich Elmar Flamme. »Die Idee, klinische Archivsysteme völlig neu zu betrachten, ist dann in einem gemeinsamen Gespräch mit HDS entstanden«, berichtet Flamme. Angesichts der wachsenden Datenmengen im Krankenhausbereich war eine Systemarchitektur gefordert, die auf der Kennzeichnung von Dokumenten und Daten mit Metadaten beruht. Dabei werden Daten objektorientiert mit zusätzlichen Informationen versehen und dadurch auch für interne Suchmaschinen optimal indiziert. Der Technologiepartner stellte mit der »Hitachi Content Platform« ein System mit frei konfigurierbaren Metadaten bereit. In Zusammenarbeit mit dem lokal ansässigen Welser IT-Unternehmen x-tention entwickelten die Partner schließlich die Systeme »eMind« und eben HCR. »Wir haben damit zum ersten Mal weltweit klinische Daten in einem Metadatenarchiv gesichert«, ist Flamme noch heute stolz.

Mächtige Plattform

In Wels-Grieskirchen werden aktuell rund 80 Millionen Objekte verspeichert – das gesamte Röntgenarchiv, die Wund-Dokumentation, Arztbriefe und Befunde oder auch EKG-Informationen ebenso wie administrative Daten, verschlagwortet und revisionssicher. »Das Schöne daran ist, dass die abgelegten Daten nicht einfach im Archiv verschwinden, sondern PACS-Daten – Computertomografen-, Röntgen-, Ultraschall- und Magnetresonanzbilder – über einen Content- und Repository-Speicher jederzeit verfügbar sind.« Diese Mischung von zwei traditionell streng getrennten Speicherwelten – Archive und performante, schnelle Speicherung – bietet auch die Basis für Big-Data-Anwendungen. Dennoch, betont CIO Flamme, setzt das Klinikum auf eine Dual-Vendor-Strategie. »Wir verwenden für hochverfügbare, kritische Daten die Enterprise-Lösungen von Hitachi. In einem weiteren Bereich, einem NAS-System (Anm. Network Attached Storage) setzten wir auf einen anderen Anbieter.«

Trotz der langjährigen Partnerschaft hat sich die installierte Basis im Rechenzentrum des Klinikums massiv verändert. Setzte man ursprünglich auf Produkte im oberen Preissegment, konnte HDS in den letzten Jahren zunehmend kosteneffizientere Midrange-Lösungen liefern. Trotz des Downsizings wurden IT-Performance und Stabilität kontinuierlich gesteigert. Flamme spricht von einer Halbierung von Investitionskosten in die Speicherinfrastruktur. Es waren auch Innovationen im Speicherbereich wie Dynamic Tiering – automatisiertes Verschieben von Daten zwischen unterschiedlichen Ebenen – oder Flashspeicher, die früh zu attraktiven Preisen verfügbar waren, die ihn auf Dauer überzeugen konnten.

Markterfolg

»Die Zusammenarbeit des Klinikums Wels-Grieskirchen und Hitachi ist eine gelebte Partnerschaft im wahrsten Sinne des Wortes«, betont Andreas Schlecht. »Elmar Flamme ist mittlerweile in unserem Unternehmen bestens vernetzt und kann mitunter auch in unserer vertikalen Einheit Healthcare und Lifesciences Einfluss auf die Produktentwicklung nehmen. Diesen regen Austausch begrüßen wir sehr.« Nicht zuletzt sei man aufgrund dieser Expertise auch bei vielen weiteren Kunden im Krankenhausbereich erfolgreich gewesen und heute Marktführer in Österreich – mit Referenzen wie Gespag in Oberösterreich, der Vinzenzgruppe, Tirol Kliniken oder Kabeg. Oder wie der HDS-Manager locker resümiert: »Es hat sich in diesen zehn Jahren sehr viel getan«.

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