Donnerstag, April 24, 2025

 

Die industriellen Hersteller von Produkten aus Papier und Karton – Propak – sind überdurchschnittlich innovativ. 90 Prozent der Propak-Unternehmen haben in den vergangenen drei Jahren Produkt-und Dienstleistungs- sowie Prozessinnovationen eingeführt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts – (IWI).

Produkte aus Papier und Karton sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Jede/r kennt sie und kommt täglich mit ihnen in Berührung: Ob Hygieneartikel, Tragtasche, Broschüre, Getränkekarton, Etiketten oder Verpackung. Propak-Unternehmen verarbeiten Karton, Papier und Wellpappe zu Verpackungen, Spulen, Hülsen, Rollen und Zigarettenpapier, veredeln Produkte durch Bedrucken, Beschichten, Kaschieren und Laminieren und kombinieren diese mit anderen Werkstoffen wie Kunststoff, Aluminium oder Metall.
„Wir sind eine klein- bis mittelständisch strukturierte Branche und setzen auf Innovation, Kreativität und Qualität. Das Wichtigste ist dabei das frühzeitige Erkennen der Wünsche unserer Kunden“, sagt KR Mag. Georg-Dieter Fischer, Obmann Propak und CEO Smurfit Kappa Group Corrugated Central Europe.

Propak steht für Innovation

Um den Kundenwünschen gerecht zu werden, setzen die Unternehmen der Propak auf Innovation. Mehr als 90 Prozent der Propak-Unternehmen haben in den vergangenen drei Jahren Produkt- und Dienstleistungs-sowie Prozessinnovationen eingeführt und erfolgreich am Markt umgesetzt. Damit gilt die Branche sogar als überdurchschnittlich innovationsaktiv. Dabei geht es vor allem um die Differenzierung von Produkten und Marken sowie die Erschließung neuer Märkte.

„Im Gegensatz zu technologiegetriebenen Branchen, die mit Universitäten und Forschungseinrichtungen kooperieren, steht bei Propak-Unternehmen die Kooperation mit Kunden und Lieferanten im Vordergrund“, berichtet Studienautor DDr. Herwig Schneider, Leiter des Industriewissenschaftlichen Instituts - IWI. Und:
„Propak-Unternehmen finanzieren ihre marktinduzierten Innovationsaktivitäten großteils aus Eigenmitteln.“ In den kommenden Jahren (2016 bis 2023) erwarten PROPAK-Unternehmen eine Steigerung der Bedeutung von Innovationen. Drei Viertel rechnen dafür mit wachsenden Ausgaben und mehr Personal.

Bedeutung über die Branche hinaus

Über die eigene Wirtschaftsleistung hinaus schafft die Innovationskraft der Branche deutliche Effekte auf volkswirtschaftlicher Ebene. Unternehmen der PROPAK lösen gesamtwirtschaftlich betrachtet einen Produktionswert von bis zu 4,0 Mrd. EUR aus (rd. 0,66 Prozent des Produktionswertes Österreichs und mehr als das Doppelte des eigenen Produktionswertes der Branche). Das Ausmaß der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung der Propak-Unternehmen beläuft sich dabei auf bis zu 1,45 Mrd. EUR (Faktor 2,8) – das entspricht einem Anteil von bis zu 0,49 Prozent an Österreichs Bruttowertschöpfung.
Mit rund 29.800 Beschäftigungsverhältnissen in der heimischen Volkswirtschaft sichern Propak-Unternehmen 0,66 Prozent der österreichischen Beschäftigung oder 3,7 mal die direkte Beschäftigtenzahl der Branche. Somit steht jedes 150. Beschäftigungsverhältnis in der heimischen Wirtschaft in Zusammenhang mit den innovativen Unternehmen der PROPAK.

Propak 2015 – Volatilität und kleine Losgrößen

„Volatilität, Kurzfristigkeit und sinkende Losgrößen prägten auch 2015 das Bild unserer Branche,“ so Propak-Obmann Mag. Fischer. Die Verkaufszahlen weisen einen dementsprechenden Rückgang um 0,6 Prozent aus, bei einer Wertsteigerung von 1,5 Prozent auf 2,23 Mrd. Euro. Die stärkere Wertentwicklung geht auf den heterogenen Bereich der „Sonstigen Papierwaren“ – dazu zählen Etiketten, Rollen, Spulen, Zigarettenpapier etc. – zurück. Der Verpackungssektor hatte einen Rückgang von minus 3,3 Prozent zu verzeichnen.

Nach wie vor ist der Export die Stütze der Branche. 2015 wurden 707.000 Tonnen (+0,3 Prozent) an Produkten aus Papier und Karton im Wert auf 1,56 Mrd. EUR (+3,4 Prozent) exportiert. Die Exportquote der Branche lag gemessen am Wert der abgesetzten Produktion 2015 bei 70 Prozent.
Trotz des schwierigen Umfelds konnte der Beschäftigungsstand der PROPAK-Unternehmen mit rund 9.200 Personen gehalten werden. Die Zahlen belegen, dass die Branche ein stabiler und attraktiver Arbeitgeber ist. Sie setzt auf innovative Programme und Initiativen, um sich im „War for Talents“ zu behaupten.

Propak Ausblick 2016: Es bleibt schwierig

Für das laufende Jahr 2016 ist keine grundlegende Änderung zu erwarten, gerechnet wird mit einer Wachstumsrate von 1,5 Prozent. Auch der hohe Preis- und Kostendruck wird sich weiter fortsetzen. Der Markt bleibt unberechenbar, was es für Propak-Unternehmen immer schwieriger macht, langfristig zu planen.
Der Export bleibt die tragende Säule der Branchenkonjunktur. „Die Firmen der PROPAK setzen auf strikte Effizienzsteigerungsprogramme, um – insbesondere im Export – mit weitaus günstigeren Rahmenbedingungen der Mitbewerber auf deren Märkten mithalten zu können“, berichtet Propak-Geschäftsführer Mag. Martin Widermann. „Die Branche befindet sich in schwierigen Zeiten mit sinkenden Losgrößen, steigenden Kosten und einer überbordenden Regulierung.“

Die Absicherung der heimischen Standorte muss oberste Priorität haben und im gemeinsamen Interesse von Arbeitgebern und Arbeitnehmern sein. Gleichzeitig müssen jetzt Strukturreformen, insbesondere im Bereich der Arbeitszeitgestaltung, ambitioniert angegangen und umgesetzt werden, so der Tenor der Branchenvertreter.

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