Dienstag, Mai 20, 2025



„Wir konnten unter den schwierigen Bedingungen im vergangenen Jahr sehr gute Ergebnisse abliefern“, beginnt Joachim Schönbeck, Vorstandsvorsitzender Andritz, eine Bilanzpressekonferenz in Wien mit einer guten Nachricht. Trotz Marktverwerfungen durch den Krieg in Europa, hohe Inflation und gestiegene Materialpreise, Lieferengpässe und Reisebeschränkungen hat der Technologiekonzern 2022 bei Auftragseingang, Umsatz und operativem Ergebnis (EBITA) die besten Werte seiner Unternehmensgeschichte erzielt.

Der Auftragseingang lag mit 9,26 Milliarden Euro um 17,6 % höher als im Jahr davor. Alle vier Geschäftsbereiche Papier- und Zellstoffindustrie, Metallverarbeitung, Wasserkraft und Trenntechnik („Separation“) haben zu den Steigerungen beigetragen. Die Sparte „Pulp & Paper“ ist weiterhin der größte Geschäftsbereich bei Andritz mit 3,59 Milliarden Euro Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr, gefolgt von Metals mit 1,62 Mrd. Euro, Hydro mit 1,54 Mrd. Euro und Separation mit 792 Millionen Euro Umsatz. In Summe konnte der Konzernumsatz um 16,7 % gesteigert werden.

Es sind globale Trends, die den Geschäftsverlauf des deutschen Konzerns widerspiegeln. Während der massive Ausbau von erneuerbaren Energien weltweit wohl noch viele Jahre die Wasserkraftsparte auch in Österreich auslasten wird – sie ist gesamt sogar rund um ein Viertel innerhalb des letzten Jahres gewachsen –, bringt der Bedarf für Presstechnik bei der Erzeugung von Komponenten in der Batterieherstellung einen Auftragsschwung in der Sparte Metalle. Einen positiven Beitrag lieferte auch die abgeschlossene Restrukturierung der deutschen Konzerntochter Schuler – sie ist als Hersteller von Pressen ein Zulieferer für die Automobilindustrie.

Bild: „Andritz liefert heute schon wesentliche Technologien für die Energiewende und die
Dekarbonisierung“, sagt Vorstandsvorsitzender Joachim Schönbeck.

Das operative Ergebnis erhöhte sich relativ etwas stärker als der Umsatz und erreichte 648,5 Millionen Euro. Die Rentabilität (EBITA-Marge) blieb stabil bei 8,6 %. Letztlich konnte das Konzernergebnis um rund ein Viertel auf 402,6 Millionen Euro gesteigert werden. Auf Basis eines Auftragsstandes von knapp zehn Milliarden Euro aktuell rechnet Schönbeck mit weiter steigendem Umsatz und auch Ergebnis in 2023. „Positiv stimmen uns die wichtigen Themen erneuerbare Energie, Kreislaufwirtschaft und Umwelttechnologien, die unser Volumen stark treiben“, betont der Vorstandsvorsitzende. Er erwartet „über konjunkturelle Dellen hinweg eine nachhaltige Nachfrage nach unseren Lösungen“.  

Ab dem Jahr 2025 soll mindestens die Hälfte des Geschäftsvolumens von Andritz mit Produkten und Lösungen für ein nachhaltiges Wirtschaften erzielt werden. So wurde bereits eine CO2-Abscheideanlage für den Zementhersteller Rohrdorfer vorgestellt, die im März in den Regelbetrieb geführt wird. Das CO2 der Anlage in Bayern wird aus dem Rauchgas der Zementproduktion ausgewaschen und kann als Zwischenprodukt in der chemischen Industrie eingesetzt werden.

Schuler wird zusammen mit der 2022 übernommenen Sovema Group Produktionsanlagen für Gigafabriken zur Fertigung von Lithium-Ionen-Batteriezellen auf den Markt bringen. Damit können die Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg der Elektromobilität in Europa leisten.

 

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