Dienstag, Mai 20, 2025



Von einem Hindernismarathon bei Förderanträgen für PV spricht der Anlagenbauer Solarr.at – auch wenn es rechtliche Erleichterungen bei den nächsten Calls geben wird.

Ein um 200 Millionen Euro größerer Fördertopf heuer und die Möglichkeit einer Antragstellung ohne Bekanntgabe des Zählerpunkts: Ein aktueller Verordnungs-Entwurf im Rahmen des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes könnte Verbesserungen für Investitionszuschüsse für Photovoltaik-Anlagen im Haushaltsbereich bringen. Konnte bis zum Vorjahr eine Förderung nur beantragt werden, wenn bereits vom lokalen Netzbetreiber die Zählpunktnummer bekannt gegeben war, wird nun auch die nachträgliche Bekanntgabe des formalen Netzanschlusses möglich.

Wenig verändert haben sich laut Solarr.at-Geschäftsführer Nicolas Rieger (Bild oben, Foto: Philipp Lipiarski) aber Engpässe bei der Antragsstellung. Durch die seit Jahren hohe Nachfrage – sie ist seit der Ukrainekrise noch einmal massiv gestiegen – sind Calls nach wenigen Minuten vorüber, der Topf ausgeschöpft. „Wenn man Pech hat, und wenn es nur die Internetverbindung ist, muss man ein weiteres Quartal warten“, so Rieger über den Status-quo in den letzten Jahren. Er betrachtet das aktuelle First-Come-First-Serve-Prinzip nicht als fair: Technisch weniger Versierte und beispielsweise auch viele Ältere würden durch den Einreichprozess, der über die Plattform der OeMag abgewickelt wird, benachteiligt.

Mit der Neuerung rund um die Zählpunktnummer wird die Wartezeit auf folgende Förderrunden nun ab 2023 verkürzt. Die Anlage kann trotzdem errichtet und nachträglich für den Zuschuss angemeldet werden. Einziges Kriterium: Sie darf in der Zwischenzeit nicht in Betrieb genommen werden. Rieger hält diese Hürde für „sinnbefreit“, wie er betont. „Warum sollten Haushalte nicht erneuerbaren Strom selbst erzeugen, sobald eine Anlage fertiggestellt ist – und damit für unsere Klimaziele aktiv wirken?“, fragt der Experte.

Rieger sieht die Überlegungen von Umweltministerin Leonore Gewessler positiv, wo nach deutschem Vorbild künftig der Staat auf die Mehrwertsteuer bei PV-Anlagen verzichten könnte. Diese Maßnahme würde die Diskussionen um Fördercall-Tickets und Wartezeiten obsolet machen. Für den PV-Errichter ist dies allerdings noch Zukunftsmusik. „Es nur schwer vorstellbar, dass es dieses Jahr noch umgesetzt wird.“

Das Interesse ist ungebrochen da: Von rund 50 bis 100 Kundenanfragen täglich berichtet der Solarr.at-Geschäftsführer. Eine PV-Anlage amortisiert sich trotz der aktuell um 20 bis 30 % höheren Preise innerhalb von acht bis zehn Jahren. „Für viele stehen die Einsparungen gar nicht an erster Stelle. Sie wollen unabhängiger werden“, beobachtet Nicolas Rieger.

Meistgelesene BLOGS

AWS (Amazon Web Services)
23. Jänner 2025
Von Maureen Lonergan, VP, Amazon Web Services (AWS) Training and Certification Unternehmen haben bereits viel über generative KI gesprochen und versucht, die Auswirkungen auf das eigene Unternehmen zu...
Firmen | News
27. Jänner 2025
Internationale Geschäftsreisen sind ein essenzieller Bestandteil vieler Unternehmen und erfordern eine präzise Planung, um Zeit- und Ressourcenkosten zu minimieren. Gerade im europäischen Markt, wo di...
Nicole Mayer
29. Jänner 2025
Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und Quality Austria suchen wieder die besten Organisationen in Österreich. Bis 15. März haben Organisationen noch die Möglichkeit, sich online au...
Alfons A. Flatscher
30. Jänner 2025
Der mündige Wähler hat Konsequenzen gezogen – und er wird es wieder tun.Die Welt befindet sich im Umbruch. Eine konservative Welle rollt: Donald Trump in den USA, Giorgia Meloni in Italien, Javier Mil...
Nicole Mayer
29. Jänner 2025
Wie wird sich der Trainingsbereich weiterentwickeln und welche Trends sind nun wirklich gekommen, um zu bleiben? Was erwartet uns 2025 im Bereich der Aus- und Weiterbildungsangebote, um den anderen im...

Log in or Sign up