Dienstag, Mai 20, 2025

Aus den von Wien Energie in Auftrag gegebenen Gutachten der Vorfälle rund um die Börsengeschäfte und Pleitegerüchte wurden Passagen veröffentlicht. Die Experten verteidigen das Vorgehen des Unternehmens.

Nachdem die Experten-Berichte von PwC, Freshfields Bruckhaus Deringer und ITHUBA Capital wie vereinbart an die ÖBFA übermittelt wurden, wurden nun einzelne Passagen daraus medial transportiert. „Wir haben die Berichte in Auftrag gegeben, um Transparenz zu schaffen – das ist unser oberstes Anliegen“, so der Aufsichtsratsvorsitzende der Wien Energie und stellvertretende Generaldirektor der Wiener Stadtwerke, Peter Weinelt. 

„Die wesentlichen Ergebnisse unserer Untersuchung zeigen auf, dass die abgeschlossenen Börsetermingeschäfte von Wien Energie als Absicherungsgeschäfte der Verträge für Endkunden dienen. Im Vordergrund dieser Geschäfte stehen vereinbarte Kundentarife und das operative Geschäft – oder anders gesagt: der Versorgungsauftrag der Wien Energie. Wir sind zur Erkenntnis gekommen, dass diese Vorgehensweise für Wien Energie alternativlos war“, erklärt Michael Sponring (PwC). Und weiter: „Mit dem Liquiditätsrisiko hat Wien Energie das geringste Risiko genommen und keine realen Verluste eingefahren.“ Die Marginzahlungen fließen zurück, wenn Wien Energie seine Termingeschäfte erfüllt.

„Der Ausschlag vom 26.8. war aus Sicht eines umsichtigen Kaufmannes in dieser Extremität nicht vorhersehbar“, meint Friedrich Jergitsch (Freshfields). Und weiter: „Es konnte auch nicht festgestellt werden, dass ein früheres Erkennen der möglichen Existenzbedrohung es Wien Energie ermöglicht hätte, eine Involvierung des Bundes zu vermeiden. Unserer Einschätzung nach war die Risikopolitik von Wien Energie in einer Gesamtbetrachtung ex ante vertretbar.“

Auch ein perfektes Risikomanagementsystem hätte die Ereignisse dieses „Black Fridays“ nicht vorhersehen und dessen Auswirkungen nicht verhindern können. „Es liegt allgemein im Wesen solcher Berichte, dass man aus den gewonnenen Daten und Erkenntnissen Empfehlungen pro futuro ableiten kann und dass das bei allen Unternehmen zutrifft, auch bei denen, die vorbildlich agieren“, so Jergitsch. Schließlich habe man bis jetzt noch keinen einzigen Euro der Sicherheiten des Bundes abgerufen. 

(Titelbild: Bwag)

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