Sonntag, April 20, 2025
Glättung von Stromspitzen

Die Vorarlberger Traditionsbrauerei Fohrenburg spart mit einer innovativen Mess-, Steuer- und Regelungseinheit 100.000 kWh Strom jährlich ein.

Die Brauerei Fohrenburg gilt in puncto Qualitätsanspruch und Umweltschutz als vorbildlich handelndes Unternehmen. »Umweltmaßnahmen werden seit Jahren bei uns umgesetzt, zum Beispiel durch den Einsatz von LED-Beleuchtung oder neuen Kompressoren«, sagt Christian Schneider, Leiter der Elektroabteilung bei Fohrenburg.

Es war der traditionsreiche Bregenzer Elektroinstallationsbetrieb Kiechel & Hagleitner, der Schneider auf eine weitere Möglichkeit zur Energieeinsparung aufmerksam machte. Eine vermeintlich kleine Stellschraube nur, die jedoch große Veränderungen nach sich ziehen kann, wenn an ihr gedreht wird: die Reduzierung der ohnehin im Unternehmen anfallenden Energieverluste. Verloren geht der Strom, weil sich in vielen Gebäuden und Fertigungsstätten die Qualität der Stromübertragung in den letzten Jahren verschlechtert hat. Das liegt an der Bauart neuer moderner elektrischer Geräte und Maschinen. Diese verursachen Verzerrungen im Stromnetz und wirken sich negativ auf die Effizienz der Übertragung aus: Der Widerstand bei der Stromübertragung wird erhöht, die Effizienz der Leistungsübertragung sinkt.




Bild: Die Brauerei hat mit der Einführung der Energieeffizienz-Lösung an einer weiteren Stellschraube gedreht, um Kosten einzusparen. 

»Unser Elektroinstallationspartner schlug uns deshalb eine Lösung vor, mit der Oberwellen geglättet werden können: das EPplus-System von Livarsa. Die Glättung wird durch den Aufbau eines Magnetfeldes erzielt. Dieses stellt ebenfalls Strom her – nämlich Induktionsstrom –, der dann als Gegenstrom fungiert. Der Strom fließt durch deutlich weniger Widerstand als vorher«, erklärt Schneider. Im November 2016 fiel die Entscheidung für die Einführung der Energieeffizienzlösung. Dabei wird die Einsparung durch den direkten Vergleich aufeinanderfolgender Messintervalle gemessen, die sich durch eine Aufzeichnungsdauer auszeichnen. Es war das erste Mal, dass das deutsch-schweizerische Unternehmen Livarsa das durch die Hochschule Offenburg validierte Verfahren zum Einsatz brachte.

145.000 Liter Bier produziert Fohrenburg täglich – jede Stunde werden rund 50.000 Flaschen abgefüllt. Dafür verbrauchte das Unternehmen bis zur Einführung der neuen Lösung jährlich 1,9 Millionen kWh Strom. Besonders viel Strombedarf fällt beim Brauprozess, bei der Abfüllung und der Drucklufterzeugung an. Seit Einführung der Lösung im Frühjahr 2017 ist er nun deutlich geringer.

Installiert wurde die Lösung direkt am Einspeisepunkt, der Niederspannungshauptverteilung: zwei zentral in der Werkshalle platzierte 630-KVA-Trafos, über die sämtliche Maschinen laufen. Die Implementierung des EP-plus-Systems erfolgte an einem Samstag, da der Strom dazu für rund vier Stunden lang abgeschaltet werden muss. Für den Anschluss fielen geringfügige Vorbereitungen an den Trafos an. Die übernahm – ebenso wie die komplette Installation – ein Mitarbeiter von Kiechel & Hagleitner. Zwei Wochen nach der Installation erfolgte die erste offizielle Messung der erzielten Stromersparnis. Dazu kam das Livarsa-Team ins Haus. Weil doppelt besser hält, wurde zur Messung auch der städtische Energieversorger illwerke vkw eingeladen. Als neutrale Instanz brachte diese ihre eigenen Messgeräte mit und bestätigte schließlich das Messergebnis: eine Energieersparnis von 5,37 % – und damit rund 100.000 kWh Strom jedes Jahr.



Bild: Nicht nur grün als Markenzeichen: Fohrenburg ist ein Vorreiter im unternehmerischen Wandel zu ressourcenschonendem Wirtschaften.

Meistgelesene BLOGS

Josef Muchitsch
23. Dezember 2024
Die Entscheidung, die KIM-Verordnung auslaufen zu lassen, ist ein wichtiger Erfolg für die Bauwirtschaft und alle Beschäftigten. Ursprünglich eingeführt, um den Immobilienmarkt zu regulieren, hat die ...
Nicole Mayer
16. Jänner 2025
Gründe für das neue Excellence Framework EuropeDas aktuelle gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Umfeld in Europa stellt Organisationen vor immer größere Herausforderungen. Exzellente Organisat...
AWS (Amazon Web Services)
07. Jänner 2025
Jedes Jahr fordert Krebs weltweit etwa 10 Millionen Menschenleben, und die WHO geht davon aus, dass die weltweiten Krebserkrankungen bis 2040 um 60 Prozent steigen werden. Während die Welt immer noch ...
AWS (Amazon Web Services)
23. Jänner 2025
Von Maureen Lonergan, VP, Amazon Web Services (AWS) Training and Certification Unternehmen haben bereits viel über generative KI gesprochen und versucht, die Auswirkungen auf das eigene Unternehmen zu...
Firmen | News
27. Jänner 2025
Internationale Geschäftsreisen sind ein essenzieller Bestandteil vieler Unternehmen und erfordern eine präzise Planung, um Zeit- und Ressourcenkosten zu minimieren. Gerade im europäischen Markt, wo di...
Nicole Mayer
29. Jänner 2025
Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und Quality Austria suchen wieder die besten Organisationen in Österreich. Bis 15. März haben Organisationen noch die Möglichkeit, sich online au...
Nicole Mayer
29. Jänner 2025
Wie wird sich der Trainingsbereich weiterentwickeln und welche Trends sind nun wirklich gekommen, um zu bleiben? Was erwartet uns 2025 im Bereich der Aus- und Weiterbildungsangebote, um den anderen im...
Alfons A. Flatscher
30. Jänner 2025
Der mündige Wähler hat Konsequenzen gezogen – und er wird es wieder tun.Die Welt befindet sich im Umbruch. Eine konservative Welle rollt: Donald Trump in den USA, Giorgia Meloni in Italien, Javier Mil...

Log in or Sign up