Montag, April 21, 2025
Integration und Wertschöpfung
Fotos: Daniel Auer

Im Oktober veranstaltete ABB seinen jährlichen »Tag der Technik«. Im Fokus stand heuer die Verbreiterung des ­Lösungsportfolios mit dem mächtigen Bauchladen für ­Industrieautomation von B&R.

Im April gab ABB bekannt, das oberösterreichische Paradeunternehmen B&R Industrial Automation zu kaufen, um damit eine »historische Lücke im Automatisierungsportfolio zu schließen«. Um über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Automatisierung und Digitalisierung zu informieren, lud ABB-Vorstandsvorsitzender Franz Chalupecky am 6. Oktober Peter Terwiesch, Leiter der Division Industrieautomation bei ABB, sowie B&R-Geschäftsführer Hans Wimmer, nun auch Leiter der Business Unit Maschinen- und Fabrikautomation bei ABB, zum »ABB Tag der Technik« nach Wien ein.

Mehr als 100 TeilnehmerInnen erfuhren auf der Kundenveranstaltung vom enormen Potenzial durch das Internet of Things, mobiles Internet oder Cloud-Technologien. »Wir sind in den Bereichen Elektrotechnik, Automatisierung und Digitalisierung seit über 125 Jahren mit innovativen Technologien engagiert und erfinden nicht nur Technik, sondern auch uns selbst immer wieder neu«, spricht Peter Terwiesch über ein breites Portfolio bei ABB für Energieversorgung, Industrie, Verkehr und Infrastruktur.

Der Konzern ist »sehr global« aufgestellt: »Wir sind ein europäisches Unternehmen, ein amerikanisches Unternehmen und ein asiatisches Unternehmen.« Der Divisionsleiter berichtet vom Feedback mittelständischer europäischer Unternehmenskunden, welche diese Basis für ihre weltweiten Aktivitäten schätzen. »Wir sind als Partner dort vertreten, wo auch unsere Kunden sind«, fasst es Terwiesch zusammen. Die Nummer eins weltweit im Bereich Prozessleittechnik ist ABB bereits, dank B&R als neues Mitglied in der Familie erreiche der Konzern nun diese Position auch in der Automation – und auch in Österreich. »B&R hat als Innovations- und Wachstumsführer eine fantastische Erfolgsgeschichte in den letzten Jahrzehnten hingelegt.«

Als Taktgeber für die vierte industrielle Revolution wird unter dem Namen »ABB Ability« ein Angebot an digitalen Lösungen und Dienstleistungen über alle Branchen hinweg gebündelt.
Seit über 40 Jahren stattet ABB dabei Geräte und Systeme mit Software und digitalen Schnittstellen aus, installiert wurden bereits über 70 Millionen verbundene Geräte, 70.000 digitale Steuerungssysteme und gut 6.000 Softwarelösungen der Enterprise-Klasse. Neue Services und Technologien soll nun helfen, vorhandene Techniken aufzuwerten und so die Produktivität zu steigern.

Erfolgsgeschichte wird weitergeschrieben
Hans Wimmer, Geschäftsführer von B&R, bekundet die Vorteile des Mergers mit dem großen Namen: »Unsere Kunden und auch Mitarbeitern haben sehr positiv auf den Familienzuwachs reagiert.« Entstanden 1979 als kleine Werkstatt in Eggelsberg, beschäftigt B&R heute mehr als 3.000 Mitarbeiter. Mit dem Bekenntnis zu offenen Schnittstellen und Innovation – mit rund 1.000 Forschern und Entwicklern werden 10 % des Umsatzes in F&E investiert – ist das Unternehmen optimal für die digitale Zukunft aufgestellt. Im Drei-Schicht-Betrieb wird sämtliche Fertigung – von der Elektronik bis zur Bestückung von Leiterplatten – in Ober­österreich vorgenommen. »Wir wollen das auch weiterhin vor Ort tun, bis zur Fertigung in Losgröße eins bei Servomotoren«, bekräftigt Wimmer. Der Output ist beachtlich: Monatlich werden bei B&R mehr als 100 Millionen Bauteile in 750.000 Boards assembliert.

Wimmer gab bei dem Event einen Einblick in die für 2018 geplanten Innovationen, wie etwa eine lineare Motion-Technologie, die nun auch Abzweigungen in modernen automatisierten Fertigungslinien ermöglicht. Im Fokus steht natürlich auch die Portfoliointegration der Konzernbereiche, beispielsweise bei elektrischen Antrieben. Bei rund 100 kW Leistung erreichen B&R-Produkte hier ihre Grenzen, darüber hinaus geht es mit der Technologie der Konzernmutter weiter.

Sportlicher Veranstaltungsabschluss
Einen unterhaltsamen Abschluss fand der Tag der Technik von ABB mit sportlich besetzten Programmpunkten: Franz Chalupecky interviewte die Fußballlegende Herbert Prohaska zum abendlichen WM-Qualifikationsspiel gegen Serbien – das prompt auch erfreulich für Österreich mit 3:2 entschieden wurde. Und Steffen Kirchner, ehemaliger Tennisprofi und nun Trainer, Referent und Mentalcoach, vermittelte, was Unternehmen vom Spitzensport lernen können.



Bild: Auch heuer wieder im Blickpunkt des Interesses der Industrie- und Automationsunternehmen: der YuMI, ABBs kollaborativer Zwei-Arm-Roboter für die halbautomatisierte Fertigung.

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