Dienstag, April 22, 2025

Ein Hochhausprojekt in dieser Größenordnung in dieser schwierigen Lage am Donaukanal zu errichten, war eine Hausforderung für alle Beteiligten. Und auch die Größe ist für diese Lage beeindruckend: 78 Meter hoch, 21 Obergeschoße, sechs Untergeschoße und ein Bauvolumen von 36,5 Millionen Euro.

Die 21 Obergeschoße umfassen 27.573 Quadratmeter, die sechs Untergeschoße 14.746 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche. Die vermietbare Fläche beträgt insgesamt rund 20.000 Quadratmeter, davon rund 16.500 Quadratmeter Bürofläche für rund 900 Mitarbeiter.

Die Baulücke, auf der das neue Raiffeisenhaus am Wiener Donaukanal errichtet werden sollte, erwies sich als besonders schwierig, da sich zwei flach fundierte Hochhäuser in unmittelbarer Nähe befanden und eine sechsgeschoßige Tiefgarage hergestellt werden musste. Projektleiter Robert Gipfl bezeichnet daher auch die Baulage als größte Herausforderung: »Es war die erste Baustelle in Wien, wo in einer Baulücke zwischen zwei flach fundierten Hochhäusern sechs Geschoße tief gegangen wurde – und das ganze 15 Meter im Grundwasser. Da haben wir sehr viel Know-how eingesetzt.« Erschütterungen und Setzungen an den Nachbargebäuden wurden ständig durch exakte Messungen überwacht.

Um die enge Terminvorgabe des Bauherrn einzuhalten, konnte durch eine Reihe von Optimierungen eine Reduktion der Bauzeit pro Stockwerk von ursprünglich geplanten sieben Tage auf fünf Tage erreicht werden.

Darüber hinaus gelang es durch den hohen Einsatz aller Beteiligten, die Vorzertifizierung als weltweit erstes Bürohaus nach Passivhausstandard seitens des österreichischen Instituts für Baubiologie und Ökologie zu erhalten. Das Gebäude wurde als erstes
Bürohochhaus der Welt nach Passivhausstandards errichtet.

Eine spezielle Herausforderung wurde mit der vom Architekten vorgesehenen V-Stütze aus Sichtbeton an die Baufirma gestellt. Bei solchen Detailproblemen kann STRABAG jedoch auf die Spezialisten im Großkonzern zurückgreifen. Diese waren auch beim Einlaufbauwerk am Donaukanal gefordert. Das Wasser vom Donaukanal läuft in ein 50 Quadratmeter großes Einlaufbauwerk, geht dann durch unterirdische Rohrleitungen mit einem Durchmesser von anderthalb Metern ins erste Untergeschoß und wird dort zur Kühlung von Gebäude und Rechenzentrum weiterverarbeitet.

»Es ist nicht alltäglich, einen Tunnel unter der Oberen Donaustraße zu bauen. Und eine Spundung im Donaukanal geht eher Richtung Hafenbau. Hier wird im Spezialtiefbau alles geboten«, schildert Gipfl. Die Wassernutzung zur Gebäudekühlung ist einzigartig in der gesamten Hochhauszeile am Donaukanal. Die Fassadenflächen inkl. Lüftung und Sonnenschutz  wurden von STRABAG, Dir. AO, Metallica samt den zugehörigen Portalkonstruktionen, Fenstereinsätzen, Fensterbändern, Vordachkonstruktionen und Fassadenreinigungsanlagen hergestellt und montiert (Auftragssumme 12 Mio. Euro).

Zahlen und Fakten

Bauherr: Raiffeisenhaus Wien GesbR
Auftragnehmer: STRABAG AG, Dir. AP
Grundstücksfläche: ca. 2.500 m²
Nettogeschoßfläche: 24.000 m²
Geschoße: 21
Fassadenfläche: 11.000 m²
Bruttorauminhalt: 147.000 m³
Gebäudehöhe: 78 m
Ausstattung: Tiefgarage, Kindergarten, Restaurant, Cafe, Konferenzzentrum
PH-Merkmale: Photovoltaik, Kühlung über Donaukanalwasser, Erdwärmenutzung, Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung mittels Biogas, Klimafassade
Ausführungszeitraum: 06/2010–11/2012
Auftragssumme: 36,5 Mio. Euro

Meistgelesene BLOGS

Nicole Mayer
16. Jänner 2025
Gründe für das neue Excellence Framework EuropeDas aktuelle gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Umfeld in Europa stellt Organisationen vor immer größere Herausforderungen. Exzellente Organisat...
AWS (Amazon Web Services)
07. Jänner 2025
Jedes Jahr fordert Krebs weltweit etwa 10 Millionen Menschenleben, und die WHO geht davon aus, dass die weltweiten Krebserkrankungen bis 2040 um 60 Prozent steigen werden. Während die Welt immer noch ...
AWS (Amazon Web Services)
23. Jänner 2025
Von Maureen Lonergan, VP, Amazon Web Services (AWS) Training and Certification Unternehmen haben bereits viel über generative KI gesprochen und versucht, die Auswirkungen auf das eigene Unternehmen zu...
Firmen | News
27. Jänner 2025
Internationale Geschäftsreisen sind ein essenzieller Bestandteil vieler Unternehmen und erfordern eine präzise Planung, um Zeit- und Ressourcenkosten zu minimieren. Gerade im europäischen Markt, wo di...
Nicole Mayer
29. Jänner 2025
Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und Quality Austria suchen wieder die besten Organisationen in Österreich. Bis 15. März haben Organisationen noch die Möglichkeit, sich online au...
Nicole Mayer
29. Jänner 2025
Wie wird sich der Trainingsbereich weiterentwickeln und welche Trends sind nun wirklich gekommen, um zu bleiben? Was erwartet uns 2025 im Bereich der Aus- und Weiterbildungsangebote, um den anderen im...
Alfons A. Flatscher
30. Jänner 2025
Der mündige Wähler hat Konsequenzen gezogen – und er wird es wieder tun.Die Welt befindet sich im Umbruch. Eine konservative Welle rollt: Donald Trump in den USA, Giorgia Meloni in Italien, Javier Mil...

Log in or Sign up