Montag, Mai 19, 2025
VCÖ-Mobilitätspreis an lnnofreight und Knauf

Beim VCÖ-Mobilitätspreis wurden Knauf und Innofreight in der Kategorie „Klimaverträglicher Güterverkehr und Logistik" für ihre gemeinsamen Bemühungen hinsichtlich zukunftsfitter Güterlogistik ausgezeichnet.

Der VCÖ-­Mobilitätspreis ehrt jährlich vorbildliche Projekte, um zu zeigen, dass eine ökologisch verträgliche und sozial gerechte Verkehrswende möglich ist. lnnofreight, Knauf und die weiteren Projektpartner wurden bei der Verleihung des Mobilitätspreises 2024 in der Kategorie „Klimaverträglicher Güterverkehr und Logistik" ausgezeichnet. Im Rahmen der Preisverleihung im Odeon-Theater in Wien wurde vor allem die Einzigartigkeit des Transports hervorgehoben. Die Kombination von Bahn und E-Lkws hat es in dieser Form zuvor noch in keinem intermodalen Verkehr gegeben.

Bei einer Strecke von 120 Kilometern in eine Richtung wird meist nicht lange nachgedacht und sofort der Lkw als bevorzugtes Transportmittel gewählt. Nicht so in diesem Fall: lnnofreight, Knauf, Silo Riedel und lnnoRiedel haben überlegt, wie die Naturgipstransporte vom Bergwerk in Tragöß zum Firmensitz von Knauf in Weißenbach bei Liezen nachhaltiger gestaltet werden können. Und zwar durch die Einbindung der Bahn und den Austausch der alten Dieselfahrzeuge mit einer neuen Flotte an Elektro­Lkws.

Der neue Transport läuft folgendermaßen ab: E-Lkws bringen die CityLogistics Container – die intermodale Lösung für den Baustoffsektor von lnnofreight – zum Bergwerk und diese werden mit Naturgips beladen. Von dort fahren die Lkws zum Güterbahnhof in Kapfenberg, wo der ganze Container direkt auf den Waggon gesetzt wird. Per Bahn kommt der Naturgips dann direkt in das Werk zur Weiterverarbeitung.

„Für dieses Projekt und um auch für die Zukunft gut gerüstet zu sein, haben wir in Bruck an der Mur eine eigene Ladestation für zehn E-Lkws errichtet, eine der größten in ganz Österreich. Die Lkws werden dort über Nacht geladen, um Stromspitzen optimal zu nutzen. Es freut uns sehr, dass diese Bemühungen nun honoriert werden", sagt Peter Wanek-Pusset, Eigentümer und CEO von lnnofreight.

Zentral von Bruck an der Mur starten die E-Lkws mit den leeren CityLogistics-Containern den Weg zur Beladung in Tragöß. Da die Straße aus dem Tal hinaus abfällt, nutzen die E-Lkws hier die Rekuperation optimal aus, das heißt, dass der Akku zu einem großen Teil wieder geladen wird. Durch diesen Effekt kann ein E-Lkw problemlos vier- bis fünfmal zwischen Tragöß und dem Güterbahnhof verkehren, was die Laufleistung zu den zuvor angenommenen Daten deutlich verlängert.

Vor allem die Bevölkerung in Tragöß profitiert von diesem Verkehr. Gab es vor der Umstellung auf das neue System zu Spitzenzeiten 40 Lkw-Fahrten von Knauf mit Diesel-Lkws nach Tragöß hinein und hinaus, gibt es derzeit täglich rund 22 Fahrten mit dem E-Lkw. Im Vergleich zu den Dieselfahrzeugen sind die elektrisch betriebenen Lkws erheblich leiser und sie hinterlassen keine Emissionen. Außerdem ist der Naturgips im CityLogistics-Container im Straßenverkehr zusätzlich mit einer Plane geschützt, was die Staubbelastung im Tal während der Fahrt weiter verringert. Alles sehr zur Freude der Anrainer:innen.

Auch Knauf Logistikleiter Herbert Moser be­richtet von positiven Erfahrungen seit der Umsetzung des neuen Logis­tikkonzepts: „Durch den Einsatz der neuen E-Lkw können wir drei Tonnen mehr Gips laden, sodass jede zehnte Fahrt entfällt. Wir verlagern fast 100 Prozent von der Straße auf die Schiene. 80.000 bis 90.000 Tonnen Naturgips werden so befördert, weitere 20.000 Tonnen mit E-Lkw direkt in unser Werk nach Weißenbach geliefert. Wenn wir weiter nach Liezen schauen, entfallen durch dieses intermodale Logistikkon­zept 6.000 Fahrbewegungen pro Jahr. Ich persönlich freue mich, dass diese Pionierarbeit der beteiligten Unternehmen nun dementsprechend bekannt und auch ausgezeichnet wird. “

Das Projekt hilft auch, die Baubranche dabei zu unterstützen, klimafreundlicher zu werden und ihre C02-Bilanz zu verbessern. Die beteiligten Unternehmen wollen den emissionsarmen Transport fördern und setzen daher auf die Bahn als bevorzugtes Transportmittel im Güterverkehr.

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