Dienstag, Mai 20, 2025

Erste Schritte hat sie als Architektin im Bereich Baumanagement gesetzt, heute führt Monika Ilg den Bausoftwarespezialisten ib-data.

Die Bauwirtschaft zu unterstützen ist das Ziel von Monika Ilg. Zunächst setzte sie das als Architektin im Bereich Baumanagement um, 2002 wechselte sie als Produktmanagerin zu ib-data – dem Hersteller der ABK-Bausoftware und Entwickler von Baudaten- und Bausoftwarelösungen.

»Dieser Schritt war wichtig, ich konnte mein Know-how als Architektin in die Softwareentwicklung einbringen,« blickt sie zurück. »Ich bin keine Programmiererin, die Codes schreibt, war aber in allen Arbeitsschritten bis zur Release der ABK-Bausoftware eingebunden, zuständig für die Erstellung von Analysen, für das Schreiben von Pflichtenheften bis hin zum Testen von Neuentwicklungen.«

Seit Jänner 2022 leitet die 56-jährige, die eine Ausbildung an der Fakultät für Architektur an der TU Wien erhielt, die ib-data. Zudem ist sie Geschäftsführerin der beiden ABK-Kundenzentren AB-Datenservice in Wien und ABK-West in Innsbruck. Wieso sie so gern mit Software arbeitet, will der Bau & Immobilien Report wissen. »Softwareentwicklung hat mich schon immer interessiert. Als Architektin macht man spannende Räume für Menschen, mit einer guten Software übersichtliche, einfach bedienbare und logische Oberflächen für Anwender. Wie auch bei der Architektur müssen Benutzer gut abgeholt und in den Planungsprozess eingebunden werden.«

Bedarf sieht sie für verstärkte individuelle Softwareentwicklung. »Einige Unternehmen steigen erst in die Digitalisierung ein, andere haben schon sehr viele Tools. Es braucht individuelle Anpassungen um Vorhandenes und Neues zu verknüpfen.« Bei Bausoftware sieht die Burgenländerin, sie wohnt in Pöttsching, einen eindeutigen Wachstumsmarkt, denn durch diese können wiederkehrende Prozesse wie die Abrechnung von Bauleistungen verbessert werden. Der Einsatz von Softwaretools und die Verbesserung von Workflows helfen, dem derzeitigen Mangel an Fachkräften entgegenzuwirken.

Bei der ib-data sind genau geplante Schritte ein Muss, in ihrer Freizeit zählen dagegen Spontanität und Flexibilität. Neben Wanderungen und Reisen findet Monika Ilg Entspannung bei Motorradausflügen, die letzten fanden in die Schweiz und in die italienische Region Friaul-Julisch Venetien statt. »Diese Ausfahrten sind nicht genau vorgeplant, man entscheidet spontan und freut sich über Überraschungen.«

Das Umfeld entscheidet

»Als Frau in der IT hatte ich bisher keine Probleme. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hängt aber immer vom Umfeld ab, das es leicht oder schwer gestaltet«, betont Ilg und erinnert sich, dass sie aus Rücksicht auf ihre beiden Kinder zunächst nur 36 Stunden arbeiten konnte, es bestand die Möglichkeit zu Home-Office-Tagen. Als Geschäftsführerin ist externes Arbeiten nicht mehr oft möglich.

Ihr Sohn und ihre Tochter – 25 und 24 Jahre, beide IT-vernarrt und mit abgeschlossenem bzw. noch laufendem Informatikstudium – erlauben ihr mittlerweile einen dichten Arbeitsplan: Monika Ilg ist in Normungsausschüssen vertreten wie zur ÖNORM A 6241-2 und B 1801-1 und ist Vorsitzende in der Arbeitsgruppe ÖNORM A 2063-1 und 2, die sich mit dem Austausch von Daten in elektronischer Form beschäftigt. Die Erfahrungen durch das Zusammenarbeiten in Arbeitsausschüssen mit unterschiedlichen Interessensvertretern helfen auch bei ihrer Tätigkeit als Lehrbeauftragte an der FH-Campus Wien, an der die ABK-Software auch im Themenbereich Ökologie und Green Building eingesetzt wird.

»In der Software bewerten eigene Tools, wie ökologisch das eingesetzte Bauprodukt bzw. das Material ist. Damit können Angebote bewertet werden und auch das Bauverhalten ändert sich«, betont sie und berichtet vom Ökologischen Ausschreibungsstandard Hochbau, der in Zusammenarbeit mit ÖkoKauf Wien und baubook erstellt wurde.

(Titelbild: ib-data)


In der nächsten Ausgabe: Milena Ioveva, Chief Sustainability Officer Porr.

Mehr Karrieren-Porträts aus unserer Reihe »Frauen in der Bauwirtschaft« finden Sie hier: www.report.at/tag/frauen-in-der-bauwirtschaft

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