Sonntag, Mai 04, 2025
UMWELT+BAUEN  fordert jährliche Klimaschutzmilliarde

Kritik am vorliegenden Erneuerbaren-Paket übt die Sozialpartner-Initiative UMWELT + BAUEN. Milliarden Euro an Strafzahlungen drohen Österreich, die Pläne greifen zu kurz. Statt Strafzahlungen an die EU zu überweisen, soll richtig in Österreich investiert werden.

„Es ist zu begrüßen, wenn ein Ende von Ölheizungen in Neubauten angestrebt wird. Was ist aber mit den rund 613.000 meist veralteten Ölheizungen, die in Österreich nach wie vor in Betrieb sind? Eine Initiative für thermische Sanierungen fehlt zudem völlig, obwohl dem Gebäudebereich mit einem Anteil von 27 Prozent am energetischen Endverbrauch in Österreich eine wichtige Rolle zukommt,“ macht der Sprecher der Initiative und Baugewerkschaftschef Abg.z.NR Josef Muchitsch große Schwächen dieses Paketes deutlich.

„Der Vorschlag, die Mittel für die Umrüstung von Ölheizungen um 10 Mio. Euro aufzustocken, greift deshalb viel zu kurz. Wenn wir ernsthaft weiterkommen wollen, brauchen wir bereits mittelfristig eine Verdoppelung der Mittel und langfristig ein Fördervolumen von 300 Millionen Euro. Mit mehr Mitteln können dann ausreichend Anreize gesetzt werden, um den Heizkesseltausch mit einer thermischen Sanierung zu kombinieren. Das hilft die Heizkosten zu senken und hält Gebäude im Sommer angenehm kühl“, so Johannes Wahlmüller von GLOBAL 2000.

Auch die von der letzten Bundesregierung gestoppte Wohnbauinvestitionsbank (WBIB) hätte einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Sanierungsrate leisten können

„Mit der WBIB, dem Sanierungsscheck und weiteren Maßnahmen könnte Österreich seine Klimaziele erreichen und Strafzahlungen in Milliardenhöhe verhindern. Außerdem ist gerade der Bereich der Sanierung ein riesiger Jobmotor gerade im Baubereich und in den vor- und nachgelagerten Branchen. Diese Win-win-Situation muss genutzt werden“, betont Bau-Bundesinnungsmeister Hans-Werner Frömmel.

Die Sozialpartnerinitiative UMWELT + BAUEN konnte 2009 den Sanierungsscheck für thermische Sanierungen mit großem Erfolg ins Leben rufen. Leider wurde dieses Projekt seitens der Politik seit jeher stiefmütterlich behandelt und kaum beworben. Aus den 100 Millionen Euro an Fördermitteln wurden schließlich 42,6 Millionen Euro. „Das ist deutlich zu wenig, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen. Jedes thermisch sanierte Gebäude reduziert den Energieverbrauch - im Sommer wie im Winter. Die nicht verbrauchte Energie ist die klimafreundlichste“, sagt Robert Schmid vom Fachverband Steine-Keramik.

"Österreich ist weit entfernt von seinen Klimazielen, Strafzahlungen von bis zu 8,7 Milliarden Euro drohen. Wir brauchen ab sofort eine Klimaschutzmilliarde pro Jahr. Die thermische Sanierung reduziert den Energieverbrauch und muss zudem wieder im Fokus der Politik stehen. In Kombination mit der Umrüstung von über 600.000 meist veralteten Ölheizungen reicht eine Aufstockung um 10 Mio. Euro bei weitem nicht aus. Wir haben nur noch 10 Jahre Zeit, um eine schwere Klimakrise zu vermeiden, nutzen wir die wenige Zeit, die wir haben, und machen wir Nägel mit Köpfen!" so die UMWELT + BAUEN-Partner. Statt Milliarden an Strafe zu zahlen, sollte Österreich in die Zukunft investieren und tausende Arbeitsplätze schaffen, wie eine erst kürzlich vorgestellte Studie in Zusammenarbeit mit GLOBAL 2000 eindrucksvoll untermauert.

Meistgelesene BLOGS

Nicole Mayer
16. Jänner 2025
Gründe für das neue Excellence Framework EuropeDas aktuelle gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Umfeld in Europa stellt Organisationen vor immer größere Herausforderungen. Exzellente Organisat...
AWS (Amazon Web Services)
07. Jänner 2025
Jedes Jahr fordert Krebs weltweit etwa 10 Millionen Menschenleben, und die WHO geht davon aus, dass die weltweiten Krebserkrankungen bis 2040 um 60 Prozent steigen werden. Während die Welt immer noch ...
AWS (Amazon Web Services)
23. Jänner 2025
Von Maureen Lonergan, VP, Amazon Web Services (AWS) Training and Certification Unternehmen haben bereits viel über generative KI gesprochen und versucht, die Auswirkungen auf das eigene Unternehmen zu...
Firmen | News
27. Jänner 2025
Internationale Geschäftsreisen sind ein essenzieller Bestandteil vieler Unternehmen und erfordern eine präzise Planung, um Zeit- und Ressourcenkosten zu minimieren. Gerade im europäischen Markt, wo di...
Nicole Mayer
29. Jänner 2025
Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und Quality Austria suchen wieder die besten Organisationen in Österreich. Bis 15. März haben Organisationen noch die Möglichkeit, sich online au...
Nicole Mayer
29. Jänner 2025
Wie wird sich der Trainingsbereich weiterentwickeln und welche Trends sind nun wirklich gekommen, um zu bleiben? Was erwartet uns 2025 im Bereich der Aus- und Weiterbildungsangebote, um den anderen im...
Alfons A. Flatscher
30. Jänner 2025
Der mündige Wähler hat Konsequenzen gezogen – und er wird es wieder tun.Die Welt befindet sich im Umbruch. Eine konservative Welle rollt: Donald Trump in den USA, Giorgia Meloni in Italien, Javier Mil...

Log in or Sign up