Sonntag, April 20, 2025
IT die nicht kaputt wird
Foto: Gerhard Leichtfried, Country Manager Austria bei IGEL: »Unternehmen haben in der Pandemie rasch und sicher auf Homeoffice umschalten können.«

Bei IGEL gibt es mit der gestiegenen Nachfrage nach flexiblen Arbeitsumgebungen ein ­Rekordwachstum in Österreich – bei Kundenprojekten ebenso wie in der Partnerlandschaft.

Der deutsche Experte für den Zugriff auf digitale Arbeitsplätze, IGEL Technology , hat die Trennung zwischen Hardware und Software bereits vor einigen Jahren vorgenommen und war damit gut beraten: Hardware ist in den IT-Infrastrukturen der Unternehmen zur »Commodity« geworden. Der Hersteller kann sich heute mit Softwarelösungen differenzieren, hat als Add-on aber weiterhin auch eigene Hardware im Angebot. Die Entkoppelung macht es möglich, Produkte für Arbeitsplatzumgebungen und Zugangslösungen auch von Marktbegleitern und Mitbewerbern zu unterstützen – vorausgesetzt diese erfüllen gewisse Mindestanforderungen. Der Mehrwert für die Unternehmenskunden: Sie können vergangene Investitionen in IT-Geräte weiter nutzen. Und die Anforderungen halten sich durchaus in Grenzen. Um mit dem IGEL OS kompatibel zu sein, muss die Hardware am Endpoint eine 64-bit-Architektur unterstützen, mit einem Prozessor von wenigstens 1 GHz Taktung sowie einen 2 GB großen RAM-Speicher.

»Mit diesem überschaubaren Minimum haben Unternehmen sehr rasch ihre Mitarbeiter*innen von den Office-Umgebungen in Heimarbeitsplätze schicken können«, spricht Österreich-Manager Gerhard Leichtfried von einem Push für IGEL-Lösungen und »sehr positivem Feedback den letzten Monaten«. So haben Unternehmen in der ersten Zeit der Pandemie bei Geräteengpässen unkompliziert auch Privatgeräte für den Firmenzugriff verwenden können. Der Zugriff aufs Netzwerk und Unternehmensanwendungen war zugleich kein Supergau für die Unternehmenssicherheit: In der abgekapselten, schreibgeschützten Linux-Umgebung, die IGEL auf den Endgeräten bietet, können die User beim besten Willen nichts anstellen. So wird die Lösung »IGEL UD Pocket« einfach über einen USB-Stick gebootet. Sie öffnet in Kombination mit einem Cloud-Gateway einen abgesicherten Zugang zur Firmenumgebung. Auch eine unabsichtliche Aktivierung von Schadcode ist hier nicht möglich. IGEL liefert diesen Level an Sicherheit auf jeglichem Endgerät.

Das Österreichteam hat 2020 das erfolgreichste Jahr in der Firmengeschichte des deutschen IT-Spezialisten geschrieben. Steigerungsraten von 267 % im Softwarebereich im Jahresvergleich und 405 % Wachstum in der Sparte »Maintenance« erinnern an die Goldgräberzeit in der IT in den Neunziger-Jahren. Diese Aufbruchstimmung ist bei Leichtfried und seinem Team auch heuer zu spüren – mit Steigerungsraten von 350 % im ersten Quartal. Der Trend zu sicheren Umgebungen für Cloud Workspaces spielt dem europäischen IT-Hersteller in die Hände. Die pandemiebedingten Herausforderungen wurden zum Katalysator für virtuelle Desktop-Infrastrukturen (VDI), um produktives Arbeiten von überall aus zu ermöglichen. »Das wird auch nicht mehr zurückgehen«, ist Leichtfried überzeugt.

Typischer Fall

Während IGEL historisch vor allem Kunden im Mittelstand und unter den Größeren in der Industrie serviciert hat – produzierende Unternehmen wie Mayr-Melnhof und Voestalpine, ÖBB, Bawag, bis hin zu Dienstleistern wie Caritas, Rotes Kreuz und Vinzenz Gruppe – will man nun Unternehmen im öffentlichen und privaten Sektor aller Art ansprechen. Ihnen sollen Technologielösungen zu leistbaren Konditionen mit dem klaren Nutzen der Einfachheit im Management von Desktop-Computing und gleichzeitig hohen Sicherheitsstandards geboten werden.

Gibt es denn auch ungewöhnliche Einsatzbereiche für die Endpoint-Lösungen von IGEL? Leichtfried hält bei dieser Frage nachdenklich inne und liefert eine nur auf dem ersten Blick exotische Anwendung. Produzierende Unternehmen nutzen die lüfterlose Hardware, die fast nicht kaputt werden kann, jahrelang ohne Veränderungen an teils bereits völlig verstaubten Maschinen. Der physische Ort des Geräts kann dabei sogar in Vergessenheit geraten – es läuft ja, und läuft und läuft. Das Beispiel veranschaulicht die Idee bei IGEL, Technik auf einfache Weise langfristig nutzbar zu machen.

Am klassischen Arbeitsplatz deckt der Hersteller mit einer Reihe an »Konnektoren« das breite Spektrum der Cloud-Workspace-Anbieter wie Citrix, VMware und auch neuere Player am VDI-Markt wie AWS und Microsoft mit seinem Azure Virtual Desktop oder Microsoft 365 ab. Dennoch werde man Anwendungen mit extremer Rechenleistung am physischen Gerät vielleicht nie vom klassischen Desktop wegbekommen, vermutet Leichtfried. »Für Standardanwendungen eignen sich unsere Technologielösungen aber in der Abdeckung vieler Bereiche sehr gut.«

Der Erfolg von Herstellern wie IGEL geht einher mit dem Wandel im Cloud-Geschäft der IT-Industrie. Vor zehn Jahren wurde in den IT-Abteilungen der Unternehmen die Sinnhaftigkeit der Auslagerung von Anwendungen in die Cloud groß diskutiert. Das Thema gilt heute als abgehakt: Sicherheit und Leistbarkeit sind gegeben, auch wenn weiterhin nicht alles in die Cloud-Infrastrukturen wandert. Derzeit gilt der Mittelweg mit Teilen in der Cloud und Teilen am Boden – ein hybrider Ansatz, der mitunter auch rechtliche Anforderungen für das Hosting von IT berücksichtigt –, oft als beste Lösung.

Push für Partner

Um auch für die Branchenpartner, die die Softwareumgebung »Next Generation Edge Operating System« und das Thema Endpoint in die Unternehmen bringen, mehr Erfolg herauszuholen, hat der Hersteller Anfang des Jahres eine Initiative vorgestellt. Der Name ist Programm: »Velocity« unterstützt den erweiterten Vertriebsarm – IGEL spricht seine Klientel nicht direkt, sondern ausschließlich über den Channel an – mit gezielten Maßnahmen wie die Entwicklung von Vertriebsqualifikationen und eine gemeinsame Endkundenansprache. »Wir erweitern das Know-how unserer Partner über vertriebliche ebenso wie technische Trainings«, erklärt Fabian von Böhl, Senior Channel Marketing Manager bei IGEL. Und auch kommerziell sollen die IT-Anbieter an den Cloud- und Arbeitsplatztrends mitnaschen, mit Rabattprogrammen, Budgets für die gemeinsame Marktentwicklung und einem modernisierten Partnerportal.

Die größten Partner sind ACP, Bechtle, Cancom, Kapsch BusinessCom und 31 teils regionale Größen wie TIP und ITDOC in Vorarlberg. Mit einer Verdoppelung der Partnerlandschaft in fünf Jahren ist IGEL heute an 81 Standortorten in Österreich vertreten. Die Enduser-Computing-Experten von Böhl und Leichtfried sehen das als Zeichen, dass ihre »Story und Vision richtig ist«.

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