Samstag, April 19, 2025
Alle Wege führen in die Cloud

Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen überholen die Langsamen. Ein Kommentar von Olaf Holst, OPTIMAL SYSTEMS GmbH.

Von Eberhard von Kuenheim, langjähriger Manager und Vorstandsvorsitzender der BMW AG, ist das folgende Zitat bekannt: »Wettbewerb ist immer mehr und mehr eine Frage richtiger Beherrschbarkeit von Zeit. Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen überholen die Langsamen.« Im Zeitalter der Digitalisierung kommt dem Faktor Zeit eine immer wichtigere Bedeutung zu. Denn Technologien wie Internet of Things (IoT), Augmented Reality und künstliche Intelligenz sorgen für ein exponentielles Datenwachstum. Einer Studie von IDC zufolge soll die weltweite Datenmenge auf 175 Zettabyte im Jahr 2025 wachsen. Die Hauptanforderung stellt jedoch nicht die Speicherung dar, sondern die Nutzung: Fast 30 % der Daten müssen in Echtzeit verarbeitet werden, um sie effizient nutzen zu können.

Damit ist klar, dass die Reise bei der Datenverarbeitung im Schnellzug vonstatten gehen muss. Die damit verbundenen Herausforderungen lassen sich jedoch nicht mit den bisherigen Methoden, gleichen Partnern sowie im Korsett bestehender Rahmenbedingungen lösen. Beim Informationsmanagement müssen neue und vor allem kurze Wege beschritten werden. Oder anders gesagt: Wer sich heute für eine Enterprise-Content-Management-Anwendung interessiert oder Content-zentrische Lösungen entwickeln möchte, sollte zukunftssicher denken und muss sich zwingend für einen cloudbasierten Ansatz entscheiden.

Nicht nur Corona hat es deutlich gezeigt: Veränderungen sind dann relativ problemlos möglich, wenn ein Unternehmen adaptiv darauf reagieren kann. Die Mitarbeiter müssen von einem Tag auf den anderen von Zuhause aus und trotzdem datenschutzkonform arbeiten. Wer hier einen Plan B in der Schublade liegen hatte, war den Mitbewerbern gegenüber klar im Vorteil. Denn adaptive Unternehmen ahnen Trends und Kundenwünsche von morgen voraus, nutzen technologiegetriebene Innovationen, um diese zu erfüllen, und sind für den permanenten Wandel sowie akute Fälle gerüstet. Die Herausforderung besteht darin, nicht nur kurzfristig reagieren zu können.

Bereits heute müssen aus technologischer Sicht die Weichen so gestellt werden, dass sich damit auch Fragen beantworten lassen, die in drei bis fünf Jahren aktuell werden – oder gar noch komplett unbekannt sind. Unternehmen müssen jetzt über Systeme nachdenken, die sie vom Wettbewerb abheben, ohne den zukünftigen Wettbewerb zu kennen. Das gilt ebenso für Geschäftsmodelle, die im Moment noch funktionieren, aber in Zukunft nicht mehr. Die Lösung für die damit verbundenen Herausforderungen besteht darin, sich gedanklich davon zu lösen, dass diese mit reinen On-premises-Anwendungen lösbar sind. Denn: Man kann nicht besser werden als der Wettbewerb, wenn man die gleiche Technologie nutzt!

Die Zukunft liegt in der Cloud. Ohne Wenn und Aber. Neue IT-Systeme sollten daher auf einem nativen Cloud TecStack aufsetzen. Aktuell schmücken sich zwar viele Anwendungen mit einem Cloud-Etikett – aber darunter verbergen sich oft »nur« virtuelle Maschinen. Neue IT-Systeme sollten natürlich auch on-premises funktionieren, und zwar möglichst schnell und einfach.

Das Zauberwort dafür lautet Container. Mit entsprechenden Infrastrukturen wie Kubernetes lassen sich Systeme in der Cloud skalieren und vor Ausfall schützen – und das ganz ohne Windows. Wenn die neuen IT-Systeme beides können, dann öffnet sich einem Unternehmen der Weg in die hybride Zukunft. Es kann frei entscheiden, was »zuhause« laufen soll und was in der Public Cloud laufen darf.

Schneiden Sie alte Zöpfe ab und den Kopf gleich mit: Neue IT-Systeme müssen immer auch »headless« funktionieren. Nur so lassen sich die schönen neuen Funktionen auch in vorhandene Systeme integrieren. Immer vorausgesetzt, die Legacysoftware lässt das zu. Ein »Web only«-Ansatz im Frontend ist ein Muss. Denn niemand möchte noch sperrige, schwer zu wartende Windowsanwendungen mit angehängten Lizenzrucksäcken.

Neue IT-Systeme müssen auch wirklich »neu« sein. Denn Digitalisierung besteht nicht darin, eine App vor eine Hostanwendung zu bauen! Wenn ein Unternehmen diese Vorgaben in seiner künftigen IT-Strategie berücksichtigt, dann kann der Markt von ihm wollen, was er will – die eigene IT ist nicht nur immer dabei, sondern bereits die entscheidenden Schritte voraus.

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