Mittwoch, April 23, 2025

Die Entwicklung künstlicher Intelligenz schreitet voran. Zunehmend warnen prominente Stimmen vor den zu wenig gesehenen Gefahren.

Selbstfahrende Autos, clevere Sprachassistenten, immer besser Schach und sogar Go spielende Computerprogramme, hilfreiche Chatbots: Künstliche Intelligenz ist eine rasant wachsende Technologie, für die sich täglich neue Anwendungsgebiete finden lassen. Wenn vor ihnen gewarnt wird, dann meist in Zusammenhang mit drohender Verdrängung von Menschen vom Arbeitsmarkt. Freunde von Science-Fiction-Filmen haben allerdings ganz andere Ängste: Immerhin haben manche KIs, wie etwa jene in der Filmreihe »Terminator«, auch die Ausrottung ihrer Schöpfer im Sinn.

Was nach gruseligen Hirngespinsten klingt, wiederholen aber auch prominente Stimmen aus Wissenschaft und Wirtschaft. Die Entwicklung einer aus dem Ruder laufenden KI könnte sich als »größte Katastrophe der Menschheit« entpuppen, meint etwa der berühmte Physiker Stephen Hawking. Schon 2015 hatte der Wissenschafter mit 1.000 Kollegen zu einem Bann für die Entwicklung autonomer Waffensysteme aufgerufen, um ein neues Wettrüsten auf dem Feld militärischer KI und Robotik zu verhindern.

Elon Musk, Technik-Skeptiker?

Nun stimmt ein weiterer berühmter Pionier dem Physikgenie prominent zu: Dem Tesla-Gründer, Innovator und potenziellen Mars-Besiedler Elon Musk sagt man ja für gewöhnlich kaum Berührungsängste mit neuen Technologien nach, doch in Sachen KI packte auch er kürzlich die ganz großen rhetorischen Geschütze aus.

Uneingeschränkte KI-Entwicklung stelle das »größte Risiko für unsere Zivilisation« dar – deshalb, so der überraschende Aufruf des Self-made-Milliardärs, sei eine proaktive Regulierung der Technologie durch die Staatengemeinschaft bitter notwendig. Im Unterschied zu anderen Gefahren sei eine bloß reaktive Regulierung – sprich, die nachträgliche Beurteilung der jeweiligen potenziellen Gefahr – unter Umständen »für die gesamte menschliche Zivilisation« existenziell lebensbedrohend. Auch Musk engagiert sich bereits seit längerer Zeit auf diesem Gebiet und ist wiederholt als Warner vor den Gefahren unregulierter KI-Entwicklung aufgetreten. Eine Milliarde US-Dollar investierte der südafrikanische Visionär bereits 2015 in einen Forschungsfonds, der Wissenschaftern die Mittel zur Risikoabschätzung und benevolenten sozialen Entwicklung der potenziell desaströsen Technologie zur Verfügung stellen soll.

Besondere Sorge macht Musk und anderen Kritikern dabei vor allem die Unberechenbarkeit der Technik: Wie sich eine dem Menschen intellektuell nahekommende oder ihn sogar übertreffende KI verhalten würde, ist kaum abschätzbar, vor allem, weil die – schon jetzt systematisch einprogrammierte – Fähigkeit zum eigenständigen Lernen und damit zur evolutionären Selbstverbesserung ab einem kritischen Punkt zu exponentiellen Fortschrittssprüngen führen könnte. Das Resultat, so die Befürchtung, wären hyperkomplexe Algorithmen und Systeme, deren Funktionieren und Entscheidungen für Menschen letztlich undurchschaubar  – und möglicherweise schädlich wären. Klingt nach Science-Fiction? Genau wie selbstfahrende Autos – und Menschen auf dem Mars.

Meistgelesene BLOGS

Nicole Mayer
16. Jänner 2025
Gründe für das neue Excellence Framework EuropeDas aktuelle gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Umfeld in Europa stellt Organisationen vor immer größere Herausforderungen. Exzellente Organisat...
AWS (Amazon Web Services)
07. Jänner 2025
Jedes Jahr fordert Krebs weltweit etwa 10 Millionen Menschenleben, und die WHO geht davon aus, dass die weltweiten Krebserkrankungen bis 2040 um 60 Prozent steigen werden. Während die Welt immer noch ...
AWS (Amazon Web Services)
23. Jänner 2025
Von Maureen Lonergan, VP, Amazon Web Services (AWS) Training and Certification Unternehmen haben bereits viel über generative KI gesprochen und versucht, die Auswirkungen auf das eigene Unternehmen zu...
Firmen | News
27. Jänner 2025
Internationale Geschäftsreisen sind ein essenzieller Bestandteil vieler Unternehmen und erfordern eine präzise Planung, um Zeit- und Ressourcenkosten zu minimieren. Gerade im europäischen Markt, wo di...
Nicole Mayer
29. Jänner 2025
Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und Quality Austria suchen wieder die besten Organisationen in Österreich. Bis 15. März haben Organisationen noch die Möglichkeit, sich online au...
Nicole Mayer
29. Jänner 2025
Wie wird sich der Trainingsbereich weiterentwickeln und welche Trends sind nun wirklich gekommen, um zu bleiben? Was erwartet uns 2025 im Bereich der Aus- und Weiterbildungsangebote, um den anderen im...
Alfons A. Flatscher
30. Jänner 2025
Der mündige Wähler hat Konsequenzen gezogen – und er wird es wieder tun.Die Welt befindet sich im Umbruch. Eine konservative Welle rollt: Donald Trump in den USA, Giorgia Meloni in Italien, Javier Mil...

Log in or Sign up