Dienstag, April 22, 2025

Der neuerliche Wechsel an der Spitze der Alpine Bau GmbH ist fix: Anfang April nimmt Arnold Schiefer den Chefsessel des angeschlagenen Salzburger Baukonzerns ein.

Der seit November in dieser Funktion interimistisch tätige deutsche Restrukturierungsmanager  Josef Schultheis wird die notwendige Sanierung weiter vorantreiben. Bei Verhandlungen mit Bund, Gläubigern und dem spanischen Alpine-Eigentümer FCC verständigte man sich auf einen 30-prozentigen Schuldennachlass. Ohne diesen Haircut wäre die Alpine vermutlich zahlungsunfähig. Die Rede ist von 600 Mio. Euro Bankverbindlichkeiten, der Betriebsverlust für 2012 wird mit rund 300 Mio. Euro beziffert.

Arnold Schiefer soll »als anerkannter österreichischer Spitzenmanager« das Unternehmen »wieder zu einem profitablen Baukonzern mit effizienten, schlagkräftigen Strukturen machen«, wie die Alpine mitteilte. Der 46-jährige Betriebswirt ist thematisch mit den Bereichen Straße und Schiene eng vertraut – nicht die schlechteste Voraussetzung für ein Job in der Baubranche. Seit 2000 arbeitete sich Schiefer im blau-orangen Infrastrukturministerium durch solides Fachwissen zum Sekretär der überforderten Minister Monika Forstinger bzw. Mathias Reichhold hoch und leitete die Sektion Straße, eine bis dahin stets schwarz besetzte Position. Im September 2005 brachte ihn Hubert Gorbach zur ÖBB, wo er zunächst die Projektleitung für den Bau des Wiener Hauptbahnhofs übernahm und anschließend als Mann für alle Fälle durch die Vorstandsetagen der Tochtergesellschaften gereicht wurde. Zuletzt war Schiefer als Vorstandsdirektor bei Rail Cargo Austria tätig. Neben den ausgezeichneten ÖBB-Kontakten ist der gebürtige Oberösterreicher auch in der FPÖ gut verankert. Schiefer ist Mitglied der schlagenden Verbindung Teutonia, zum dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wird ihm ein enges Verhältnis nachgesagt.

Zumindest die Beziehungen zur ÖBB werden dem designierten Alpine-Chef nützlich sein. Auf Schiefer wartet ein Knochenjob: Der Forderungsverzicht war nur der erste Schritt. Ob die weiteren Punkte des Sanierungsplans aufgehen, ist ungewiss. Die Konzernmutter FCC muss insgesamt 150 Mio. Euro Kapital zuschießen. Die Töchter stehen bereits zum Verkauf: Nach der Hazet Bau hat Konkurrent Porr hat bereits die Fühler ausgestreckt, bei GPS und Alpine Energie könnte es länger dauern. Insgesamt sollen die Unternehmen 200 Mio. Euro einbringen – laut Experten ein illusorischer Wert.

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