Dienstag, Mai 20, 2025

Zwischen den USA und Österreich herrschen trotz multipler Krisen stabile Wirtschaftsbeziehungen - die künftig wohl noch mehr an Bedeutung gewinnen werden. Das sagt nicht nur die US-Botschafterin Kennedy, es lässt sich auch einer neuen Studie über die transatlantischen Handelsbeziehungen nachlesen, die von der Amerikanischen Handelskammer in Österreich und Accenture durchgeführt wurde.

Titelbild: Micheal Zettel, Präsident der AmCham, gemeinsam mit Österreichs US-Botschafterin Victoria Reggie Kennedy. (Credit: Accenture/Csaky)

„Die starken und beständigen Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und Österreich haben den Krisen der letzten Jahre erfolgreich getrotzt. Österreich verzeichnet eine positive Handelsbilanz und der Zielmarkt USA gewinnt zunehmend an Bedeutung“, erklärt Michael Zettel, Präsident der Amerikanischen Handelskammer in Österreich (AmCham) und Country Managing Director von Accenture Österreich, anlässlich der Präsentation der gemeinsamen Studie von AmCham und Accenture zu der Entwicklung der transatlantischen Handelsbeziehungen. Auch vor Ort: Die US-Botschafterin in Österreich, Victoria Reggie Kennedy - sie betonte in ihren Eröffnungsworten das große Interesse der USA, die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen zu Österreich und Europa weiter zu stärken und Handelsbarrieren abzubauen.

„Die Staaten sind für die heimischen Unternehmen der drittwichtigste Zielmarkt und der wichtigste außerhalb der Europäischen Union“, so Zettel. Österreich exportiert Waren im Wert von 11,1 Milliarden Euro in die USA. Das sind 6,7 Prozent der Gesamtexporte. Nach Deutschland exportieren österreichische Unternehmen einen Warenwert von 49,9 Milliarden Euro, gefolgt von Italien mit 11,2 Milliarden Euro. Die Studie zeigt, dass die Fluktuation im Warenhandel sogar in den Krisenjahren 2020–2022 kaum schwankte. „Der Handel ist robust, resilient und krisenresistent“, unterstreicht Zettel, das mache die USA zu einem besonders verlässlichen Partner.

„Der transatlantische Handel ist von Schlüsseltechnologien geprägt“, erklärt Philipp Krabb, Research Lead Accenture Österreich, der diese Studie erstellt hat. „Der Anteil von Hochtechnologiegütern am Gesamtwarenhandel beträgt zwischen 65 und 70 Prozent“, so Krabb. Zu den Branchen zählen: chemische und pharmazeutische Produkte, Teile für Luftfahrt, Raumfahrt oder KFZ, Maschinen, optische und elektronische Geräte.

Wachstumstreiber für die österreichische Wirtschaft

„Die Top-50-US-Unternehmen in Österreich sind Wachstumstreiber für die heimische Wirtschaft. Sie verantworten 2,6 Prozent des BIP, schaffen und sichern 133.000 Arbeitsplätze und zahlen 4,7 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben in Österreich“, führt Zettel aus. Gleichzeitig investieren österreichische Unternehmen in ihre US-Standorte. Das Investitionsvolumen beträgt hier rund 14 Milliarden Euro. „Österreichische Unternehmen verstärken ihre Präsenz auf dem US-Markt“, bestätigt auch Krabb. Er nennt zwei Beispiele: „Red Bull hat einen Marktanteil von 43 Prozent bei Energy Drinks in den USA. 2019 haben sie ein Produktions- und Abfüllwerk in Arizona eröffnet und ab 2027 werden sie ein Verteilzentrum in North Carolina betreiben. Ihr Investitionsvolumen liegt bei 650 Millionen Euro. Die Alpla Group ist bereits heute mit 17 Standorten in den USA vertreten. Die Staaten sind für das Vorarlberger Verpackungsunternehmen das zweitwichtigste Produktionsland.“

Stabile Lieferketten dank kontinuierlicher Beziehung

„Die Studie bestätigt, dass die starken und langfristigen Wirtschaftsbeziehungen die Basis für die stabilen Lieferketten sind. Österreich hat sich zu einem bedeutenden Zulieferer für die US-Wirtschaft entwickelt“, erläutert der Studienleiter weiter. Die Lieferungen von Vorleistungen haben sich seit dem Jahr 1990 verfünffacht. Die Zulieferungen aus den USA wiederum sind vor allem für die österreichische Industrie entscheidend.

Investitionskaiser für österreichische Start-ups

„Die österreichischen Start-ups profitieren von hohen US-Investitionen. Die USA sind Investitionskaiser“, erläutert Krabb. Zum einen sind die USA der wichtigste Venture-Capital-Investor außerhalb Europas für die heimischen Jungunternehmen, zum anderen investieren sie besonders hohe Summen in den späteren, kapitalintensiveren Finanzierungsrunden. „Gerade in stürmischen Zeiten sind verlässliche Partner entscheidend. Wir sehen hier ein enormes Potenzial. Unsere transatlantische Beziehung müssen wir mit einem Netzwerk, Wissensaustausch und Freihandel stärken“, findet Rechtsanwalt Martin Brodey, Legal Advisor der AmCham und unterstreicht: „Ein hoher Stellenwert der Rechtsstaatlichkeit und eine Wertegemeinschaft sind in Zeiten, in denen Geopolitik wieder eine fundamentale Rolle spielt, entscheidend.“

Zur vollständigen Studie gelangen Sie hier: amcham.at/studie

 

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