Dienstag, Mai 06, 2025
Einparken mit zwölf Neuronen
Foto: TU Wien

Die TU Wien entwickelte einen neuen Ansatz für die Programmierung Künstlicher Intelligenz und nahm sich dafür natürliche Nervenbahnen zum Vorbild.

Ein natürliches Gehirn funktioniert nicht nach Befehlen mit klaren logischen Anweisungen, sondern durch ein Netz von Zellen, die miteinander kommunizieren. Wissenschafter der TU Wien erarbeiteten nun einen neuen Ansatz für die Programmierung solcher neuronalen Netze, der die zeitliche Entwicklung der Nervensignale völlig anders beschreibt als bisher.

Sie ließen sich dabei von einem besonders einfachen und gut erforschten Lebewesen, dem Fadenwurm C. elegans, inspirieren. Mittels einer Simulation seines Gehirns am Computer und speziell angepassten Lernalgorithmen gelang es, bemerkenswerte Aufgaben zu lösen. Obwohl das Netzwerk des Wurms nur über zwölf Neuronen verfügt, kann man es beispielsweise trainieren, ein Auto in eine Parklücke zu manövrieren. Auch andere Anwendungen wie Objekt- oder Spracherkennung sind möglich.

»Neuronale Netze müssen zuerst trainiert werden«, erklärt Ramin Hasani vom Institut für Computer Engineering der TU Wien. »Man liefert einen bestimmten Input und passt die Verbindungen zwischen den Neuronen so an, dass am Ende möglichst zuverlässig der richtige Output geliefert wird.« Der Input kann etwa ein Bild sein und der Output der Name der Person, die darauf zu sehen ist. Während man bei komplexeren neuronalen Netzen nur das Ergebnis analysieren kann und die Abläufe im Inneren unüberschaubar sind, lässt das kleinere Netz der TU Wien Rückschlüsse zu, welche Nervenzellen welche Effekte hervorrufen. Autos werden vermutlich auch in Zukunft nicht von Würmern eingeparkt – mit der richtigen Architektur im Hintergrund kann Künstliche Intelligenz jedoch deutlich leistungsfähiger sein, als bisher angenommen.

Meistgelesene BLOGS

Nicole Mayer
16. Jänner 2025
Gründe für das neue Excellence Framework EuropeDas aktuelle gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Umfeld in Europa stellt Organisationen vor immer größere Herausforderungen. Exzellente Organisat...
AWS (Amazon Web Services)
07. Jänner 2025
Jedes Jahr fordert Krebs weltweit etwa 10 Millionen Menschenleben, und die WHO geht davon aus, dass die weltweiten Krebserkrankungen bis 2040 um 60 Prozent steigen werden. Während die Welt immer noch ...
AWS (Amazon Web Services)
23. Jänner 2025
Von Maureen Lonergan, VP, Amazon Web Services (AWS) Training and Certification Unternehmen haben bereits viel über generative KI gesprochen und versucht, die Auswirkungen auf das eigene Unternehmen zu...
Firmen | News
27. Jänner 2025
Internationale Geschäftsreisen sind ein essenzieller Bestandteil vieler Unternehmen und erfordern eine präzise Planung, um Zeit- und Ressourcenkosten zu minimieren. Gerade im europäischen Markt, wo di...
Nicole Mayer
29. Jänner 2025
Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und Quality Austria suchen wieder die besten Organisationen in Österreich. Bis 15. März haben Organisationen noch die Möglichkeit, sich online au...
Alfons A. Flatscher
30. Jänner 2025
Der mündige Wähler hat Konsequenzen gezogen – und er wird es wieder tun.Die Welt befindet sich im Umbruch. Eine konservative Welle rollt: Donald Trump in den USA, Giorgia Meloni in Italien, Javier Mil...
Nicole Mayer
29. Jänner 2025
Wie wird sich der Trainingsbereich weiterentwickeln und welche Trends sind nun wirklich gekommen, um zu bleiben? Was erwartet uns 2025 im Bereich der Aus- und Weiterbildungsangebote, um den anderen im...

REPORT | Meistgelesen

Log in or Sign up