Dienstag, April 29, 2025
Kopf des Monats: Der Vordenker

In der Wirtschaftskammer Österreich steht ein Generationenwechsel bevor. Harald Mahrer, scheidender Wirtschaftsminister, wird 2018 Langzeitpräsident Christoph Leitl beerben.

Der nächsten Bundesregierung wird er nicht mehr angehören, die Weichen an die Spitze der Wirtschaftskammer sind jedoch bereits gestellt. Harald Mahrer folgte Christoph Leitl bereits als neuer Chef des Wirtschaftsbundes. Die Kür zum WKO-Präsidenten ist traditionell nur noch eine Formsache.

Der 44-Jährige gilt als Vertrauter des voraussichtlichen Bundeskanzlers Sebastian Kurz. Probleme könnte es aber mit dem Koalitionspartner geben. Die FPÖ will die Pflichtmitgliedschaft in den Kammern abschaffen. Mahrer kann das naturgemäß nicht gutheißen. Wie sich sein Faible für Start-ups und innovative Jungunternehmen mit der starren Gewerbeordnung und komplizierten Betriebsanlagegenehmigungen verträgt, dürfte ebenfalls interessant werden. Auch der bereits 1998 von Maria Rauch-Kallat angekündigte »One-Stop-Shop« für Gründer lässt noch immer auf sich warten.

Obwohl Mahrer sich schon während des Studiums in der Unipolitik engagierte und für die Aktionsgemeinschaft als ÖH-Vorsitzender an der WU Wien fungierte, verfügt er innerhalb der ÖVP über keine Hausmacht. Der Wiener durchlief nie die klassische Parteikarriere und war auch nicht im Cartellverband. Dafür bringt er reichlich unternehmerische Erfahrung mit: Er leitete mehrere PR- und Consulting-Unternehmen, u.a. die von Wolfgang Rosam gegründete Agentur Pleon Publico. Zudem ist er Eigentümer der HM Tauern Holding Beteiligungsgesellschaft, die von seiner Frau, Andrea Samonigg-Mahrer, geführt wird.

Als ihn Reinhold Mitterlehner 2014 als Staatssekretär in die Regierung holte, hatte er als Präsident der Julius-Raab-Stiftung, dem Thinktank der Partei, mit ungewöhnlichen Ideen auf sich aufmerksam gemacht.

Inspiration holt sich der technologieaffine Polit-Quereinsteiger mit Hang zum schrillen Outfit aus philosophischen und wirtschaftspolitischen Schriften. Der »digitale Dandy«, wie ihn das profil nannte, gilt als belesen und lässt andere gerne durch eingestreute Zitate daran teilhaben. Gestandene Wirtschaftsbündler – Händler, Handwerker, Gastronomen – und seine künftigen Verhandlungsgegner in den Gewerkschaften könnten das weniger goutieren.

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