Freitag, April 18, 2025

Der Colocationanbieter Interxion hat eine große Erweiterung seines Rechenzentrums in Wien abgeschlossen. „VIE2“ umfasst 5.500 Quadratmeter Rechenzentrumsfläche mit einer Kapazität von 11 MW elektrischer Leistung. Letztere wurde von den Wiener Netzen bereitgestellt, die Versorgung basiert auf reiner Wasserkraft. Geschäftsleiter Martin Madlo bietet Unternehmen eine „hochverfügbare, skalierbare Infrastruktur" und damit einen weiteren "wichtigen Baustein für die digitale Infrastuktur Wiens“. Der internationale Rechenzentrumsdienstleister hat für die Erweiterung 40 Millionen Euro investiert. „So eine Summe ist in der Branche in Österreich nicht alltäglich. Damit stärken wir die heimische Wirtschaft“, betont Madlo.

Im Wettbewerb mit den großen Internetknotenpunkten Frankfurt, Paris, London und zuletzt auch Moskau spielt der Standort Wien als Hub nach Zentraleuropa eine Rolle. Trotz der Globalisierung werden lokale Datencenter immer Thema bleiben. „Wir sorgen dafür, dass Daten vor Ort gespeichert bleiben können. Damit unterliegen sie dem österreichischen Datenschutz“, argumentiert Madlo.

Installiert wurden die energietechnische Ausrüstung des neuen Datencenters (Mittel- und Niederspannungsschaltanlagen, Stromschienensysteme, Trafos und Energieleittechnik) von Siemens. Der Technologiedienstleister – selbst örtlicher Nachbar im 21. Wiener Bezirk - übernimmt auch Services und Wartung. Arnulf Wolfram, Leitung Sektor Infrastructure & Cities CEE Siemens, spricht in Zusammenhang mit der Erweiterung bei Interxion von „extremen Herausforderungen bei Tier-4-Rechenzentren“ in Fragen zu Ausfallssicherheit und Klimatechnik.
 
Förderungen wurden für den Ausbau nicht in Anspruch genommen. Madlo zufolge ist Wien „als Standort attraktiv genug“. Sie wären aber auch nicht möglich gewesen, denn Infrastruktur wird im Gegensatz zu Forschung und Entwicklung in Wien nicht gefördert. Eva Czernohorsky, Leiterin Technologie Services Wirtschaftsagentur Wien, bestätigt dennoch Überlegungen, künftig auch Investitionen in Infrastruktur zu unterstützen. Schließlich würden diese ebenfalls die F&E-Fähigkeit der Unternehmen stärken.

Interxion hat bereits angekündigt, wegen anhaltender Kundennachfrage weiter in Wien auszubauen. Die neuen Anlagen werden bei ihrer Fertigstellung bis zu weitere 1.600 Quadratmeter Rechenzentrumsfläche umfassen. „VIE2.3“ wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2015 eröffnet. Ein vierter Abschnitt soll im zweiten Halbjahr 2015 abgeschlossen werden.

Meistgelesene BLOGS

Andreas Pfeiler
19. Dezember 2024
Unlängst mit der Frage »Was sind die Gründe für die sinkende Produktivität in der Baustoffindustrie?« konfrontiert, begab sich der Autor dieser Zeilen auf die Suche nach Antworten. Und wurde rasch fün...
Josef Muchitsch
23. Dezember 2024
Die Entscheidung, die KIM-Verordnung auslaufen zu lassen, ist ein wichtiger Erfolg für die Bauwirtschaft und alle Beschäftigten. Ursprünglich eingeführt, um den Immobilienmarkt zu regulieren, hat die ...
Alfons A. Flatscher
19. Dezember 2024
Europa steht vor drängenden Herausforderungen: Banken sind zunehmend restriktiv, alternative Formen der Finanzierung sind unterentwickelt. Die Folge? Vielversprechende Projekte und innovative Ideen sc...
AWS (Amazon Web Services)
07. Jänner 2025
Jedes Jahr fordert Krebs weltweit etwa 10 Millionen Menschenleben, und die WHO geht davon aus, dass die weltweiten Krebserkrankungen bis 2040 um 60 Prozent steigen werden. Während die Welt immer noch ...
Nicole Mayer
16. Jänner 2025
Gründe für das neue Excellence Framework EuropeDas aktuelle gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Umfeld in Europa stellt Organisationen vor immer größere Herausforderungen. Exzellente Organisat...
AWS (Amazon Web Services)
23. Jänner 2025
Von Maureen Lonergan, VP, Amazon Web Services (AWS) Training and Certification Unternehmen haben bereits viel über generative KI gesprochen und versucht, die Auswirkungen auf das eigene Unternehmen zu...
Firmen | News
27. Jänner 2025
Internationale Geschäftsreisen sind ein essenzieller Bestandteil vieler Unternehmen und erfordern eine präzise Planung, um Zeit- und Ressourcenkosten zu minimieren. Gerade im europäischen Markt, wo di...
Nicole Mayer
29. Jänner 2025
Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und Quality Austria suchen wieder die besten Organisationen in Österreich. Bis 15. März haben Organisationen noch die Möglichkeit, sich online au...

Log in or Sign up