Montag, April 21, 2025

Carl Hennrich, Manfred Asamer, Bernd Wolschner und Robert Schmid vom Fachverband Steine-Keramik rechnen erst für 2012 mit einer nachhaltigen Besserung für die Branche.Nach dem erdbebenartigen Umsatzrückgang 2009 hat es für die Stein- und keramische Industrie im abgelaufenen Jahr nur zu einer Stagnation auf bescheidenem Niveau gereicht.

Dabei hat ein katastrophales erstes Quartal sogar noch Schlimmeres befürchten lassen. »Schlussendlich hat sich der Gesamtumsatz aber wiederum bei 3,2 Milliarden Euro eingependelt«, sagt Manfred Asamer, Obmann des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie. Deutlich schlechter hat sich die Situation der Arbeitnehmer entwickelt. Die Zahl der Beschäftigten sank gegenüber dem Vorjahresvergleich um 3,1 Prozent auf 14.328 Mitarbeiter, das sind um zwölf Prozent weniger, als vor der Krise in der Branche tätig waren.

Ganz gut geschlagen haben sich die Industriezulieferbetriebe. Die Feuerfestindustrie, die Feinkeramik­industrie und die Schleifmittelindustrie konnten ihren Umsatzrückgang von 17,29 Prozent im Jahr 2009 mit einem Plus von 19,51 Prozent wieder wettmachen. Deutlich schlechter ist es den Bauzulieferern ergangen. Nach minus 9,56 Prozent im Jahr 2009 sank der Umsatz 2010 um weitere 3,95 Prozent. Die größten Rückgänge gibt es in der Naturwerksteinindustrie (-15,04 %), der Schotterindustrie (-10,99 %), der Sand-Kiesindustrie (-7,64 %) und der Zementindustrie (-6,67%). Zudem lässt sich ein Trend zur Konzentration feststellen. 2010 ist der Anteil der zehn umsatzstärksten Unternehmen am Gesamtumsatz um sieben Prozent gestiegen.

Um einen weiteren Umsatzrückgang zu verhindern, fordert der Fachverband ein Festhalten an geplanten Infrastrukturprojekten. »Ein weiteres Streichkonzert wäre nicht nur für uns fatal, sondern gefährdet die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Österreich generell«, sagt Bernd Wolschner, stellvertretender Obmann des Fachverbandes. Deshalb wird auch die aktuelle Entwicklung beim Brennerbasis-Tunnel »mit großer Sorge« beobachtet. Es gehe dabei nicht nur um Projekte für die Baustoffindustrie, sämtliche Lebensbereiche einer modernen Gesellschaft seien von einer funktionierenden, modernen Infrastruktur abhängig.

 

>> Schwerpunkt Ausbildung:

Der Fachverband Steine-Keramik wird 2011 auch einen starken Akzent in Sachen Bildungspolitik setzen. Am Standort Leoben wird eine HTL für Roh- und Baustoffe ins Leben gerufen. Ab dem Schuljahr 2012/13 soll eine zielgerichtete Ausbildung angeboten werden, um das Qualitätsniveau im Roh- und Baustoffsektor weiter zu heben. Das Projekt wurde vom Fachverband initiiert, der auch als Hauptfinanzier auftritt. Alleine in den Zubau an die bestehende HTL werden 1,6 Millionen Euro investiert.

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