Freitag, April 18, 2025
Das Wohnbaupaket der Regierung: der aktuelle Status quo

Das von der Bundesregierung 2024 verabschiedete Baukonjunkturpaket sollte leistbaren Wohnraum fördern und den Erwerb von Immobilien erleichtern. Eine Analyse von Raiffeisen Immobilien zeigt, wie weit die Länder in der Umsetzung sind.

Das Paket sieht vor, dass die Bundesländer Wohnbaudarlehen mit einem maximalen Zinssatz von 1,5 % für Beträge bis zu 200.000 Euro vergeben können, um leistbaren Wohnraum zu fördern. Die Umsetzung dieser Maßnahmen variiert jedoch zwischen den Bundesländern. In einigen Bundesländern, wie Niederösterreich und der Steiermark, zeigen sich auch tatsächlich erste positive Effekte. Hier erhalten Antragsteller seit 2024 zusätzliche Zuschüsse von bis zu 10.000 Euro. In anderen Bundesländern wie Wien, Kärnten und Burgenland fehlen jedoch konkrete Umsetzungen.

Die Länder in der Übersicht: Eine Analyse von Raiffeisen Immobilien
Vorarlberg: In Vorarlberg bestehen bereits attraktive Förderungen, insbesondere durch die Wohnbauförderung des Landes. Allerdings hat das Regierungspaket für Verwirrung gesorgt und zu Verzögerungen beim Immobilienkauf geführt.
Tirol: Tirol gewährt einen Zinszuschuss von 1,5 % auf Bankkredite, die natürliche Personen zur Wohnraumschaffung aufnehmen. Die zinsgestützte Kreditsumme beträgt mindestens 50.000 Euro und maximal 200.000 Euro, was einem maximalen Zuschuss von 250 Euro monatlich entspricht. Die Zinsstützung wird nur in Verbindung mit einer Wohnbauförderung vergeben und erfreut sich großer Beliebtheit bei den Antragstellern.
Salzburg: Mit 1. Jänner 2025 trat die neue Wohnbauförderung des Landes Salzburg in Kraft. Für den Kauf eines Eigenheims gibt es bis zu 80.000 Euro an Förderung. Zudem wurde ein Annuitätenzuschuss von bis zu 500 Euro monatlich eingeführt, um die Finanzierung von Immobilien zu erleichtern.
Oberösterreich: Behält das bestehende System der Wohnbauförderung bei, reduziert jedoch den Zinssatz für Landesdarlehen auf 1,5 % für die ersten 20 Jahre. Die Darlehenshöhe beginnt bei 75.000 Euro, mit möglichen Zuschlägen, beispielsweise für Kinder oder ökologische Bauweisen.
Steiermark: Hat die Wohnbauoffensive des Bundes am 1. September 2024 umgesetzt. Die Maßnahmen werden sehr gut angenommen, die Anzahl der Eigenheimförderungen hat sich im letzten Quartal 2024 im Vergleich zum laufenden Jahr fast verdreifacht. Für Privatkunden gibt es zwei Förderschienen, die ein Direktdarlehen des Landes mit sehr günstigen Fixzinskonditionen bis zu 200.000 Euro ermöglichen – sowohl für den Eigenheimbau als auch für den Kauf eines bestehenden Eigenheims, das innerhalb von drei Jahren umfassend energetisch saniert werden muss. Zudem gibt es für Jungfamilien einen Direktzuschuss des Landes bis zu 10.000 Euro.
Kärnten: In Kärnten wurden noch keine konkreten Vorschläge zur Umsetzung des Wohnbaupakets unterbreitet. Man beobachtet die Umsetzungen in anderen Bundesländern.
Niederösterreich: Die Eigenheimförderung im Rahmen des Baukonjunkturpaketes wurde am 2. Juli 2024 beschlossen. Zusätzlich zum Landesdarlehen wird ein Einmalzuschuss von 5 % eines Bankdarlehens bis 200.000 Euro gewährt. Niederösterreich bringt mehr als das Doppelte der Bundesmittel in die Wohnbauförderung ein, was die Attraktivität der Förderung deutlich erhöht.
Wien: Derzeit keine Förderungen für den Erwerb von Eigentum im Rahmen des Konjunkturpakets geplant.
Burgenland: Bisher keine konkreten Umsetzungsmaßnahmen des Baukonjunkturpaketes

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