Dienstag, April 08, 2025
Bewilligungszahlen weiter rückläufig
»Wir rechnen auch 2024 damit, dass die Baubewilligungen weiter zurückgehen. Damit halten die negativen Dominoeffekte weiter an«, befürchtet Robert Schmid, Fachverband Steine-Keramik. (Bildquelle: JanaMadzigon)

Die Zahl der Baubewilligungen brach 2023 auf 47.200 ein und halbierte sich damit in den letzten Jahren. Weiterhin rückläufig ist die Zahl der geförderten Wohneinheiten. Ein leichter Aufwärtstrend lässt sich mit 2,2 Milliarden bei den Förderausgaben feststellen.

»Wir stecken seit Jahren in einer besorgniserregenden Negativspirale aus einbrechenden Baubewilligungen, hohen Rohstoffkosten, steigenden Wohnkosten und der demographischen Entwicklung«, kommentiert Robert Schmid, Obmann des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie, die Wohnbauförderungsstatistik 2023, die alljährlich mit dem Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen (IIBW) erstellt wird.
Lagen die Höchstwerte für baubewilligte Wohneinheiten Ende der 2010er-Jahre noch bei über 85.000, so waren es im vergangenen Jahr nur mehr 47.200 – das ist fast eine Halbierung innerhalb weniger Jahre. Die Ausgaben der Wohnbauförderung erreichten zwar mit 2,2 Milliarden Euro den Zehnjahresschnitt, die Anzahl der Zusicherungen liegt mit 17.000 aber um 31 % unter dem Zehnjahresschnitt.
Ordentlich zulegen konnte hingegen die Sanierung. Die Förderungsausgaben der Bundesländer beliefen sich 2023 auf 690 Millionen Euro Gemeinsam mit der Umweltförderung des Bundes wurden 1,05 Milliarden Euro für die Wohnhaussanierung ausgeben. »Das ist 50 % über dem Zehnjahresdurchschnitt und ein deutlicher Indikator, dass sich die Förderungen vom Neubau in Richtung Sanierung verlagern«, sagt Studienautor Wolfgang Amann. Der Verlust im Neubau kann damit laut Schmid aber »bei weitem nicht kompensiert werden«.

Forderungen an die Politik
Basierend auf den Studienergebnissen, fordert Robert Schmid von einer künftigen Bundesregierung gezielte Leistungsanreize für leistbares Wohnen, die Abschaffung oder zumindest Lockerung der strengen Kreditvergaberichtlinien sowie die Zweckbindung und Attraktivierung der Wohnbauförderung. »Die Deckung des Grundbedürfnisses nach Wohnen und die Finanzierung des Wohnbaus zählen zu den wichtigsten gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Themenstellungen und sind ein Handlungsauftrag, dem sich keine politische Partei entziehen darf«, so Schmid.

 

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Die Ausgaben der Wohnbauförderung erreichten 2023 mit 2,2 Milliarden Euro zwar den Zehnjahresschnitt, die Anzahl der Zusicherungen liegt mit 17.000 aber um 31 Prozent unter dem Zehnjahresschnitt.

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