Mittwoch, Mai 21, 2025

Vier Tage arbeiten, drei Tage frei. Während manche Betriebe bereits solche Versuche gestartet haben, gilt dieses Arbeitszeitmodell vor allem in der Bau- und Immobilienbranche noch als unbekanntes Terrain. Das Generalunternehmen Handler wagt den ersten Schritt. 

Gemeinsam mit der Universität Wien wurden die Mitarbeiter*innen der Handler Gruppe durch eine dreimonatige Testphase der Vier-Tage-Woche begleitet. Dabei wurden in mehreren Umfragen Veränderungen zu Arbeitspensum und Stresslevel sowie zu psychischer und physischer Gesundheit abgefragt. Mit positivem Ergebnis: Zeitdruck, unerledigte Aufgaben und Erschöpfungszustände haben sich signifikant verringert, während bei Performance, Arbeitszufriedenheit und Work-Life-Balance ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen ist.

Mit 80 Prozent positiven Rückmeldungen hat man sich im Unternehmen nun für die 4-Tage-Woche ausgesprochen. 10 Prozent der Mitarbeiter*innen haben die Testphase neutral bemessen, weitere 10 Prozent haben sich dagegen ausgesprochen. Aus den kritischen Rückmeldungen leite man jetzt passende Maßnahmen für die entsprechenden Bereiche ab.

Grund für die Einführung ist laut CEO Markus Handler unter anderem eine bessere Work-Life-Balance für Mitarbeiter*innen - aus der langfristig Motivation und Kreativität für neue Ideen entspringen soll. „Mit der Einführung der Vier-Tage-Woche schaffen wir mehr Raum für eigenständiges und flexibles Arbeiten. Wir haben uns dafür entschieden, immer in die Zukunft zu denken.“ Außerdem ermögliche die 4-Tage-Woche die Einsparung von Energiekosten und CO2-Emissionen.

Gestartet wird in die Vier-Tage-Woche alles andere als zaghaft. Das Vorhaben wird über die komplette Unternehmensgruppe ausgerollt, bei Angestellten wie bei Arbeiter*innen, sowohl im Büro wie auch auf der Baustelle. Es bleiben zwar Herausforderungen wie Flexibilität auf Projektebene, klare Kommunikation oder auch die Einteilung auf der Baustelle, daran arbeite man aber, so Handler. Gewohnte Prozesse wurden im Zuge der Testphase überdacht und verbessert; Verknappung - wie man sie aus Methoden wie Lean Management kennt - sei aber immer auch Treiber für Effizienz.

(Titelbild: iStock)

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