Sonntag, Mai 04, 2025
Best of Stahlbau

Jedes Jahr fragt der Bau & Immobilien Report führende österreichische Stahlbauunternehmen nach ihren Vorzeigeprojekten. Dieses Mal führt die virtuelle Baustellentour neben Österreich auch nach Deutschland und Sri Lanka.

Hartl Metall: Neue Produktionsstätte für Burg Design, Österreich

Der Steyrer Automobilzulieferer und Siebdruckspezialist Burg Design baut seinen Produktionsstandort aus. Optischer Hingucker der neuen, rund 4.200 Quadratmeter großen Produktionshalle ist ein extravagantes Vordach, das mit einer bis zu sechs Meter weiten Auskragung hohe Ansprüche an die Statik stellt. Für die Umsetzung wurde mit Hartl Metall ein Unternehmen aus der Region betraut. Dabei haben sich die kurzen Wege zur Baustelle sowohl für Auftraggeber als auch für Auftragnehmer als äußerst effizient erwiesen. Zusätzlich zum Vordach zeichnet Hartl auch für die Terrassenkonstruktion verantwortlich.

Haslinger Stahlbau: Bahnhof Seefeld, Österreich

Rechtzeitig vor den nordischen Skiweltmeisterschaften wurde der Bahnhof Seefeld zu einer modernen und leistungsfähigen Verkehrsdrehscheibe umgebaut. Neben der Neuerrichtung einer barrierefreien Bahnsteigunterführung wurde das bestehende und denkmalgeschützte Aufnahmegebäude vollständig umgebaut. Für die Überdachung des kombinierten Bus- und Hausbahnsteiges, die Überdachung des Randbahnsteiges am Riehlweg, sowie die Überdachung der B&R-Anlage zeichnet Haslinger Stahlbau verantwortlich. Die Tragkonstruktion der Überdachungen bildet jeweils ein rautenförmig angeordneter Dachträgerrost aus luftdicht geschweißten Stahlhohlkastenprofilen, die in ausgewählten Knotenpunkten an die rautenförmigen und dicht verschweißten Stahlstützen aus sechseckigen Hohlkastenprofilen angebunden sind. Um die Montage innerhalb der vorgegebenen Zeitfenster (Gleissperren) sicherzustellen, wurden im Werk möglichst große Teile mit Abmessungen von bis zu 20,2 m x 5,6 m x 1,73 m und Stückgewichten bis zu 30 to vorgefertigt. Die logistische Herausforderung lag darin, diese Großbauteile mit Sondertransporten zur Baustelle zu bringen und einzuheben. Vor Ort musste aufgrund der äußerst beengten Platzverhältnisse teilweise schienengebunden, in Nachtschichten und unter Einsatz eines Gleiskrans gearbeitet werden.

MCE: Kochchikade Bridge, Sri Lanka

Bereits im Jahre 1936 wurde eine Stahlbrücke über den Maha Oya River zum Ausbau der Nord-Süd Verbindung entlang Sri Lankas Ostküste errichtet. Durch das steigende Verkehrsaufkommen sowie die sich erhöhenden Verkehrslasten wurde das Objekt stark in Mitleidenschaft gezogen, womit schlussendlich ein Ersatzneubau unausweichlich wurde, um die Infrastruktur an dieser Hauptverbindung intakt zu halten. Die neue Kochchikade Bridge wurde als Fachwerkbrücke in Stahlbetonverbundbauweise konzipiert, bestehend aus vier Fahrbahnen und jeweils einem Fußgängerweg pro Fahrtrichtung. Die Gesamtlänge beträgt 105 Meter, die Breite etwa 20 Meter.
MCE,ein Unternehmen der Habau Group, war für die Planung, Herstellung inklusive Korrosionsschutz, Lieferung und Errichtung der kompletten Brückenkonstruktion verantwortlich. Dazu zählten auch die Gründung, die Unterbauten, Rampen, die Verbundfahrbahnplatte und der Brückenausbau sowie die Anbindung an die bestehenden Straßen. Das Projekt wurde vor Ablauf der vertraglichen Bauzeit fertiggestellt und im Dezember 2018 schlüsselfertig an die Road Development Authority übergeben.

PEM Buildings/Gerba: Neubau Bootseinstellhalle, Deutschland

Gerba Industrie- und Hallenbau GmbH, die norddeutsche Tochtergesellschaft von PEM Buildings, übernahm Mitte August den Neubau einer Bootseinstellhalle in Olpenitz. Auf insgesamt 5.140 m² wurde eine feuerverzinkte SIN-Konstruktion aus Stahl errichtet. Die Wandverkleidung der dreischiffigen Stahlkonstruktion wurde von GERBA mit gedämmten PIR-Sandwichpaneelen mit verdeckter Befestigung ausgeführt. Der Dachaufbau besteht aus einer Tragschale, EPS Dämmung und Dachdichtung aus PE-Folie. Eine Besonderheit ist das bauseitige Schiebetor mit einer Größe von 36 m x 11 m. Die Fertigstellung erfolgte im Dezember 2018.

Unger: Paracelsusbad, Salzburg

Rund 550 Tonnen Stahl sowie rund 13.000 Schrauben verbaute die Unger Gruppe beim neuen Paracelsusbad in Salzburg. Das Bauwerk besteht aus einem tragenden Kern, dem Hauptfachwerk, welches wiederum in sich aus vier Teilfachwerken besteht, die auf 35 m frei gespannt werden und im Endzustand als ein Fachwerk wirken. Zu den größten Herausforderungen zählten neben der Statik auch die Logistik. Schon bei der Planung war zu berücksichtigen, dass das Gewicht der Einzelstücke die jeweilige Kapazität der drei Hochkräne nicht übersteigen darf. Wegen der beengten Verhältnisse mitten in der Stadt steht nämlich kein Platz für einen schweren Mobilkran zur Verfügung. Daher wurden kleinteiligere Lösungen mit Zusammenbau der Elemente vor Ort ausgearbeitet. Zudem hat Unger mithilfe eines BIM-Modells und einer objektorientierten 3D-Planung ein bis ins kleinste Detail durchdachtes, digitales Montagekonzept entwickelt.

Zeman: »donauSEGEL«, Österreich

Das Austria Center Vienna, Österreichs größtes Kongresszentrum, setzt von 2019 bis 2022 das bisher größte Bauvorhaben in seiner rund 30-jährigen Geschichte um. Ein neues Zugangsgebäude mit einem Panorama Walk und weiteren Eingängen ermöglicht die gleichzeitige Nutzung der unterschiedlichen Ebenen. Im ersten Bauabschnitt erhält der Vorplatz mit dem neuen »donauSEGEL« eine neue spektakuläre Überdachung, für deren Errichtung Generalunternehmer Zeman & Co GmbH verantwortlich zeichnet. Das »donauSEGEL« gibt dem bisher leeren und meist ungenutzten Platz eine Struktur und macht ihn zum Aufenthaltsort. An rund zwei Monaten im Jahr wird der Raum unter der Überdachung zu einer 4.200 Quadratmeter großen multifunktionalen Halle geschlossen, die für Veranstaltungen und Kongresse genutzt werden kann. Der Start des Umbaus ist im Frühjahr 2019, das »Donausegel« wird bereits im März 2020 stehen. Die Fertigstellung des Gesamtprojektes ist im Frühjahr 2022 vorgesehen. Die Gesamtkosten für den Umbau belaufen sich auf 32 Millionen Euro.

 

 

 

 

 

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