Sonntag, April 20, 2025

Neue Wettbewerber, regulatorische Auflagen und das wirtschaftliche Umfeld setzen den heimischen Banken zu – Stimmung im 10-Jahresvergleich am Tiefpunkt.

Die allgemeine Stimmung der heimischen Banken befindet sich auf einem neuen Tiefpunkt. Die aktuelle Studie »Bankbarometer2015 « zeigt, dass österreichische Kreditinstitute an vielen Stellen gefordert sind und pessimistisch in die Bilanzen blicken. »Banken hinken aktuell einen Schritt hinterher«, kommentiert Christian Rauscher, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens emotion banking die aktuelle Situation. Rauscher weiter: »Während sich die heimischen Institute vor allem mit internen Themen wie der Umsetzung regulatorischer Anforderungen, der Vereinfachung von Prozessen und der Suche nach Ertragsfeldern beschäftigen, geben Fintechs mit kundenorientierten Angeboten das Tempo vor. Es zeigt sich eine paradoxe Schere: Banker sehen die starke Verschiebung in Richtung Mobile und Digital Banking, können darauf auf Einzelinstitutsebene jedoch kaum reagieren. Deshalb werden sich in wichtigen Kernbereichen, wie beispielsweise im Zahlungsverkehr, künftig neue Wettbewerber festsetzen können.«

Wettbewerb nimmt zu, aber verändert das Gesicht

»Wir treten nun in die dritte Welle des Wettbewerbs seit der Jahrtausendwende. Die ersten sieben Jahre waren von den unabhängigen Finanzberatern geprägt, die nächsten von den Direktbanken und nunmehr greifen die Fintechs an«, zeichnet Rauscher ein Bild ständig steigenden – aber sich auch wandelnden – Wettbewerbs. Aktuell sorgen vor allem die zahlreichen technisch getriebenen Lösungen und Start-ups, die die niedrige Markteintrittshürden bzw. hohe technische Kompetenz nützen, für Sorgenfalten auf den Stirnen der Banker. Während die Gefahr der Apples, Googles oder dwollas und pingits durchaus erkannt wird, sehen sich die einzelnen Banken kaum in der Lage, wirkungsvoll dagegenzuhalten. Insofern sehen die Banker selbst, dass im ewigen Spiel David gegen Goliath die kleinen, schnellen Anbieter aktuell bessere Karten haben. 85 % der Befragten sind der Meinung, dass sich Fintechs in naher Zukunft in den Bereichen »einfacher, nicht beratungsintensiver Produkte« wie Konsumkredite, Sparprodukte und Bausparen bis zu 10 % Marktanteil erobern können. Insbesondere der Zahlungsverkehr wird hart umkämpft, denn hier sind die technischen Weltmarktführer – allen voran Apple mit dem neuen iphone 6 – aktiv. Für Banken ist klar: Personal Finance Management Applikationen (wie bspw. das von der Sparkassengruppe gelaunchte »George«), sowie NFC-Technik genießen immer größere Beliebtheit und werden somit 2020 zum Standardangebot der Bank gehören müssen.

Die Zukunft der Beratung

Angesichts des Vordringens der digitalen und mobilen Angebote stellt sich die Frage nach der zukünftigen Rolle der Banken. Die Antwort liegt in der persönlichen Beratung und Beziehung mit den Kunden. Hier ergänzen neue Technologien die traditionelle direkte Kundenberatung um weitere für den Kunden wählbare Optionen. Allerdings ist hier noch viel zu tun. Die Banken müssen ihre technischen Möglichkeiten updaten, um diese ergänzenden Beratungen über Chat oder Videotelefonie in hoher Qualität anbieten zu können. Die Banken wissen um den mobilen Trend gut Bescheid. Das Bankgeschäft der Zukunft findet zum größten Teil nicht mehr in der Filiale statt, sondern über Smartphones. Wo immer der Kunde auch ist, muss auch die Bank sein. Dies wird auch durch das Bankbarometer bestätigt. Einen Rückgang des Filialbesuches erwarten 56 % der Befragten. Eine Zunahme der Attraktivität von Internet Banking bzw. Mobile Banking wird von rd. 76 % bzw. rd. 88 % der Befragten positiv votiert.

Bankbarometer:
Die Gesamtstudie können Sie direkt bei emotion banking bei Mag. Iveta Kasalova anfordern.
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Tel.: +43/2252/254845 anfordern.

Meistgelesene BLOGS

Josef Muchitsch
23. Dezember 2024
Die Entscheidung, die KIM-Verordnung auslaufen zu lassen, ist ein wichtiger Erfolg für die Bauwirtschaft und alle Beschäftigten. Ursprünglich eingeführt, um den Immobilienmarkt zu regulieren, hat die ...
Nicole Mayer
16. Jänner 2025
Gründe für das neue Excellence Framework EuropeDas aktuelle gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Umfeld in Europa stellt Organisationen vor immer größere Herausforderungen. Exzellente Organisat...
AWS (Amazon Web Services)
07. Jänner 2025
Jedes Jahr fordert Krebs weltweit etwa 10 Millionen Menschenleben, und die WHO geht davon aus, dass die weltweiten Krebserkrankungen bis 2040 um 60 Prozent steigen werden. Während die Welt immer noch ...
AWS (Amazon Web Services)
23. Jänner 2025
Von Maureen Lonergan, VP, Amazon Web Services (AWS) Training and Certification Unternehmen haben bereits viel über generative KI gesprochen und versucht, die Auswirkungen auf das eigene Unternehmen zu...
Firmen | News
27. Jänner 2025
Internationale Geschäftsreisen sind ein essenzieller Bestandteil vieler Unternehmen und erfordern eine präzise Planung, um Zeit- und Ressourcenkosten zu minimieren. Gerade im europäischen Markt, wo di...
Nicole Mayer
29. Jänner 2025
Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und Quality Austria suchen wieder die besten Organisationen in Österreich. Bis 15. März haben Organisationen noch die Möglichkeit, sich online au...
Nicole Mayer
29. Jänner 2025
Wie wird sich der Trainingsbereich weiterentwickeln und welche Trends sind nun wirklich gekommen, um zu bleiben? Was erwartet uns 2025 im Bereich der Aus- und Weiterbildungsangebote, um den anderen im...
Alfons A. Flatscher
30. Jänner 2025
Der mündige Wähler hat Konsequenzen gezogen – und er wird es wieder tun.Die Welt befindet sich im Umbruch. Eine konservative Welle rollt: Donald Trump in den USA, Giorgia Meloni in Italien, Javier Mil...

REPORT | Meistgelesen

Log in or Sign up