Samstag, März 15, 2025

Kluge Ideen mit viel Profit für die Firmen.

Infineon. Beim Kärntner Halbleiterspezialisten ist das Ideenmanagement seit 2008 als Teil einer übergeordneten Innovationsstrategie etabliert. Das konzernweite »Your Idea Pays«-Programm wurde 2012 mit dem »Ideenmanagement Award« des ÖPWZ ausgezeichnet. Etwa die Hälfte der rund 2.300 Ideen werden umgesetzt, der Nutzen liegt bei mehr als zwölf Millionen Euro. Rund ein Drittel der Mitarbeiter beteiligt sich am Vorschlagswesen.

Lenzing. 2013 zeichnete das ÖPWZ ein Team des Faserproduzenten Lenzing mit dem Award für die »Beste Mitarbeiter-Idee« aus. Für den Kühlprozess der Mischkondensatoren und Vakuumpumpen wird statt Trinkwasser aus dem Brunnen nunmehr Abwasser verwendet bzw. ein Solewärmetauscher eingesetzt. Neben der Kosten für die Wasseraufbereitung werden so auch wertvolle Trinkwasserressourcen eingespart – die Investition amortisierte sich bereits im ersten Jahr.

BASF. In den heißen Sommermonaten konnte die Produktionsanlage für Lösungsmittel am Standort Ludwigshafen wegen mangelnder Kühl- und Kondensationsleistung ihre Kapazität nie voll ausschöpfen. Bis drei Mitarbeiter eine Idee hatten, wie die Luftkühler umgebaut werden könnten. BASF brachte dieser Vorschlag 2,5 Millionen Euro mehr Umsatz, das findige Trio wurde mit einer Rekordprämie von 170.000 Euro belohnt. Insgesamt setzte der Chemiekonzern 2013 weltweit über 23.000 Verbesserungsvorschläge um und sparte damit rund 50 Millionen Euro ein. An die Ideengeber wurden Prämien in Höhe von 4,7 Millionen Euro ausbezahlt.

Continental. Bereits 1930 führte der Automobilzulieferer ein Vorschlagswesen ein. 2006 wurde das Continental-Ideenmanagement (CIM) als Leitlinie verankert. Im Durchschnitt bringt jeder Mitarbeiter des international aufgestellten Konzerns etwa drei Vorschläge pro Jahr ein, rund 300.000 werden jährlich umgesetzt und ermöglichen Einsparungen von mehr als 120 Millionen Euro.

Volkswagen. Im Vorjahr brachten die VW-Mitarbeiter an den deutschen Standorten insgesamt 62.760 Ideen ein. Mit Einsparungen von mehr als 125 Millionen Euro wurde der Spitzenwert von 2012 nochmals um 5,7 % übertroffen. Die »Idee des Jahres 2013« – eine von zwei Konstrukteuren entwickelte Kraftstoffschnellkupplung – kommt bereits in mehreren Automodellen zum Einsatz und bringt Einsparungen von 3,5 Millionen Euro. 65 Jahre nach Einführung des Vorschlagswesen reichten heuer zwei Wolfsburger Mitarbeiter die zweimillionste Idee ein.

Siemens. Die erste im Siemens-Konzernarchiv dokumentierte Mitarbeiteridee stammt aus dem Jahr 1889. Ein Arbeiter schlug vor, Wellenleitungen von Dampfmaschinen mit Kupplungen auszurüsten, um sie in den Leerlauf schalten zu können. Dadurch konnte Schmiermaterial gespart und der Maschinenverschleiß erheblich gemindert werden. Die Idee gelangte noch am selben Tag zur Umsetzung. Prämien für Verbesserungsvorschläge wurden erstmals im Oktober 1910 im Siemens-Kleinbauwerk in Berlin ausbezahlt. Eine überlieferte Vorschlagsliste aus dem Jahr 1913 umfasste bereits 21 realisierte Ideen. Heute werden allein in Deutschland jährlich 100.000 über das 3i-Programm eingereichte Vorschläge umgesetzt. Der Elektronikkonzern sparte durch die im Laufe der 100 Jahre etwa 1,5 Millionen verwirklichten Ideen mehr als drei Milliarden Euro, rund 300 Millionen Euro wurden als Prämien an die Mitarbeiter ausbezahlt.

Bosch. Die Stuttgarter betreiben Ideenmanagement bereits seit 1924. Zurück geht es auf den Firmengründer Robert Bosch, der postulierte: »Immer soll nach Verbesserung des bestehenden Zustands gestrebt werden, keiner soll mit dem Erreichten sich zufrieden geben, sondern stets danach trachten, seine Sache noch besser zu machen.« Bei Bosch werden pro Jahr rund 40.000 Ideen eingereicht, die einen Jahresnettonutzen von etwa 30 Millionen Euro bringen. Die Höchstprämie für zündende Ideen beträgt 150.000 Euro – sie wurde allerdings noch nie ausgeschüttet.

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