Dienstag, April 22, 2025

An der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz wird ein Institut für „Integrierte Qualitätsgestaltung“ mit interdisziplinärem Ansatz eingerichtet. Es ist die einzige Forschungsstelle dieser Art in ganz Österreich. Sie trägt dem Umstand Rechnung, dass der Faktor Qualität auch in der österreichischen Wirtschaft an Relevanz zunimmt. Quality Austria und das Land Oberösterreich stellen für die ersten fünf Jahre die Finanzierung sicher. Ende Februar wird die Stiftungsprofessur ausgeschrieben. Anfang 2015 soll das Institut seinen Betrieb aufnehmen.

„Die Produktionsforschung ist mit dem Aktionsfeld 'Industrielle Produktionsprozesse' im neuen strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramm 'Innovatives OÖ 2020' prominent verankert. Damit wir in diesem Stärkefeld erfolgreich bestehen können, brauchen wir breite wissenschaftliche Expertise. Diese Stiftungsprofessur am Standort Linz ist hier ein wichtiger Baustein und wird die 'Chain of Innovation' - also das erfolgreiche Zusammenwirken von Bildung, Forschung und Wirtschaft – in Oberösterreich weiter stärken“, betont Hummer, Landesrätin für Bildung, Wissenschaft und Forschung.

Die Wirtschaft benötigt im Bereich der Integrierten Managementsysteme und des Qualitätsmanagements einen erweiterten Zugang zu innovativen Methoden und qualifizierte Universitätsabsolvent/innen. „Das Land Oberösterreich hat den Prozess zur Einrichtung der Stiftungsprofessur von Anfang an aktiv begleitet und stellt nun einen Förderbetrag von insgesamt max. 500.000 Euro für die fünfjährige Anschubphase zur Verfügung (max. 100.000 Euro pro Jahr)“, so die Landesrätin.

Strategische Partnerschaft mit Quality Austria
Dr. Christian Schweiger, Präsident ÖQS Österreichische Vereinigung zur Förderung von Qualitäts- und Managementsystemen zur Rolle der Quality Austria bestätigt den dringenden Bedarf an Qualitäts-Know-how: „Das Thema ‚Integrierte Qualitätsgestaltung‘ fokussiert darauf, die Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen weiter zu stärken. Die Kooperation zwischen der Quality Austria und der JKU kann damit eine starke Hebelwirkung für Qualität und Innovation entwickeln. Diese Anforderung war für uns zentral, deshalb werden wir als strategischer Partner der JKU dieses Projekt in der Anschubphase mit 400.000 Euro pro Jahr finanzieren.“

Durch die Stiftungsprofessur werden wichtige Kompetenzen der JKU sowohl in der Forschung als auch in der Lehre gestärkt: „Stiftungsprofessuren sind sehr wichtig für uns, da sie eine große Unterstützung für den Lehr- und Forschungsbetrieb bieten und das Profil unserer Universität, insbesondere in Bereichen wie der Qualitätsgestaltung, stärken. Wir sind über diese fruchtbare Zusammenarbeit mit der Quality Austria und dem Land Oberösterreich sehr erfreut, da sie unser bestehendes Portfolio hervorragend ergänzt. Sie unterstreicht auch die starke Verbindung zwischen der JKU und der Wirtschaft, die sowohl den Studierenden als auch Wissenschaftern zugutekommt“, erklärt Richard Hagelauer, Rektor der JKU.

Auch Berndt-Thomas Krafft, Vize-Präsident ÖQS Österreichische Vereinigung zur Förderung von Qualitäts- und Managementsystemen und Geschäftsführer Fachverband Maschinen und Metallwaren Industrie (FMMI), zeigt sich sehr erfreut über das Zustandekommen dieser Partnerschaft, die die brennenden Forderungen der Wirtschaft trifft: „Trotz all der Erfahrung, die die Quality Austria sich intern durch ihre Arbeit angesammelt hat, muss sie am Puls der Zeit bleiben. Das geht nicht ohne unsere Firmen, aber das geht auch nicht ohne die Academia. Daher war es so wichtig und auch hoch an der Zeit, dass der akademische Schulterschluss stattfindet“, so der Vize-Präsident der ÖQS.

Interdisziplinärer Ansatz für die perfekten Produkte von morgen
Zentraler Forschungsinhalt am Institut für „Integrierte Qualitätsgestaltung“ wird der gesamte Lebenszyklus von Produkten bzw. Dienstleistungen sein. Ziel ist, die Forschung sowohl auf methodischer Ebene (Integrierte Managementsysteme) als auch im anwendungsbezogenen Bereich über die Umsetzung in Betrieben zu intensivieren. Der Aspekt der Qualität fungiert dabei als Angelpunkt für neue Ideen, Lösungsansätze und Ergebnisse, die die weltweite Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen auch weiterhin sicherstellen werden: „Was wir brauchen, sind neue Ansätze, wie wir auch Gesamtsysteme von der Idee an konsequent unter dem Gesichtspunkt der Qualität betrachten und bewerten können. Nur so kann der Prozess zu einem perfekten Produkt führen. Genau in diesem ganzheitlichen Ansatz sehe ich die große Chance für die Stiftungsprofessur. Integrierte Qualitätsgestaltung bedeutet, interdisziplinär zu arbeiten – die JKU bietet dafür die optimale Plattform“, präzisiert Peter Neumann, Präsident ÖVQ (Österreichische Vereinigung für Qualitätssicherung) und CEO Engel Holding GmbH.

Die Details
Die fachliche Ausrichtung der Stiftungsprofessur liegt im Übergangsbereich der Technisch Naturwissenschaftlichen Fakultät (TNF) und der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (SOWI) mit größerer Nähe zur TNF im Bereich der folgenden Forschungsfelder:

+ Umfassende und integrative Gestaltung von Qualitätsmanagementsystemen

+ Entwicklung und Validierung von Methoden der Qualitätsgestaltung über den gesamten Produktlebenszyklus

+ Qualitätsgestaltung und -management für Produkt- und Prozessinnovationen mit Fokus auf frühe Phasen der Produktentwicklung

 

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