Dienstag, April 15, 2025
Gustav Peichl ist das, was man in österreich gerne als "Stararchitekt" bezeichnet. Der Planer von Großbauten wie ORF-Zentren und Millenniums-Tower muss nun auf seine alten Tage als Lückenbüsser für verfehlte Wiener Stadtplanungspolitik herhalten. Und zwar, um ein "Malheur" - so Vizebürgermeister und Planungsstadtrat Bernhard Görg - zu reparieren. Nachdem das Wiener Ingenieurbüro Fritsch, Chiari und Partner einen 2,5-Milliarden-Planungsauftrag für zwei Hallen am Wiener Messegelände ohne Wettbewerb erhalten hatte, beauftragte Görg das Büro Peichl mit der begleitenden Entwurfsarbeit - ebenfalls direkt, auf Betreiben des Auftragnehmers.

Der Wiener Vizebürgemeister rechtfertigt die umstrittene Vorgangsweise damit, dass der Auftrag an das Ingenieurbüro von einer Leasingtochter der Bank Austria vergeben wurde - noch vor dem Rückkauf der Wiener Messen durch die Stadt Wien. Deshalb habe es rechtlich keine Verpflichtung zu einem Wettbewerb gegeben. Geschehen sei das auf Betreiben der damaligen Wiener Finanzstadträtin Brigitte Ederer, so Görg.

Auch mit Zeitdruck wird argumentiert: In den Hallen soll 2003 ein internationaler Radiologenkongress mit 30.000 Teilnehmern stattfinden, man der Ansicht gewesen, ein Gutachterverfahren würde sich da nicht mehr ausgehen. Nach dem Aufschrei in der Branche ist Vorsicht angesagt: Für die restlichen 20.000 m2 freier Fläche am Messegelände könne er sich einen Bauträgerwettbewerb oder ein Gutachterverfahren vorstellen, meint Görg.

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