Sonntag, April 20, 2025
Die Fensterbranche ist in weiten Teilen Europas heftiger Zugluft ausgesetzt. Allein am größten Markt Deutschland gingen in den vergangenen fünf Jahren 40 Prozent der Absatzmenge verloren. Für heuer erwartet der Vorstand der Internorm AG Christian Klinger einen weiteren Rückgang um zehn Prozent.
Die Folge ist ein fortschreitender Konzentrationsprozess, dem in Deutschland in den letzten fünf Jahren 4000 Hersteller zum Opfer gefallen sind. »Die Branche befindet sich im Umbruch, wir sehen aber noch Potenzial nach oben«, gibt Klinger sich zuversichtlich.
Die Bilanz des Jahres 2001 gibt ihm Recht. Internorm konnte seinen Umsatz um 1,3 Prozent auf 162,4 Millionen steigern. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg von 2,7 auf vier Millionen Euro. Damit grenzt sich das Trauner Unternehmen deutlich von seinen Mitbewerbern ab und ist mit 778.000 produzierten Fenstereinheiten seit kurzem europäischer Marktführer vor der deutschen Firma Weru.
In österreich hält Internorm einen Marktanteil von rund 15 Prozent. Klingers Plan sieht vor, dass ab 2005 mehr als 50 Prozent im Ausland umgesetzt werden. Um den Plan wahr zu machen, hat Internorm sich neu aufgestellt und dem Firmenkonstrukt eine Holding aufgestülpt. Darunter sind die drei Bereiche Fenster österreich, Internorm International und die Internorm Bauelemente GmbH angesiedelt. Letzterem soll durch einen Zukauf im Fassadenbereich Leben eingehaucht werden.

Einen kleinen Umbau hat auch die Firma Actual Fenster AG aus Ansfelden hinter sich. Mit Ende 2001 wurde die Eigenkapitalquote um 5,5 Millionen Euro auf rund 25 Prozent erhöht. »Die Eigentumsverhältnisse haben sich dadurch nicht geändert«, erklärt der Actual-Marketingleiter Ingo Ganzberger. Die Mittel stammen nicht aus dem Cashflow.
Die Frage, ob es sich nicht um eine Umwandlung eines Bankdarlehens in Mezzaninkapital handeln könnte, lässt er offen. »Die Kapitalerhöhung«, so der Manager, »wurde beschlossen, um als einer der Marktführer in österreich in den nächsten Jahren starke Innovationen zu entwickeln.«

Nicht ganz so prächtig entwickelte sich das Jahr 2001. Der Umsatz blieb mit 49 Millionen Euro stabil. Da die Rohstoffe teurer wurden und die Preise tendenziell nach unten ausscheren, lässt sich das demnächst zu veröffentlichende Bilanzergebnis vorwegnehmen. »Wir haben das Problem der Preiskonstanz - mit Listenpreisrabatten von 50 bis 60 Prozent«, erklärt Ganzberger die Diskontzahlenspiele, die den Fensterherstellern das Geschäft vermiesen. Für heuer jedenfalls plant Actual wieder eine Steigerung des Umsatzes um zwei Millionen Euro.


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