Sonntag, April 20, 2025
Vernetzung der Welt, sichere Systeme
Fotos: A1 Digital, Phoenix Contact, Fabasoft, Samsung, iStock

Ob künftig 5G oder bereits heute ausgerollter Mobilfunk mit den vielfältigen Digitalisierungsmöglichkeiten für Gewerbe und Industrie – die wachsende Vernetzung von Mensch und Maschine verspricht viel Gutes für die Wirtschaft. Wichtig dabei ist, dass Sicherheit bereits in die Planungsphase von Projekten einfließt.

Digitalisierung und Vernetzung nicht zum Selbstzweck, sondern zum Nutzen für die AnwenderInnen – vor diesen Herausforderungen stehen Dienstleister und Hersteller gemeinsam mit ihren Kunden heute. Francis Cepero ist Director Vertical Market Solutions bei A1 Digital und auf Lösungen rund um das Internet of Things (IoT), Konnektivität, Machine Learning und Verbesserungen für Business-Prozesse fokussiert. Die Digitalisierungseinheit des Marktführers hat eigenen Angaben zufolge bereits »über 500 fertige Projekte, die bei Kunden live gegangen sind«. »Das sind nicht nur Proofs-of-Concept, sondern bereits echte Säulen fürs Geschäft. Die Unternehmen verdienen jeden Tag Geld damit«, erklärt der Manager.



Bild: Francis Cepero, A1 Digital: »Wir sind bei Projekten dann erfolgreich, wenn unsere Kunden damit etwas verdienen.«


A1 hat bei Porr 6.000 Baumaschinen unterschiedlicher Hersteller mit Telematik-Einheiten verbunden und damit den Maschinenpark des Bauunternehmens harmonisiert. Damit werden Auslastungsgrad und Wartungszustände der Maschinen früh erkannt sowie auch Missbrauch und Diebstahl verhindert. »Bei ÖBB Rail Cargo statten wir gerade knapp 14.000 Güterwaggons mit Telematik-Lösungen aus. Für dieses Projekt wurde gemeinsam mit dem Partner CargoMon ein Sensor entwickelt, sodass zu jedem Zeitpunkt Daten zu Ladegut, Standort, Streckengefälle und Beschleunigung der Waggons abgerufen werden können«, erzählt Cepero. Es sind Parameter, die für die ÖBB eine höhere Taktung und Effizienz ermöglichen. Wusste man früher gerade einmal Start- und Zielort eines Transports sowie die geplante Ankunftszeit, erlaubt die Vernetzung nun ein hochgradig granulares Management von Gütern und Transportmitteln.

»Wir reduzieren diese Komplexität radikal und liefern unseren Kunden Cloud, Connectivity, Security, Machine Learning und eine Anbindung an die Prozesse im Betrieb aus einer Hand. Letzteres ist überhaupt das Wichtigste für den Erfolg von IoT-Projekten«, meint der Experte. »Als passionierter Techniker kann ich Ihnen sagen: Es ist egal, welche Art von Technologie Sie heute einsetzen. Über ein bestimmtes Produkt oder eine technische Lösung allein werden Sie sich als Anbieter nicht differenzieren können. Was zählt, ist das Business-Modell.«

Frage der Sicherheit
Die zunehmende Vernetzung von Mensch und Maschine birgt freilich auch das Risiko, im Ernstfall eines Gebrechens oder Angriffs vor verschlossenen Türen und Fabrikstoren zu stehen – und Umsatzverluste einzufahren.  Während in der IT das Thema Sicherheit seit jeher großgeschrieben wird, sind die Maßnahmen für abgesicherte Netzwerke und Geräte in der Maschinenwelt der Industrie relativ neu. Jedenfalls neu in dem Ausmaß, bereits in Bau von Produkten und Services die Ebene Security lückenlos mitzuberücksichtigen. Mit dem Konzept »Security by Design« werden nun die Sicherheitsanforderungen an Soft- und Hardware von Maschinenherstellern schon während der Entwicklungsphase eines Produktes berücksichtigt.

Erich Kronfuss ist Industrial IoT Security Specialist bei Phoenix Contact und kennt beide Welten gut – IT ebenso wie OT, die »Operational Technology«. »Auf Ebene der Office-Netzwerke in Unternehmen ist in Sicherheitsfragen in der IT die Vertraulichkeit von Daten das große Thema. In der Industriewelt dagegen müssen Netzwerke vor Manipulation und Belastung von außen geschützt werden, um die Verfügbarkeit und das Funktionieren einer Anlage und aller Prozesse abzusichern«, meint er.



Bild: Erich Kronfuss, Phoenix Contact: »Security by Design« in allen Komponenten stellt die Verfügbarkeit und Sicherheit von Netzwerken her.

Im Internet of Things, in der Vernetzung von Sensoren außerhalb des abgeschlossenen Fabriksgeländes, treffen unterschiedliche Modelle der Datenkommunikation aufeinander. Mit Normenreihen wie der IEC 62443 sollen nun die Pflichten für die unterschiedlichen Akteure im Lebenszyklus von Maschinenkomponenten und industriellen Kommunikationsnetze berücksichtigt werden.

Die Interviews in voller Länge mit Francis Cepero, A1 Digital (Link), und Erich Kronfuss, Phoenix Contact (Link), können Sie in der Juni-Ausgabe des Fachmagazins »Energie Report« lesen.



Weniger Papier, höhere Effizienz

Eine mobile App von Fabasoft und Siemens Energy Solutions macht es möglich, den Koordinationsaufwand beim Bau von Kraftwerken enorm zu reduzieren.

Für den Bau eines Kraftwerks braucht es eine lückenlose Dokumentation, die zigtausende technische Dokumente umfassen kann. Die neue mobile App »DocuPilot4PG« von Siemens Energy Solutions sorgt für eine optimale und kostensparende Koordination von Großbaustellen. Als Entwicklungspartner entschied man sich für die Fabasoft: »Kompetente Ansprechpartner, eine schnelle Projektumsetzung und die umfassenden Sicherheitszertifizierungen der Fabasoft Cloud haben uns überzeugt«, sagt Anke Kunze, Projektmanagerin für Operating Company Gas and Power bei Siemens Energy Solutions. »Durch den Umstieg auf ein digitales Projektdatenmanagement und den kompletten Verzicht auf Papier konnten wir mit einem einfachen Completeness-Check eine wesentlich höhere Qualität in unseren Projekten erreichen.«



Andreas Dangl, Fabasoft: »Mit der neuen App vermeidet man veraltete Versionen von Plänen und der Papieraufwand reduziert sich drastisch.«


Beispielsweise fotografieren die Techniker bei der Kontrolle von zigtausenden Schweißnähten die betreffenden Stellen mit dem Tablet und hinterlegen die Fotos direkt in der Cloud. Mit vordefinierten Begriffen und Kategorien wird die spätere Suche und der Zugriff auf die richtigen Dokumente massiv erleichtert. »Mit unserer mobilen App können die Baustellenkoordinatoren direkt am Tablet Checklisten bearbeiten, Pläne einsehen und darin sofort Änderungen einzeichnen. Auch das Einfügen von Kommentaren sowie die Änderung des Dokumentenstatus sind auf Knopfduck möglich«, erklärt Andreas Dangl, Geschäftsführer Fabasoft Austria GmbH. Die notwendigen Daten werden automatisch synchronisiert.


Sichere mobile Plattform

Die in Samsung-Smartphones und -Tablets integrierte Sicherheitsplattform »Samsung Knox« wurde zum vierten Mal in Folge positiv von Gartner bewertet.

Im Report »Mobile OSs and Device Security: A Comparison of Platforms« wird Samsung Knox 3.2 in 27 von 30 Kategorien als »strong« bewertet und erhält damit als einziger Anbieter in allen Corporate-Managed-Security-Kategorien sehr gute Bewertungen. In den Vergleich eingeflossen sind dabei sowohl in die Plattformen integrierte Sicherheitsfunktionalitäten als auch speziell im Bereich der Unternehmenssicherheit unabdingbare Sicherheitsmanagementfunktionen.

Die Knox-Plattform besteht aus aufeinander aufbauenden Verteidigungs- und Sicherheitsmechanismen, die Schutz vor Eindringlingen, Malware und anderen Bedrohungen bieten. Die Sicherheit der Samsung Knox Plattform setzt bereits bei der Produktion an: mit der Implementierung einer hardwaregestützten, vertrauenswürdigen Umgebung. Darauf aufbauend finden eine Reihe strenger Sicherheitsprüfungen statt, die bereits beim Booten des Geräts greifen und während der Laufzeit kontinuierlich die Integrität des Gerätes überwachen.

»Unsere mobilen Geräte verbinden uns mit den wichtigsten Dingen in unserem Leben. Sie speichern wichtige Informationen, die wir benötigen, um unser Leben zu verwalten, Geschäfte zu tätigen und mit unseren Freunden und Verwandten in Kontakt zu bleiben. Diese zunehmende Interkonnektivität macht starke mobile Sicherheitslösungen unabdingbar. Mit Knox hat Samsung eine fortschrittliche Sicherheitsplattform entwickelt, die aus mehreren aufeinander aufbauenden Verteidigungs- und Sicherheitsmechanismen besteht und für die verschiedenen mobilen Ökosysteme von Unternehmen und Organisationen optimiert werden kann. Es freut mich, dass die herausragende Stärke von Knox erneut im Gartner Security Report bestätigt wurde«, ist Christian Wehner, Head of Mobile B2B bei Samsung Electronics Austria, erfreut.


Bild: Christian Wehner, Samsung Electronics: »Die zunehmende Interkonnektivität macht starke mobile Sicherheitslösungen unabdingbar.«

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