Samstag, April 05, 2025

Viel Feind, viel Ehr: ein Motto ganz nach dem Geschmack von E-Control-Chef Walter Boltz.

Dass er vor einigen Jahren die Ökostromförderung quasi als sinnlose und teure »Übererfüllung« abqualifizierte, stieß den Erzeugern von Wind-, Biomasse- oder Solarstrom sauer auf. Auch Biogasproduzenten waren mäßig glücklich. In der jüngeren Vergangenheit züchtigte der Regulator »seine« Strom- und Gasunternehmen regelrecht, um öffentlich Druck für die Senkung der Preise zu machen. Unter den EVUs gärt es. »Demnächst fliegen die Fetzen«, orakelt ein Insider – freilich ohne sich noch aus der Deckung zu wagen. Besonders sauer sind die Gegner, dass Boltz die Überwachungsschraube weiter anziehen möchte. Darin manifestiere sich der reine Macht- und Selbsterhaltungstrieb einer Behörde, die ohnehin schon maßlos gewachsen sei, ist zu hören. Genüsslich wird auf die Bilanzen der E-Control verwiesen.
2001 wurden an Gehältern für 43 Mitarbeiter knapp 1,5 Millionen Euro aufgewendet, 2007 für 66 Mitarbeiter bereits 4,23 Millionen. In der Bilanz 2008 ist die Mitarbeiteranzahl auf 74 gestiegen, der Aufwand dafür auf 4,85 Millionen. Selbst wenn man berücksichtigt, dass 2001 für die E-Control das erste Rumpfjahr war und der Betrieb erst Anfang März startete, ist die Steigerung der Personalausgaben bemerkenswert. Im Jahr 2002 – dem ersten vollen Bilanzjahr – lag die rechnerische Durchschnittsaufwendung pro Mitarbeiter noch bei 50.600 Euro, letztes Jahr bereits bei rund 65.200. Das satte Plus von rund 30 Prozent prallt an Boltz ab. »Anders als die EVU haben wir keine Arbeiter im Feld. Dafür sind unsere Durchschnittsgehälter im Vergleich eigentlich niedrig«, kontert der Regulator. Boltz nennt auf Nachfrage des Report auch sein eigenes Salär: 235.000 Euro pro Jahr. Sein leicht ätzender Nachsatz: »Als Consulter oder in der E-Wirtschaft würde ich sicher mehr verdienen.«

Meistgelesene BLOGS

Andreas Pfeiler
19. Dezember 2024
Unlängst mit der Frage »Was sind die Gründe für die sinkende Produktivität in der Baustoffindustrie?« konfrontiert, begab sich der Autor dieser Zeilen auf die Suche nach Antworten. Und wurde rasch fün...
AWS (Amazon Web Services)
11. Dezember 2024
Amazon hat sein europäisches Reverse-Logistics-Programm durch re:Cycle Reverse Logistics erweitert. re:Cycle Reverse Logistics betreibt Einrichtungen in Dublin, die Geräte aus AWS-Rechenzentren testen...
Firmen | News
16. Dezember 2024
Kryptowährungen und Investieren erscheinen oft exklusiv und komplex, doch innovative Technologien machen sie zunehmend einfacher und für alle zugänglich. Mit einer niedrigen Einstiegsschwelle von 50 €...
AWS (Amazon Web Services)
18. Dezember 2024
Amazon Web Services (AWS) stellt 100 Millionen Dollar für benachteiligte Schüler:innen zur Verfügung, um ihnen Kenntnisse in den Bereichen KI, Cloud Computing und Alphabetisierung zu vermitteln. In de...
Josef Muchitsch
23. Dezember 2024
Die Entscheidung, die KIM-Verordnung auslaufen zu lassen, ist ein wichtiger Erfolg für die Bauwirtschaft und alle Beschäftigten. Ursprünglich eingeführt, um den Immobilienmarkt zu regulieren, hat die ...
Alfons A. Flatscher
19. Dezember 2024
Europa steht vor drängenden Herausforderungen: Banken sind zunehmend restriktiv, alternative Formen der Finanzierung sind unterentwickelt. Die Folge? Vielversprechende Projekte und innovative Ideen sc...
AWS (Amazon Web Services)
07. Jänner 2025
Jedes Jahr fordert Krebs weltweit etwa 10 Millionen Menschenleben, und die WHO geht davon aus, dass die weltweiten Krebserkrankungen bis 2040 um 60 Prozent steigen werden. Während die Welt immer noch ...
Bernd Affenzeller
18. Dezember 2024
 Das Auslaufen der KIM-Verordnung hat in der Bau- und Immobilienbranche zu einem deutlich wahrnehmbaren Aufatmen geführt. Und tatsächlich mehren sich die Anzeichen, dass 2025 besser laufen wird a...

REPORT | Meistgelesen

Log in or Sign up