Sonntag, April 20, 2025

Wohnhochhaus in der Kundratstraße in Wien, mit einem Aluminium-Profilsystem, das die Gemeinschaftsmarke ALU-FENSTER führt. Das Aluminium-Fenster-Institut hat das Positionspapier ALU-FENSTER herausgegeben. Das Papier ist eine Entscheidungshilfe für Bauherren, Architekten und Investoren, wenn es um die Frage geht »Welches Fenster hält und funktioniert am längsten – im Extremfall auch ohne Wartung?«

Es ist die Gretchenfrage für viele Bauherren. Welcher Fensterwerkstoff ist der richtige, welches Fenster erfüllt die Anforderungen für den jeweiligen Einsatzzweck am besten? Dabei müssen technische, wirtschaftliche, ökologische und funktionale Aspekte berücksichtigt werden. Aufgrund der weitreichenden Konsequenzen der Entscheidung für oder gegen einen Fensterwerkstoff könnte man meinen, dass es eine wahre Flut an Studien gibt, die klare Empfehlungen für Holz-, Holz/Alu-, Kunststoff- oder Aluminiumfenster abgeben. »Dem ist aber nicht so, klare Empfehlungen sind kaum zu erkennen«, sagt AFI-Geschäftsführer Harald Greger. Deshalb hat sich das AFI gemeinsam mit der AMFT Arbeitsgemeinschaft der Hersteller von Metall-Fenster/Türen/Tore/Fassaden in der Wirtschaftskammer Österreich dazu aufgemacht, relevante Aspekte rund um die richtige Fensterwahl zusammenzustellen und damit eine praktische Entscheidungshilfe zu geben. Mit dem Positionspapier beauftragt wurden das IBPM Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement an der Technischen Universität Wien und die MA 39, die Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle der Stadt Wien.  

Hohe Funktionalität

Die Fragestellung lautete »Welches Fenster hält und funktioniert am längsten – auch ohne Wartung?«. Geprüft wurden Fenster, die die Gemeinschaftsmarke ALU-FENSTER führen – und zwar deutlich über die sonst am Markt üblichen Belastungsgrenzen hinaus. »Es ist davon auszugehen, dass weltweit noch kein Test mit dieser Intensität durchgeführt wurde«, erklärt Greger. Das Ergebnis erstaunte dann aber sogar die Auftraggeber. Trotz einer Dauerfunktionsbelastung von 30.000 Öffnungs- und Schließzyklen ohne Wartungsdurchführung war die Funktionalität weiterhin gegeben, auch die Luftdurchlässigkeit und Schlagregendichtheit blieb unverändert. Eine Aluminiumkonstruktion wurde sogar auf 50.000 Zyklen getestet und auch hier konnte die volle Funktionalität nachgewiesen werden.

Geringe Lebenszykluskosten

Neben der Prüfung der Funktionalität wurde auch die Kostenentwicklung über den gesamten Lebenszeitraum genauer betrachtet. »Rund 85 Prozent der Gesamtkosten eines Bauwerkes oder eines Bauteils entstehen während der Nutzung«, erklärt Hans Georg Jodl vom IPBM. Damit treten die Anschaffungskosten auch deutlich hinter die Betriebs- und Instandhaltungskosten. Und auch hier schneiden die Aluminiumkonstruktionen hervorragend ab. Die Lebenszykluskosten sind über die gesamte Lebensdauer niedriger als bei Holz und Holz/Alu, nach 26 Jahren auch günstiger als bei Kunststoff. Richtig deutlich werden die Einsparungen in einem längeren Betrachtungszeitraum. Bei 60 Jahren liegen die Gesamtkosten von Holzfenstern um 64 Prozent über den Alufenstern, Holz/Alu-Fenster und Kunststofffenster kommen um 35 Prozent teurer.
 
Beispiel kommunaler Wohnbau

Diese Ergebnisse wurden in Zusammenarbeit mit der MA39 anhand einer Musterwohnung des großvolumigen kommunalen Wohnbaus mit fünf einflügigen Fenstern und einer Balkontür ermittelt. Mit Aluminiumfenstern entstehen den Kommunen über einen Zeitraum von 60 Jahren Kosten von 58.000 Euro, mit Kunststoff- und Holz-Alu-Fenster belaufen sich die Gesamtkosten auf 78.000 Euro und mit klassischen Holzfenstern sogar auf 95.000 Euro.  

Harald Greger: ''Die Wirtschaftlichkeitsberechnungen ergeben durchwegs die besten Werte für Aluminium-Fenster.''Fazit

Die Ergebnisse des Positionspapiers sind eindeutig. Nicht nur, dass Aluminiumkonstruktionen in Sachen Funktionalität klar über andere Werkstoffe zu stellen sind, auch in der Kostenfrage hat Aluminium die Nase vorn. »Die Ergebnisse sprechen deutlich für Aluminium-Profilsysteme, nicht nur in technischer, sondern nachweislich auch in funktionaler und ökonomischer Hinsicht. Die Wirtschaftlichkeitsberechnungen ergeben durchwegs die besten Werte«, so AFI-Geschäftsführer Harald Greger.

Für Karlheinz Rink, Geschäftsführer der AMFT, ist mit dem Positionspapier eine maßgebliche Verbesserung der Informationsbasis für die Investitionsentscheidung erreicht. »Außerdem wurden die technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte nachvollziehbar dargestellt«, so Rink.

 

Tipp:

Das Positionspapier ALU-FENSTER ist unter www.alufenster.at/positionspapier beim AFI Aluminium-Fenster-Institut erhältlich. 

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