Montag, Mai 19, 2025

Der seit der zweiten Jahreshälfte 2020 bestehende Trend stark steigender Immobilienpreise hat sich im vierten Quartal 2022 erstmals eingedämmt. Die aktuelle Immobilienmarktanalyse der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zeigt eine Verlangsamung des Preisanstiegs für Wohnimmobilien. 

Der Immobilienpreisanstieg – gemessen als Veränderung zum Vorjahrsquartal – halbierte sich im vierten Quartal 2022 in Wien auf 4,8 % (nach 9,6 % im dritten Quartal) und im restlichen Bundesgebiet auf 5,6 % (nach 12,0 % im dritten Quartal). Der Anteil an verkauften Objekten (in Prozent der angebotenen Immobilien) war sowohl bei Häusern als auch bei Wohnungen im zweiten Halbjahr 2022 deutlich rückläufig. Nach einem leichten Plus von 0,3 % im dritten Quartal 2022 sanken die Immobilienpreise im Vergleich zum Vorquartal österreichweit im vierten Quartal 2022 um 2,0 %. Die Dynamik des Immobilienpreisanstiegs im Bundesgebiet ohne Wien reduzierte sich nach +4,0 % im dritten Quartal auf –1,6 % im vierten Quartal 2022.

Weniger Fertigstellungen

Der OeNB-Fundamentalpreisindikator für Wohnimmobilien in Österreich ist im vierten Quartal 2022 auf 34,2 % gesunken (von 37,3 % im dritten Quartal) und deutet damit darauf hin, dass die Risiken für die Finanzmarktstabilität, die sich aus dem Immobilienmarkt ergeben, nicht weiter steigen. Dies ist neben den gegenüber dem Vorquartal leicht gesunkenen Immobilienpreisen vor allem auf die hohe Inflation zurückzuführen, wodurch die realen Immobilienpreise sinken. Für Wien lag der Indikator bei 39,6 %, was einen Rückgang um 3,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal bedeutet.

Die starke Wohnbaukonjunktur der letzten Jahre klingt langsam ab. Die 2019 und 2020 verzeichnete Rekordanzahl an Wohnungsfertigstellungen wurde 2021 mit 71.200 Fertigstellungen nochmals übertroffen. Ab 2022 ist mit einer deutlich rückläufigen Anzahl an Fertigstellungen zu rechnen. Eine wesentliche Ursache für diese Abkühlung liegt im Überangebot an Wohnungen, das sich zuletzt aufgebaut hat und 2023 auf 50.000 Wohnungen steigen wird. Die Bauwirtschaft ist darüber hinaus von starken Anstiegen der Bau- und Grundstückskosten, steigenden Zinsen, der Verschärfung der Kreditvergaberichtlinien und sinkenden Realeinkommen betroffen. 

(Titelbild: iStock)

Meistgelesene BLOGS

AWS (Amazon Web Services)
23. Jänner 2025
Von Maureen Lonergan, VP, Amazon Web Services (AWS) Training and Certification Unternehmen haben bereits viel über generative KI gesprochen und versucht, die Auswirkungen auf das eigene Unternehmen zu...
Firmen | News
27. Jänner 2025
Internationale Geschäftsreisen sind ein essenzieller Bestandteil vieler Unternehmen und erfordern eine präzise Planung, um Zeit- und Ressourcenkosten zu minimieren. Gerade im europäischen Markt, wo di...
Nicole Mayer
29. Jänner 2025
Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und Quality Austria suchen wieder die besten Organisationen in Österreich. Bis 15. März haben Organisationen noch die Möglichkeit, sich online au...
Alfons A. Flatscher
30. Jänner 2025
Der mündige Wähler hat Konsequenzen gezogen – und er wird es wieder tun.Die Welt befindet sich im Umbruch. Eine konservative Welle rollt: Donald Trump in den USA, Giorgia Meloni in Italien, Javier Mil...
Nicole Mayer
29. Jänner 2025
Wie wird sich der Trainingsbereich weiterentwickeln und welche Trends sind nun wirklich gekommen, um zu bleiben? Was erwartet uns 2025 im Bereich der Aus- und Weiterbildungsangebote, um den anderen im...

Log in or Sign up