Dienstag, Mai 20, 2025

Knapp ein Drittel seines 1,7 Mrd. Euro schweren Umsatzes generiert der europäische Netzwerkprovider Colt im Wholesalegeschäft. Francois Eloy ist Leiter dieser Sparte und erweiterte zuletzt sein Portfolio um den Dienst »Carrier Voice over Internet Protocol«.

Der europaweit angebotene Service ermöglicht Kunden aus dem Wholesale-, dem klassischen Telekommunikations- und dem neuen VoIP-Bereich, weltweit Telefonverbindungen zu nationalen, internationalen und mobilen Zielen herzustellen. Damit erreichen will Eloy vor allem Provider außerhalb Europas, denen ein Netz auf höchstem Next-Generation-Niveau in der Alten Welt geboten werden kann.

Bei Colt heißt der neue Wind im Reselling »Multi-service Plattform« und soll den Telcos endlich eine Zukunft ohne investitionsintensives Multiplexing eröffnen. In den Netzwerkcentern bei den Kunden wirkt sich die angesagte Einfachheit sogar in den Bestellvorgängen aus: Vollautomatisiert können etwa Leitungen per Knopfdruck zugeschaltet werden. Eine physikalische Manipulation der Infrastruktur ist bei »E-Order«, wie die Briten sagen, dann nicht mehr nötig.

In Österreich hat Colt die Städte Wien und Linz fast komplett entbündelt, in den anderen Gebieten setzten Francois Eloy und seine Mannschaft auf lokale Partner. Das stetig schrumpfende Minutengeschäft ist aber auch für Colt längst nicht mehr interessant. »Im Sprachbereich sind für Provider bestenfalls noch Margen von drei bis vier Prozent drinnen«, konzentriert sich der Bereichsleiter ganz auf Value-Added-Services. IP-VPN- und Ethernet-Dienste beispielsweise: Die Vermittlung über das Internet hilft Kunden, Kosten zu sparen, da keine Drittnetze genutzt und somit keine Transitgebühren entrichtet werden müssen. Colt verbindet mehr als 100 Points of Presence – im Branchenjargon auch Carrier Hotels genannt – und Citynetze in 34 europäischen Großstädten. Zuletzt dehnte der Provider seine Ethernet-Services über den eigenen Backbone bis in die USA aus.

Für Colt bedeuten die Mehrwertservices aber mehr als nur die Erschließung einer weiteren Netzwerkebene. Man möchte nun auch bei der Auslagerung von Geschäftsprozessen punkten – etwa im Bereich Billing, erklärt Eloy. »Unser Servicecenter in Indien ist mit 1.500 Mitarbeitern selbst eine zentrale Stelle für Outsourcing innerhalb des Konzerns. Diese Expertise können wir auch unseren Kunden bieten.« Der paneuropäische Netzanbieter könnte damit einen Sprung von einem reinen Netz- zum Serviceprovider schaffen.

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